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Aktualisiert: 29. Juni 2025
Bertold hatte schweigend zugehört. Er war, wie Albert, längst der Bauernsphäre entwachsen, und auch er war ein heller Kopf. Geldverdienen war seine Losung. Seit er sich mit der ältesten Tochter des Getreidehändlers Ring in Zielenberg verheiratet, die ihn zweimal hintereinander mit Zwillingen beschenkt hatte, war sein Erwerbsfieber noch gewachsen. Man mußte doch für die Seinigen sorgen!
»Von der Subhastation,« erzählte Bertold, »direkt vom Termin. Wissen Sie, wer Döbbernitz gekauft hat, Herr Baron? Und wissen Sie für wieviel? Und wissen Sie, daß so etwas noch gar nicht dagewesen ist! Und wissen Sie
»Also wahr und wahrhaftig?« fragte der Alte, seine Pfeife aus dem Munde nehmend. Er brachte der Sache noch immer ein gewisses Mißtrauen entgegen. Bertold stieß ihn leicht von der Seite an; Albert sollte erst aussprechen. Nachher konnte man fragen. Aber Albert sprach nicht gleich weiter. Er zündete sich zunächst eine Zigarre an, während die andern ihn aufmerksam betrachteten.
Der Erstgeborene nickte lächelnd. Solche gute Ratschläge brauchte er nicht. Er nahm sich vor, am Spätnachmittag auf das Auschloß zu gehen. Fritz brüstete sich. »Ich habe ihn breitgeschlagen,« war sein drittes Wort. Gegen Abend fand sich auch Bertold mit seiner Frau ein, einer kleinen, mageren, schwarzen Person von scheuem und geducktem Wesen.
Bertold war wütend, rückte an seiner Brille und flüsterte, während Albert bereits zu sprechen begann, dem jüngeren Bruder zu: »Nimm doch den Hut ab, Tolpatsch!« Nun entblößte auch Fritz den Flachskopf. Er war rot geworden vor Verlegenheit.
Hedda nickte den Männern freundlich zu, und Hellstern rief ihnen gleich entgegen: »Tag, Möllers! Ich weiß schon! Wegen der Quelle – nicht wahr? Kinder, laßt mich mit der Geschichte in Ruhe! Ich will nichts davon wissen!« Albert war sehr betroffen; Bertold rückte an seiner Brille, und Fritz machte ein dummes Gesicht und glättete mit dem
Anfangs April standen bereits die Fundamente der beiden Logierhäuser Albert Möllers. Das Parterregeschoß des einen Hauses war für einen großen Kaufladen bestimmt, den Bertold mieten wollte. Vorläufig nur, denn sein heimliches Sehnen stand nach dem Gehöft Braumüllers, das dicht an der großen Landstraße und in unmittelbarster Nähe des Kurparks lag.
Mit rascher Bewegung fuhr er herum. »Haben Sie Geld im Hause, Möller?« fragte er. Bertold begriff ohne weiteres, um was es sich handelte. Er war ja nur hergekommen, um noch letzter Stunde ein paar hundert Taler an Zernin zu verdienen. »Im Hause nicht – aber in Frankfurt – auf der Bank,« erwiderte er.
Die meisten unterhielten sich mit nur halblauter Stimme. Erst als die Tür aufging und Wittke, der Lehnschulze, mit Albert Möller ins Zimmer trat, wurde es lauter. Bertold rief seinen Bruder sofort an den Tisch heran, wo Albert jedem der Bauern die Hand reichte. »Warst du beim Kantor?« fragte Bertold, an seiner Brille rückend, eine ihm eigentümliche Bewegung.
»Danke,« erwiderte Bertold, und Albert schüttelte naserümpfend den Kopf. Er war verwöhnt. Das Lemminger Bier war nicht zu trinken. Aber es würde ja alles anders kommen. »Nun hört einmal zu,« sagte er. »Setz dich, Vater, ich kann das zwecklose Herumstehen nicht leiden. Die Tatsache, daß wir in dem Wasser an der Grauen Lehne einen Heilquell besitzen, ist erwiesen.
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