United States or Martinique ? Vote for the TOP Country of the Week !


Der Pfarrer lief mit solcher Geschwindigkeit herbei, daß ihm die Perücke ganz schief auf dem Kopf saß, und stellte sich neben seine Frau. Ulla und der Küster Moreus pflanzten sich hinter dem Pfarrpaar auf, und auf der untersten Stufe stand das Zimmermädchen und knickste.

Jetzt waren sie im Saal, und jetzt rissen sie die Küchenkammertüre weit auf. Die Spielleute voran. Dann Küster Moreus mit seiner Ulla am Arm. Dann Braut und Bräutigam, von zwei Brautführern mit dreiarmigen Leuchtern hell beleuchtet, und hinter diesen eine ganze Schar Jugend, Burschen und Mädel.

Der Rock war übermäßig lang, Ulla konnte keinen Schritt darin machen, und in der roten Jacke sah sie rasend komisch aus. Doch nun verlangte Ulla, Schneewittchen solle das Kleid jetzt auch anprobieren. Und als sie es angezogen hatte, waren Großmutter und Ulla ganz entzückt. 'Ach, wie schade, rief Ulla, 'daß nicht du dieses großartige Geschenk bekommen hast!

Tausendmal habe Maja Lisa ihr versprochen, zur Hochzeit zu kommen, um sie in ihrem Brautstaat zu sehen. Jetzt mischte sich Ulla Moreus darein; sie hatte eine frohe, frische Stimme, wie die Leute sie zu haben pflegen, die gerne eingreifen und alles gutmachen wollen.

Jetzt seien sie fertig, und sie möchten wissen ja, es wäre ihnen eine Beruhigung, wenn Frau Raclitz ins Giebelzimmer kommen wollte, um zu sehen, ob der Brautstaat ganz in Ordnung sei. Nun war der Pfarrfrau recht wohl bekannt, daß in ganz Värmland niemand besser wußte, wie eine Braut aus einem Bauernhofe gekleidet sein sollte, als Ulla Moreus und ihre Schwiegermutter.

Großmutter und Ulla lachten sich fast krank über sie, als sie vollends anfing, die gnädige Gräfin im Sprechen und im Gehen nachzuahmen. Ulla sagte noch einmal, sie würde es ihr nie verzeihen, wenn ihr Mann das Fräulein nicht als Gräfin sehen dürfte, und sie bestand darauf, Schneewittchen müsse jetzt gleich ins Wohnhaus mit ihr hinübergehen.

»Wenn ich mich recht erinneresagte sie, »so war Schneewittchen noch nicht länger als acht Tage wieder daheim, als der Küster Moreus und seine Frau Ulla zu Besuch kamen. Ich kann gar nicht sagen, wie vergnügt Schneewittchen war, als sie ankamen. Es stand allerdings jetzt alles wohl und gut zwischen ihr und der Stiefmutter, aber sie mußte immerfort arbeiten.

Da stieg in Schneewittchen unwillkürlich der Gedanke auf, der Vater müsse sie doch recht liebhaben. Denn welchen Zwang legte er sich ihretwegen alle Tage auf! Nein, sie war ihm gar nicht so dankbar, wie sie es eigentlich hätte sein sollen. Die Stiefmutter wollte das Abendessen selbst kochen, denn sie wollte Ulla Moreus zeigen, daß man früher auf Lövdala nie so gut gespeist hatte wie jetzt.

Nun versammelten sich die andern, der Vater, der Küster Moreus und Ulla um Schneewittchen, und alle lachten herzlich über die Verkleidung. Ach, ach! Ein kleines Weilchen noch mußte sie ihre Rolle weiterspielen, weil ihr guter Vater so erfreut aussah.

Drüben bei der Großmutter machte Ulla ein Paket auf, das sie mitgebracht hatte, um den andern ein Vergnügen zu bereiten. Es sei ein prachtvolles Geschenk, das sie von der gnädigen Frau Gräfin erhalten habe, sagte sie. Ach, nie mußte man so herzlich lachen, als wenn Ulla erzählte, wie wohl angeschrieben sie bei der Gräfin sei, und welche schönen Geschenke sie von ihr erhalte.