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Aktualisiert: 15. Juli 2025
»Graf Arahad von Asta, der eitle Laffe, hat sich empört. Er ist gleich nach deiner Wahl davongeritten gegen Florentia, wo sein älterer Bruder, der stolze Herzog von Tuscien, Guntharis, haust und herrscht. Da haben die Wölsungen viel Anhang gefunden, haben die Goten überall aufgerufen gegen dich zum Schutz der »Königslilie«, wie sie sie nennen: Mataswintha sei die Erbin der Krone.
Die Thore waren geschlossen: auf den Zinnen und Mauerkronen schritten zahlreiche Wachen, in den Straßen klirrte es von Zügen reisiger Goten und bewaffneter Söldner: denn die Wölsungen Guntharis und Arahad hatten sich in diese Stadt geworfen und sie einstweilen zum Hauptwaffenplatz des Aufstandes gegen Witichis gemacht.
Er soll nicht nur mild sein den Freunden, er soll gerecht sein dem Verhaßtesten, selbst dem Feind. In dessen Brust ein klarer Friede wohnt bei kühnem Mut und edles Maß bei treuer Kraft, – der Mann, Arahad, ist königlich geartet und hätt’ ihn der letzte Bauer gezeugt.« Lauter Beifall folgte dem Wort des Alten und beschämt trat Arahad zurück.
»Schuldig! schuldig!« scholl es mit vielen tausend Stimmen und keine sagte nein. »Sie ist schuldig,« sagte der Alte aufstehend. »Sprich, Kläger, welche Strafe forderst du um diese Schuld?« Arahad erhob das Schwert gerade gegen Himmel: »Ich klagte um Mord. Ich klagte auf Blut. Sie soll des Todes sterben.«
Dann ist nur eins noch möglich: der Weg, den ich gestern schon hätte einschlagen sollen: – dann lebten jene dreitausend Goten noch. Geh, Hildebad, nimm dort Krone und Stab! Geh ins Lager der Empörer, lege sie dem jungen Arahad zu Füßen: er soll sich mit Mataswintha vermählen; ich und mein Heer, wir grüßen ihn als König.« Und er warf sich erschöpft aufs Lager.
Drei, vier Gegenkönige würden gewählt, aber, bei meinem Wort, Graf Arahad würde niemals anerkannt. Da rang ich mein Weib von mir ab, vom blutenden Herzen. Und nun, Herzog Guntharis, gedenk’ auch du des Gotenvolks. Verloren ist das Haus der Wölsungen, wenn die Goten verloren. Die edelste Blüte des Stammes fällt mit dem Stamm, wenn Belisar die Axt an die Wurzel legt.
»Ein teures Weib habe ich.« – »Nun wohl: auch ich hatte ein teures Weib. Ich hab’s geopfert meinem Volk: ich habe sie ziehen lassen, Mataswinthen zu freien.« Herzog Guntharis schwieg. Arahad aber rief: »dann hast du sie nicht geliebt.«
»Auf, führ uns zum Sieg!« rief Hildebad, »denn Guntharis und Arahad rücken an: sie wähnen, uns ohne Haupt in offenem Zwist zu überraschen! heraus auf sie! sie sollen sich schrecklich irren; heraus auf sie und nieder die Empörer.« – »Nieder die Empörer!« donnerten die Heermänner nach, froh, einen Ausweg ihrer tieferregten Leidenschaft zu finden.
Komm, Frithilo,« sprach sie zu einer gotischen Magd, die neben ihr stand, »du kennst ja all die stolzen Männer und Frauen: sage, wer ist der zur Linken der Königin mit dem goldnen Schuppenpanzer? er trinkt dem König zu.« – »Herzog Guntharis von Tuscien, der Wölsung. Sein Bruder, Graf Arahad von Asta ... – wo mag der sein zu dieser Stunde?« »Und der Alte neben dem König, mit dem grauen Bart?«
»Dann,« sprach Hildebrand – Doch in diesem Augenblick bahnte sich ein Sajo vom Thore her den Weg zu ihm und sprach: »Römische Männer stehen am Eingang. Sie bitten um Gehör: sie wissen, sagen sie, alles um der Fürstin Tod.« »Ich fordre, daß man sie höre,« rief Arahad eifrig, »nicht als Kläger, als Zeugen des Klägers.«
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