United States or Croatia ? Vote for the TOP Country of the Week !


Philipp sah scharf nach den Mönchen, mit Blicken voll Mißtrauen, der Graf fuhr fort: An der Stelle, wo der fromme Landelin unter den Dolchen der Meuchelmörder sein Leben verblutet hatte, entsprang ein Heilquell, welcher Kranken zu wunderbarer Genesung verhalf. Die Gefährten des Märtyrers trugen den entseelten Leichnam thalaufwärts, wo sie ihn zur Erde bestatteten.

Vereinzelte Bauern hatten schon mit der Ernte begonnen, aber sie machten heut frühzeitig Feierabend, denn es hatte sich herumgesprochen, daß der Kantor am Abend im Kruge sein wolle, um nähere Mitteilungen über den Heilquell an der Grauen Lehne zu machen. Und da waren sie neugierig geworden. Als Dörthe am Gehöft des Lehnschulzen vorüberschritt, hörte sie ihren Namen rufen.

Das Springelchen an der Grauen Lehne soll ein Heilquell sein, hat ein Professor aus Frankfurt an den Kantor geschrieben. Da kommen sie alle zusammen.« »Hab’s auch schon gehörtmeinte Klempt; »ein Wunderwasser, das Kranke gesund machen soll. ’s käm’ mir zunutzeEr schüttelte den Kopf. »’s wird bloß wieder so ein Gerede seinfuhr er fort; »die Leute reden viel

Usen sprach von allem möglichen: von der Notwendigkeit einer Aussöhnung zwischen Industrie und Landwirtschaft, vom Wetter, von seinen Weinbergen und von schönen Frauen, von Lukullus und von seiner Freude darüber, daß ein so tüchtiger Vertreter des kaufmännischen Standes, wie der Kommerzienrat Schellheim, sich im Kreise angekauft habe. Und dann berührte er auch die neue Quelle, von der bereits die ganze Gegend spreche, und deren Ausbeutung in die Hände des scharmanten Gastgebers gelegt worden sei. Ein Heilquell sei es, und dem Heil der Menschheit solle sein Wasser dienen, ein Getränk, das er im allgemeinen verabscheue, dem er als Mittel zum Zweck aber seine Anerkennung nicht versagen könne. Daran schloß sich ein Passus, der auf aller Mienen die mannigfachsten Variationen von Erstaunen hervorrief. Usen sagte nämlich: »... Daß Oberlemmingen einer neuen, zukunftsfrohen

Als der Kantor gegangen war, kehrte alles auf die verlassenen Plätze zurück. Man bestellte sich neues Bier und neuen Schnaps. Der Heilquell an der Grauen Lehne bildete das einzige Thema der Unterhaltung. Allerhand Meinungen wurden ausgetauscht. Man war sich noch nicht recht klar über das neue Wunder.

»Dankeerwiderte Bertold, und Albert schüttelte naserümpfend den Kopf. Er war verwöhnt. Das Lemminger Bier war nicht zu trinken. Aber es würde ja alles anders kommen. »Nun hört einmal zusagte er. »Setz dich, Vater, ich kann das zwecklose Herumstehen nicht leiden. Die Tatsache, daß wir in dem Wasser an der Grauen Lehne einen Heilquell besitzen, ist erwiesen.