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Aktualisiert: 22. Juni 2025
Das war eine Sünde gegen die Madonna, unter deren besonderem Schutz sich jeder der Briganten fühlte. Wenn einer der barigelli aus Rom kühn genug gewesen wäre, Giulio Branciforte mitten im Walde von La Faggiola zu verhaften, hätte es ihm gelingen können. Bei seiner Ankunft in Avezzano nannte sich Giulio Fontana, und die Leute, die ihn trugen, waren verschwiegen.
Signora von Campireali war verblüfft; sie sah ihre Tochter mit großen Augen an, sie schien sehr aufgeregt. "Nun wohl, meine teure Helena," sagte sie endlich, "das Schicksal zwingt mich, dir eine Handlung einzugestehen, die nach dem Unglück, das ehemals unsrer Familie zustieß, vielleicht ganz natürlich war, die ich aber bereue und dich zu verzeihen bitte: Giulio Branciforte ... lebt."
Helena fand dort ein Versteck bei ihrer alten Amme, der es ihre Wohltaten ermöglicht hatten, einen kleinen Laden zu halten. Kaum angelangt, schrieb sie an Branciforte, und die Amme fand, nicht ohne Schwierigkeit, einen Mann, der es wagen wollte, in den Wald von La Faggiola einzudringen, ohne das Losungswort der Leute des Colonna zu wissen.
Er war außer sich vor Zorn. 'Sie hat nicht notwendig, mir zu raten, daß ich sie entführe. Dieses schwache, zaghafte Geschöpf! Und er brach sogleich nach dem Walde von La Faggiola auf. Für Signora Campireali stand die Sache folgendermaßen: Ihr Gatte lag auf dem Sterbebett; die Unmöglichkeit, sich an Branciforte zu rächen, brachte ihn langsam zum Grabe.
"In dem hübschen Städtchen Albano, so nahe dem Hauptquartier der Briganten, wurde Helena di Campireali im Jahre 1542 geboren. Ihr Vater galt für den reichsten Patrizier des Landes und in dieser Eigenschaft hatte er Vittoria Carafa geheiratet, welche große Liegenschaften im Königreich Neapel besaß. Ich könnte einige Greise anführen, die noch leben und Vittoria Carafa und ihre Tochter gut gekannt haben. Vittoria war ein Muster von Klugheit und Geist, aber trotz all ihrer Begabung vermochte sie nicht dem Untergang ihrer Familie vorzubeugen. Es ist sonderbar: die entsetzlichen Schicksalsschläge, welche den traurigen Stoff meiner Erzählung bilden, können, wie mir scheint, keiner der handelnden Personen, die ich dem Leser vorstellen werde, im einzelnen zur Last gelegt werden: ich sehe Unglückliche, jedoch kann ich keine Schuldigen finden. Die ungewöhnliche Schönheit und die zärtliche Seele der jungen Helena bildeten eine große Gefahr für sie und eine Entschuldigung für ihren Geliebten Giulio Branciforte; wie ebenso der vollkommene Mangel an Geist des Monsignore Cittadini, Bischof von Castro, ihn bis zu einem gewissen Grad entschuldigen kann. Er verdankte seinen raschen Emporstieg auf der Leiter der geistlichen Ehren sowohl der Rechtlichkeit seiner Führung, wie besonders aber seinem edlen
Bevor er starb, hatte Signor von Campireali noch die Freude, in Rom den Richtspruch bekannt geben zu sehen, durch den Branciforte verurteilt ward, zwei Stunden lang an den Kreuzungen der Hauptstraßen Roms mit glühenden Zangen gezwickt und dann an langsamem Feuer verbrannt zu werden; seine Asche sollte man danach in den Tiber werfen.
Helena hatte sich mit dieser so geschickten Mutter wieder halb versöhnt, deren größter Wunsch war, sie verheiratet zu wissen; die Mutter bat ihren Freund, den alten Kardinal Santi-Quatro, den Protektor der 'Heimsuchung', der nach Castro reiste, er möge den ältesten Nonnen des Klosters im Vertrauen erzählen, daß seine Reise durch einen Gnadenakt verzögert worden sei: der gute Papst Gregor XIII. habe aus Mitleid für die Seele eines Briganten, namens Giulio Branciforte, der es einst versuchte, ihr Kloster zu schänden, bei der Nachricht von dessen Tode das Urteil der Gotteslästerung aufheben wollen, überzeugt davon, daß er unter der Last einer solchen Verdammung niemals das Fegefeuer wieder verließe; falls Branciforte, der in Mexiko von den Wilden überrascht und niedergemacht worden sei, überhaupt das Glück gehabt habe, nur ins Fegefeuer zu kommen.
"Euer Ehrwürden sollen glänzend belohnt werden, wenn Ihr einer höchst einfachen Sache, die ich Euch erklären werde, zum guten Ausgang verhelfet. In wenigen Tagen wird das Urteil, welches Giulio Branciforte zu einem schrecklichen Tod verdammt, auch im Königreich Neapel bekannt gemacht und vollstreckbar werden.
Hauptmann Branciforte hatte seine Gründe, nicht in Rom zu leben; er hätte dort die Söhne von Männern treffen können, die er getötet hatte; selbst in Albano sorgte er vor, daß er nicht nur auf die Gnade der regulären Autorität angewiesen sei.
Da es nicht klug schien, diesen jungen Branciforte verschwinden zu machen, der täglich unverschämter wurde und jetzt sogar in seinen prächtigen Kleidern die Dreistigkeit so weit trieb, an öffentlichen Orten das Wort an Fabio oder dessen Vater zu richten, erübrigte nichts als einen der beiden folgenden Entschlüsse oder vielleicht alle beide ausführen: die ganze Familie mußte nach Rom gehen, Helena aber im Kloster der Heimsuchung in Castro untergebracht und so lange dort belassen werden, bis eine passende Heirat für sie gefunden war.
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