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Aktualisiert: 18. Juni 2025


Auf den ausgetretenen Stufen der Holztreppe bis zum Saal war ein Vorwärtskommen fast unmöglich. Ein paar stämmige Ordner bahnten uns mit Ellbogenstößen den Weg. »Die berliner Arbeiter wollen Sie alle sehen, Genossin Brandtsagte der eine. Ich senkte den Kopf. Wie ich mich freute!

Möge das gesamte Volk in sich die Kraft finden, diese unerhörten Angriffe zurückzuweisen. Geschieht es nicht, nun, dann rufe ich Sie, um der hochverräterischen Schar zu wehren, um einen Kampf zu führen, der uns von solchen Elementen befreitWortlos reichte ich Brandt das Blatt, als er kam. »Was haben Sie beschlossen?« »Die Rotte von Menschen sind meine Brüder und Schwestern. Ich lehne ab

»Genossin Brandt hält uns mal wieder für zu dummhörte ich die schrille Stimme der rotäugigen Stickerin sagen. »Bernstein meent ja ooch, daß wir noch nich reif sindmeinte eine andere mit einem giftigen Blick auf mich, »er is nischt als so'n verkappter Bourgeois, der uns zum St. Nimmerleinstag vertrösten will, damit's ihm nich an den Schlafrock jeht

In einem halbdunkeln verräucherten Kaffee spät am Abend trafen wir uns wieder. Brandt erwartete mich mit Dr. Geier, seinem Schwager, dem Führer der österreichischen Sozialdemokratie, und einem Kreis von Parteigenossen, die mitten in einer Debatte jäh verstummten, als ich eintrat. Sie hatten sich offenbar gezankt, was ich mit der ganzen Empfindlichkeit der Frohgelaunten sofort empfand.

»Genossin Brandt, stehen Sie auf dem Boden unseres BeschlussesÜberrascht fuhr ich auf, ich hatte nicht erwartet, als Erste gefragt zu werden, ich versuchte mir im Moment die Situation zu vergegenwärtigen. »So antworten Sie dochrief ungeduldig die Stimme des Vorsitzenden.

Wie unter dem Zwang einer stillschweigenden Verabredung sahen Brandt und ich uns in der nächsten Zeit selten und nie allein. Ich drüben bei ihm mit den Kindern, nahm sie mit bei meinen Ausgängen und sorgte für sie, soviel mir an Zeit dafür übrig blieb. Mit wehmütiger Freude sah ich, wie sie täglich mehr an mir hingen und mit all ihren kleinen Wünschen und Kümmernissen zu mir kamen. Weihnachten stand vor der Tür. »Einen richtigen Weihnachtsbaum machst du uns, Tante, nicht wahrbettelte Wölfchen, der Jüngste. »Im vorigen Jahr war er man soo klein.« »Ich möchte am liebsten zur Mutter fahren, wie ganz frühermeinte Hans, der

Ein langsamer fester Schritt näherte sich uns: Ignaz Auer. »Sie haben eine gute Nase, Genossin Brandtlachte er, indem er uns kräftig die Hände schüttelte; »heute platzt hier irgend eine Bombe.

»Hast du etwas besonderes zu schreibensagte sie mit Betonung, »so lege stets einen besonderen Zettel dem Brief an mich bei, damit ich ihn Hans ohne Schaden zeigen kannIch hatte die Empfindung, daß mein Weggehen sie erleichtere. Ilse kam noch bis auf die Straße mit mir. »Du, Schwester, ist es wahr, daß Dr. Brandt sich deinetwegen scheiden läßt?!« flüsterte sie hastig mit glänzenden Augen.

Über mich selbst errötend, zerriß ich die Karte wieder, die ich zu schreiben begonnen hatte, und bat statt dessen Brandt, seinen Besuch zu verschieben. »Schadeantwortete er mir, »ich wäre gern gleich gekommen. Vorgestern las ich in der wiener 'Zeit' einen Artikel von Ihnen, der mich so entzückte, daß der Wunsch, die Verfasserin kennen zu lernen, in mir rege wurde.

Jemand rief: »Alix Brandt soll redenund der Ruf pflanzte sich fort und dröhnte schließlich durch den Saal. Als ich aber auf dem Podium stand, erstickte ihn ein zorniges Zischen; die Kraft meiner Stimme kämpfte dagegen an, und wie ein Unwetter in der Ferne verklang es. »Sie wollen eine Verbesserung der Gesindeordnung, als ob auf verunkrautetes Feld frischer Samen gesät werden sollte.

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zähneklappernd

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