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Aktualisiert: 15. Juni 2025
Will mir der König Verdruß bereiten, ich muß es erwarten, Stark und zu mächtig ist er für mich: doch kann es gelingen, Daß ich ihn wieder betöre, die bunte Kappe mit Schellen Über die Ohren ihm schiebe, da soll ers, wenn ichs erlebe, Schlimmer finden, als er es sucht. Das sei ihm geschworen! Ungeduldig begann Bellyn am Tore zu schmälen: Lampe, wollt Ihr nicht fort? So kommt doch! lasset uns gehen!
Bellyn! o säumet nicht lange, Meine Muhme wird mir gewiß nicht wieder lebendig! Soviel weiß ich, sagte Bellyn: er hat ängstlich gerufen. Nicht ein Härchen ist ihm verletzt, verschwor sich der Falsche; Lieber möchte mir selbst als Lampen was Böses begegnen.
Gebet dem Bären, dem Wolfe, der Wölfin zur Sühne den Widder; Denn es bekannte Bellyn gar offen und kecklich, er habe Lampens Tod geraten; das mag er nun wieder bezahlen! Und wir wollen hernach zusammen auf Reineken losgehn, Werden ihn fangen, wenn es gerät, da hängt man ihn eilig; Kommt er zum Worte, so schwätzt er sich los und wird nicht gehangen.
Als ihn der König ersah und zugleich das Ränzel erblickte, Sprach er: Saget, Bellyn, von wannen kommt Ihr? und wo ist Reineke blieben? Ihr traget das Ränzel, was soll das bedeuten? Da versetzte Bellyn: Er bat mich, gnädigster König, Euch zwei Briefe zu bringen, wir haben sie beide zusammen Ausgedacht.
Laßt mich heilig beteuern, mit welchem traurigen Herzen Ich Bellyn und Lampen entließ: mir ahndete, glaub ich, Was den beiden sollte geschehn, ich liebte sie zärtlich. So staffierte Reineke klug Erzählung und Worte. Jedermann glaubt' ihm; er hatte die Schätze so zierlich beschrieben, Sich so ernstlich betragen, er schien die Wahrheit zu reden; Ja, man sucht' ihn zu trösten.
So hat er wahrhaftig Große Strafe verdient und soll mir alles entgelten. Aber Lampe vernahm erschrocken die drohenden Worte, War verwirrt und wollte sich retten und eilte, zu fliehen. Reineke schnell vertrat ihm das Tor, es faßte der Mörder Bei dem Halse den Armen, der laut und gräßlich um Hilfe Schrie: O helfet, Bellyn! Ich bin verloren! Der Pilger Bringt mich um!
Kannst du Solchen Frevel entschuldigen, daß du mit Hilfe Bellynens Meinen frommen Lampe getötet? und daß Ihr Verwegnen Mir sein Haupt ins Ränzel gesteckt, als wären es Briefe? Mich zu höhnen, tatet ihr das! ich habe den einen Schon bestraft, es büßte Bellyn; erwarte das gleiche. Weh mir! sagte Reineke drauf: o wär ich gestorben!
Möcht es Euch und Bellyn, dem Widder, heute belieben, Meine Straße mit mir noch ferner zu wandeln! Ihr würdet Mir durch eure Gesellschaft die größte Wohltat erzeigen. Ihr seid angenehme Begleiter und redliche Leute, Jedermann redet nur Gutes von euch, das brächte mir Ehre; Geistlich seid ihr und heiliger Sitte. Ihr lebet gerade, Wie ich als Klausner gelebt.
Lampen hört ich; er rief mir: Bellyn, zu Hilfe! zu Hilfe! Habt Ihr im etwas übels getan? Da sagte der kluge Reineke: Höret mich recht! Ich sprach von meiner gelobten Wallfahrt; da wollte mein Weib darüber völlig verzweifeln, Es befiel sie ein tödlicher Schrecken, sie lag uns in Ohnmacht. Lampe sah das und fürchtete sich, und in der Verwirrung Rief er: Helfet, Bellyn!
Und es erwiderte drauf Bellyn: Herr König, Ihr habet, Glaub ich, vernommen, daß Reineke noch vom Banne nicht los ist. Übels würd ich deswegen von meinem Bischof erdulden, Der es leichtlich erfährt und mich zu strafen Gewalt hat. Aber ich tue Reineken selbst nichts Grades noch Krummes.
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