Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 18. Juni 2025
Dafür ist's nicht genug, daß unsere Presse mich beschimpfte, wie kein bürgerliches Blatt jemals zuvor, nein, es muß auch noch ein Exempel statuiert werden: der Genosse Brandt muß fallen! ... Nicht um unsertwillen, denn nicht wir sind die Unterlegenen, wenn Sie den vorliegenden Antrag annehmen, sondern im Interesse der Partei erwarte ich von Ihnen seine Ablehnung.
»Ich höre Alix Brandt, und es ist Friedrich Nietzsche!« spottete jemand. Die anderen lächelten vielsagend. »Sie haben mir vorgegriffen,« entgegnete ich ruhig. »Ich hätte den Namen des Mannes genannt, der zwar nicht der Erlöser, wohl aber sein Prophet sein kann.«
»Verzeihen Sie mir meine Heftigkeit ,« flüsterte Brandt, und im raschen Wechsel seines Mienenspiels hatte seine Stirn sich wieder geglättet, war sein Auge wieder klar geworden. Ich senkte stumm den Kopf. Zögernd, als fesselten sie magnetische Kräfte, glitten unsere Hände auseinander. Er betrat mit mir das Hotel. »Du wohnst auch hier?!« sagte Geier überrascht. Ich schlief nicht in dieser Nacht.
„Ich glaube, der Bankdirector hat ganz Recht,“ sagte der Professor Brandt, ein großer Mann von steifer Haltung, dessen von dunklem, glatt gescheiteltem Haar umgebenes Gesicht geistige Bewegung und scharfe Intelligenz ausdrückte, obwohl die Augen von einer großen gläsernen Brille bedeckt waren. „Ich glaube, der Bankdirektor hat ganz Recht und ich wundere mich, daß man sich in maßgebenden Kreisen so wenig mit solchen Fragen zu beschäftigen scheint, welche da am Horizont der Zukunft heraussteigen.
»Frau Alix Brandt hat das Wort«, tönte jetzt die heisere Stimme der Vorsitzenden durch den Saal. Ich stand auf und zwängte mich durch die Stuhlreihen, am dichtbesetzten Tisch der Presse vorbei. »Sie wissen« »Scheidungsprozeß« »Verhältnis« »Unglaublich«, flüsterte es. Mein Blut begann zu sieden.
Brandt nicht mit dir reist, so ersuche ich dich, zu veranlassen, daß er uns seine Anwesenheit in Berlin auf irgendeine Weise dokumentiert ...« »Bereits morgen wird das geschehen,« sagte Heinrich, »du stehst, wie notwendig es ist, daß wir das Opfer dieser Trennung bringen. Es wird die letzte sein!« Mit einem leisen Vorwurf sah ich ihn an: »Fast scheint's, als freutest du dich, daß du fort mußt!«
»Und wäre das wirklich so fürchterlich?« wandte ich ein. Er fuhr auf. Seine Augen blitzten mich an wie früher. »Genossin Brandt!« rief er entrüstet. »Sollten die Leute recht haben, die von Ihnen behaupten, daß Sie nicht mehr die unsere sind?!«
Er schüttelte meinem Mann die Hand: »Sie bekommen den Aufsatz in spätestens vierzehn Tagen.« Dann wandte er sich abschiednehmend zu mir: »Sie dürfen mir auch die Hand geben. Meine Stellung zu Alix Brandt ist genau dieselbe geblieben wie zu Alix von Glyzcinski.« Kurze Zeit darauf meldete sich einer der geistvollsten Archiv-Mitarbeiter, Professor Romberg, bei uns an.
Nach meiner Rückkehr schrieb ich sofort an Johannes Reinhard, den Führer der Konfektionsarbeiter-Bewegung, und an Heinrich Brandt. Reinhard kündigte mir umgehend seinen Besuch an; kurz darnach bestimmte Brandt dafür dieselbe Stunde. Im ersten Gefühl starker Freude, über deren Ursache ich mir nicht so recht klar war, wollte ich Reinhard abschreiben, um den anderen bald und zuerst zu sehen.
Als die Stadt schlief, huschten die Unermüdlichen noch durch die Straßen, und am Morgen leuchtete in weißen und roten Lettern ein »Wählt Brandt!« an den Zäunen und auf dem Trottoir. Wir gingen durch die Wahllokale.
Wort des Tages
Andere suchen