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Aktualisiert: 15. Juli 2025
Während Guntharis zuerst den König durch seine Reihen führte und diese aufforderte, gleich ihm zu huldigen, was sie mit Freuden thaten, und darauf Witichis den Wölsungen und seine Anführer mit in sein Lager nahm, wo die Besiegung des stolzen Herzogs durch Friedensworte als ein Wunderwerk des Königs angesehen wurde, sammelte Arahad aus den Reitern im Vordertreffen eine kleine Schar von etwa hundert ihm treu ergebenen Gefolgen und sprengte mit ihnen nach seinem Lager zurück.
Von den Balten lebte nur Ein männlicher Sproß, ein noch nicht wehrhafter Enkel des Herzog Pitza – denn Alarich, der Bruder der Herzoge Thulun und Ibba, war seit langen Jahren geächtet und verschollen. – Arahad rechnete sicher, man werde jenen Baltenknaben nicht wählen und vielmehr des dritten Gestirns gedenken. Aber er irrte.
»Ich, Graf Arahad von Asta, des Aramuth Sohn, aus der Wölsungen Edelgeschlecht,« fuhr der junge Gote mit einem anmutigen Erröten fort. »Zwar bin ich nicht versippt mit der Getöteten: allein die Männer ihrer Sippe, Theodahad voran, ihr Vetter und ihr König, erfüllen nicht die Pflicht der Blutrache; ist er doch selbst des Mordes Helfer und Hehler.
Und so edel und so schlicht sprach er dies Wort, daß aller Goten Herzen dem treuen Manne zuschlugen. »Wo sind die Beweise?« fragte nun Hildebrand. »Hast du handhafte That? hast du blickenden Schein? hast du gichtigen Mund? hast du echten Eid? heischest du der Verklagten Unschuldseid?« »Beweis!« wiederholte Arahad zornig. »Ich habe keinen als meines Herzens festen Glauben.«
Frohlockend rief Arahad: »Nun, Graf Witichis, willst du sie noch beschützen?« – »Nein,« sprach dieser ruhig, das Schwert einsteckend, »ich schütze keine Mörderin. Mein Amt ist aus.« Und mit diesem Wort trat er von der linken auf die rechte Seite, zu den Anklägern, hinüber.
Eine Pause der ehrenden Bewunderung trat ein. »So leugnest du die That?« fragte der Richter. »Ich sage: sie ist nicht erwiesen!« – »Erweise sie!« sprach der Richter zu Arahad gewendet.
Aber schon in den ersten Morgenstunden des nächsten Tages kam Graf Arahad mit seiner stark gelichteten Reiterschar flüchtend ins Lager zurück. »Bei Gottes Schwert,« rief Guntharis, »wo kommst du her?« »Von Ravenna kommen wir.
Ein unbekannter Fremdling?« – »Nein,« rief Arahad und schlug des Zeugen Mantel zurück, »ein Name, den ihr alle kennt und ehrt: Marcus Aurelius Cassiodorus.« Ein Ruf allgemeinen Staunens flog über die Dingstätte. »So hieß ich,« sprach der Zeuge, »in den Tagen meines weltlichen Lebens: jetzt nur Bruder Marcus.« Und eine hohe Weihe lag in seinen Zügen: – die Weihe der Entsagung.
Bald stand er im Zelt vor Mataswinthen, die sich bei seinem Eintreten unwillig erhob. »Zürne nicht, schilt nicht, Fürstin! diesmal hast du kein Recht dazu. Arahad kommt, die letzte Pflicht seiner Liebe zu erfüllen. Flieh, du mußt mir folgen.« Und im Ungestüm seiner Aufregung griff er nach der weißen, schmalen Hand.
»Ihr, freie Goten, habt das Urteil zu finden und das Recht zu schöpfen,« sprach Hildebrand, »ich habe nur zu vollziehen, was ihr gefunden. So frag’ ich euch, ihr Männer des Gerichts, was dünkt euch von dieser Klage, die Graf Arahad, des Aramuth Sohn, der Wölsung, erhoben gegen Gothelindis, die Königin? Sagt an: ist sie des Mordes schuldig?«
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