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Sie müssen immer auf der Hut sein, daß sie nicht zu viel von sich verausgaben, und schaffen doch ihrer Lebhaftigkeit einen gewissen Ausweg.« »Ja, ja, so ist esbestätigte Gabussi. »Er war im Grunde weich und leicht verletzlich, schämte sich, das den anderen zu zeigen, die so viel gleichgültiger und härter waren, und verhüllte sich auf seine Art.

Hannos Gesundheit war immer zart gewesen. Besonders seine Zähne hatten von jeher die Ursache von mancherlei schmerzhaften Störungen und Beschwerden ausgemacht. Das Hervorbrechen der Milchzähne mit seiner Gefolgschaft von Fieber und Krämpfen hatte ihm beinah das Leben gekostet, und dann hatte sein Zahnfleisch stets zur Entzündung und zur Bildung von Geschwüren geneigt, die Mamsell Jungmann, wenn sie reif waren, mit einer Stecknadel zu öffnen pflegte. Jetzt, zur Zeit des Zahnwechsels, waren die Leiden noch größer. Schmerzen kamen, die fast über Hannos Kräfte gingen, und schlaflos, unter leisem Stöhnen und Weinen in einem matten Fieber, das keine andere Ursache als eben den Schmerz hatte, verbrachte er ganze Nächte. Die Zähne, die äußerlich so schön und weiß wie die seiner Mutter, dabei aber außerordentlich weich und verletzlich waren, wuchsen falsch, sie bedrängten einander, und damit allen diesen Übelständen gesteuert würde, mußte der kleine Johann einen furchtbaren Menschen in sein junges Leben eintreten sehen: Herrn Brecht, den Zahnarzt Brecht in der Mühlenstraße

Nun soll aber das Leben dort drüben noch um vieles härter und schnöder sein als hier bei Ihnen, und andererseits ist in Betracht zu ziehen, wie zart und verletzlich sie immer gewesen und wie schonungslos ihr viele Jahre hindurch mitgespielt worden war. Kurzum, sie war den Eindrücken, die sie fortwährend vom Leben empfing, in keiner Weise gewachsen. Und da geschah die Wohltat an ihr.« »Ja!

»Nicht Gräfin, aber von Adel und in guten und sanften Verhältnissen aufgewachsen, behütet und geschützt vor allen Winden, wie sie mir erzählte, schon weil sie von Kind auf innerlich zart und verletzlich und schonungsbedürftig gewesen sei.

Aber was ist der Künstler? Vor keiner Frage hat die Bequemlichkeit und Erkenntnisträgheit der Menschheit sich zäher erwiesen als vor dieser. >Dergleichen ist Gabe<, sagen demütig die braven Leute, die unter der Wirkung eines Künstlers stehen, und weil heitere und erhabene Wirkungen nach ihrer gutmütigen Meinung ganz unbedingt auch heitere und erhabene Ursprünge haben müssen, so argwöhnt niemand, daß es sich hier vielleicht um eine äußerst schlimm bedingte, äußerst fragwürdige >Gabe< handelt... Man weiß, daß Künstler leicht verletzlich sind nun, man weiß auch, daß dies bei Leuten mit gutem Gewissen und solid gegründetem Selbstgefühl nicht zuzutreffen pflegt... Sehen Sie, Lisaweta, ich hege auf dem Grunde meiner Seele ins Geistige übertragen gegen den Typus des Künstlers den ganzen Verdacht, den jeder meiner ehrenfesten Vorfahren droben in der engen Stadt irgendeinem Gaukler und abenteuernden Artisten entgegengebracht hätte, der in sein Haus gekommen wäre.

Sie war anfangs befremdend klein und verletzlich, aber bald ward sie ihm gleich, holte ihn ein und war bei ihm den ganzen Tag. Mit ihr lebte er, mit ihr schaute, erfuhr, begriff er, im Zwiegefühl mit ihr empfing er die gemeinsame Welt. Es war eine Welt, es waren Erfahrungen, danach angetan, nachdenklich zu stimmen. Wo sie im Winter wohnten, war das Alte Schloß.

Am leidesten tun mir die schönen Bilder, die mit dem Gesicht an der Wand lehnen und die wohl gar nicht begreifen können, wo die Leute hingekommen sind, die immer so fröhlich unter ihnen herumgingenSie lächelte uns an, wie entschuldigend, daß sie von solchen Dingen redete, die uns vielleicht fern und fremd sein konnten, und ich wunderte mich heut zum zweitenmal über Maidi, da sie weich und fein und verletzlich war, von sehnlichem Gemüt, und nicht nur Kraft, Willen und freudige Sicherheit besaß.