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Bei mir, der ich genau das Maß kannte, welches ich nicht überschreiten durfte, um bei Verstand und Ehren zu bleiben, ging jedoch bald jedes gute wie jedes böse Wort des Gastgebers verloren. »Basta, und keinen Tropfen mehrwar und blieb mein letzter Trumpf, der endlich auch gelten mußte.

Fetter Rahm in Tassenschälchen, Bratwürstchen und gebratene Lerchen wurden immer aufgetragen; den Ehrenplatz zur Rechten des Gastgebers aber hatte allzeit ein allerliebstes weißes Kätzchen mit einem roten Bändchen um den Hals; ob es eine Verwandte oder gar die Tochter desselben gewesen, haben wir nicht erfahren können.

Freilich schöpfte ich auch hieraus manchen Nutzen, denn ebenso gut wie in Europa der Arzt manchmal mehr erfährt als der Beichtvater, haben in jeder Beziehung die Marokkaner Vertrauen zu dem Arzte, wenn sie nur einmal den geringsten Beweis seiner Heilkraft erprobt haben. Das Zelt, welches wir für die Nacht bewohnten, war dasselbe, worin die ganze Familie unseres Gastgebers zubrachte.

Auch fanden wir, als wir im Hause unseres Gastgebers anlangten, dort bereits mehrere Kaufleute versammelt und ein schmackhaftes Mahl bereitet, wobei zugleich tapfer getrunken wurde, denn unser Wirt verstand die Kunst des Zunötigens aus dem Grunde, und so artete es nach aufgehobener Tafel bald in ein Bacchanal aus, wo weder Maß noch Anstand mehr beobachtet wurde.

Usen sprach von allem möglichen: von der Notwendigkeit einer Aussöhnung zwischen Industrie und Landwirtschaft, vom Wetter, von seinen Weinbergen und von schönen Frauen, von Lukullus und von seiner Freude darüber, daß ein so tüchtiger Vertreter des kaufmännischen Standes, wie der Kommerzienrat Schellheim, sich im Kreise angekauft habe. Und dann berührte er auch die neue Quelle, von der bereits die ganze Gegend spreche, und deren Ausbeutung in die Hände des scharmanten Gastgebers gelegt worden sei. Ein Heilquell sei es, und dem Heil der Menschheit solle sein Wasser dienen, ein Getränk, das er im allgemeinen verabscheue, dem er als Mittel zum Zweck aber seine Anerkennung nicht versagen könne. Daran schloß sich ein Passus, der auf aller Mienen die mannigfachsten Variationen von Erstaunen hervorrief. Usen sagte nämlich: »... Daß Oberlemmingen einer neuen, zukunftsfrohen

Ich wollte bei der Auswahl des Geldstückes nicht stören und wartete deshalb ab, auf welches die Wahl meines erzürnten und unfreiwilligen Gastgebers fiele. In Erfahrung gebracht habe ich es niemals, denn es wurde mir mit viel Takt in der geschlossenen Hand geboten; jeder andere hätte die Münze sicherlich zwischen zwei Fingern erhoben dargereicht.

Von Augenblick zu Augenblick verminderte sich die Fröhlichkeit des Gastgebers sichtbar, es war nicht mehr in seiner Gewalt, den Trübsinn von seiner Stirn zu bannen, so sehr er sich auch angelegen sein ließ, durch erzwungene Heiterkeit die Gäste bei Laune zu erhalten.

"Sagen Sie, haben Sie diese Gemälde bei Elias Magus erstanden?" "Ja, lauter Originale!" "Unter uns gesagt, zu welchem Preise hat er Ihnen diejenigen verkauft, die ich Ihnen jetzt bezeichnen werde?" Sie machten nebeneinander einen Rundgang durch den Raum. Die Gäste waren entzückt davon, mit welchem Ernst der Künstler sich an der Seite seines Gastgebers dem Studium der Meisterwerke hingab.

Ich war vorübergehend in Zweifel, ob sich der Kollektor nicht mit seiner Annahme im Irrtum befand und die Unschuld seines vermeintlichen Gegners für höchste Verstellungskunst gehalten hatte. Die Sonne trieb ihr buntes Spiel im ruhigen Raum, der Besuch saß im gedämpften Licht, und sein Anblick erfüllte mich mit der stolzen Freude des Gastgebers einem ungewöhnlichen Fremden gegenüber.