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Und selbst wenn jemand käme und behaupten würde, daß ich Leo Strakosch bin ich würde einfach leugnen und niemand könnte mich überführen, denn mein Paß ist echt, die Unterschrift ist echt, und wenn man bei der Polizei in Paris anfragen sollte, so würde man die Auskunft bekommen, daß Henry Dufresne mit Reisepaß nach Wien abgereist sei

Als Lotte darauf lächelnd erwidert hatte, sie würde am liebsten beide, Leo und den Franzosen nehmen, da war Hofrat Spineder ernstlich böse geworden und hatte sie für frivol und unmoralisch erklärt. Sie mußte ihre ganze Verführungskunst aufwenden, um ihn zu besänftigen. Und nun saß sie auf dem Schoß ihres Geliebten und küßte Henry Dufresne und Leo Strakosch in einer Person mit Feuereifer ab.

Herr Strakosch, alias Dufresne, aber hetzte munter weiter und sagte eines Tages mit Emphase: »Wenn sich die Hausbesitzer noch weiter diese Versklavung gefallen lassen, so halte ich sie alle zusammen für alberne Waschlappen und ich werde eine Stadt verlassen, in der solche Zustände möglich sind

Wenn nicht alles trügt, so wird Leo Strakosch bald die Möglichkeit haben, nach Wien zurückzukehren und dann wirst du dich entscheiden müssen: Entweder er, den du so sehr geliebt hast und der mir ein willkommener Sohn wäre oder dieser mysteriöse Franzose, den wir noch immer nicht kennen gelernt haben

Bis der Hofrat so energisch zu husten begann, daß Lotte es vernahm und sich blutrot aus den Armen des Geliebten befreite, um ihn ihren Eltern vorzustellen: »Papa, Mama, dies ist mein Bräutigam, Henry Dufresne...!« »Recte Leo Strakosch«, lautete die Ergänzung und Leo warf sich auch schon dem Hofrat und dann seiner zukünftigen Schwiegermutter in die Arme.

Frau Spineder sah noch rasch in die Küche nach dem Karpfen, der Sachertorte und den Krapfen; Lotte hing aber schon am Halse Leos und schluchzte wortlos an seiner Brust. Leo Strakosch, schlank, dunkelhaarig, glattrasiert, mit lebhaften braunen Augen, aus denen Klugheit und Humor blitzten, war um zehn Jahre älter als Lotte.

Und ich leere mein Glas auf euer Wohl und auf unsere Vereinigung, die früher kommen wird als wir alle heute zu hoffen wagenAm nächsten Tage fuhr Leo Strakosch mit einem Zuge fort, der sich zum großen Teil aus geistigen Arbeitern und Künstlern zusammensetzte. Hofrat Spineder, Frau Spineder und Lotte gaben ihm das Geleite.

Am Tage der Eröffnung der Nationalversammlung, also einen Tag vor der ersten entscheidenden Sitzung, besorgte Leo Strakosch, mit einem Handkoffer bewaffnet, allerlei Einkäufe.

Wie wir mitteilen können, ist soeben der erste Jude aus dem Exil nach Wien zurückgekehrt. Es ist dies der junge, aber bereits weltberühmte Maler und Radierer Leo Strakosch, der die ganze Zeit von Heimweh erfüllt in Paris verbracht und sich vorgestern von dort an die österreichisch-mährische Grenze nach Lundenburg begeben hatte.

Aber viel mehr vernahm die Menge nicht, denn dem warmen Föhn, der seit Minuten durch die vorher noch so kalte Nacht fegte, folgte in diesem Augenblick ein Regenguß, und schreiend, kreischend zerstreute sich die Menschenmasse, um durch ein Meer von Kot und zerflossenem Schnee zu den Straßenbahnen zu eilen. Zweiter Teil. =Lotte Spineder an Leo Strakosch, Paris, Rue Foch 22.=