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Aktualisiert: 17. Juni 2025


Der Hirzerfranz sass mit gerunzelter Stirn im Schenkzimmer hinter der Flasche, lief alle Augenblicke auf die Strasse hinaus, ob von seiner Braut noch immer nichts zu erspaehen sei, und schirrte endlich die Pferde wieder ab, mit drohenden Fluechen gegen den Andree.

Da klopfte es an seiner Tuer, und in der Meinung, es sei eben nur die Magd mit dem Gast von Sankt Valentin, rief er "Herein!", ohne sein Spiel zu unterbrechen. Aber der Bogen fiel ihm fast aus der Hand, als die Tuer aufging und wie ein Schatten aus einer andern Welt die Gestalt des verschollenen Andree vor ihm stand.

Ganz bloede und traurig stieg sie vom Wagen herab, als sie vor der Tuer der unsaeuberlichen Dorfschenke hielten. Sie mochte nicht erst hinein, sondern trieb die Rosine, sogleich mit ihr den Bergweg hinaufzugehen, um den Bruder noch vor der Nacht zu sprechen. Franz blieb bei den Pferden zurueck. Er war dem Andree schon frueher lieber aus dem Wege gegangen, als dass er ihn gesucht haette.

Dann bueckte er sich zu ihr herab, fasste ihre Haende, die eiskalt geworden waren, und sah ihr dicht in die Augen. Ich bin's, Maria, sagte er instaendig; der Andree ist's; sieh mich an, hoere mich, verzeih mir, ich bin ein Rasender, aber es ist vorbei; lass auch du es gut sein und verzeih mir's, du weisst nicht, wie mir ist, sonst haettest du Mitleiden.

Da niemand so recht sich vorstellen konnte, was den Andree in die Welt hinausgelockt habe, auch die meisten an seinem Tun und Lassen nur geringen Anteil genommen hatten, war bald von dem Schicksal der Geschwister nicht mehr die Rede. Anfangs freilich hatte man viel darueber hin und her geraetselt.

Es war eine harte Reise fuer die arme Rosine, neben dem zornmuetigen Bruder, der immer von neuem gegen den heimtueckischen Verfuehrer loswuetete und sich hoch verschwor, wenn die Moidi erst seine Frau sei, dem Andree die Tuer zu verschliessen, wie es auch sein Vater all die Jahre her gehalten habe.

Nur die Schwester selbst, die doch am meisten an ihm verlor, schien am wenigsten um sein Schicksal bekuemmert zu sein. Sie behauptete, es sei ihr zum Totlachen, wenn sie sich den Andree in der Kutte mit geschorener Platte vorstellen solle. Auch koenne sie's nicht glauben, dass er wirklich im Kloster hause.

Aber es wird schon wieder werden, die Luft ist hier so herb, du musst nun wieder nach Meran kommen, der Zehnuhrmesser will's auch dein Herrn Prior schreiben, das Jahr ist ja noch lang nicht um, und dann wohnst du in unserm Haeusel droben, denn du weisst noch nicht, Andree, die Mutter ist tot.

In solchen fruchtlosen Reden stiegen sie miteinander den Berg hinab, und der Rest des Tages verging beklommen und einsilbig. Der Franz war nie ein grosser Redner gewesen, und was mit dem Andree geschehen wuerde, kuemmerte ihn nicht im geringsten. Er rauchte und trank noch wohlgemut mit den wenigen Bauern in der Schenkstube, als die Maedchen schon lange in ihren Betten lagen.

Andree, sagte sie, mich sollten sie schon fuerchten, mein' ich, und wenn die Mutter nicht waer', kaem' ich alle Nacht zu dir und machte den Saltner, waehrend du dich hinlegtest, ein paar Stunden zu schlafen. Ich wollt' die Spitzbuben, die Soldaten, schon in Respekt halten, gelt? Der Juengling lachte zum erstenmal.

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