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»Es ist auch schon mal geimpft worden, aber es hat nicht angeschlagen. Ach, Fräulein Mehring, ich kann's nicht mit ansehen; ich werd' ohnmächtig, wenn ich's Minnichen bluten sehe!« »Bluten! Was soll denn dem Minnichen geschehenrief Leo ganz erschreckt, während er sich wie schützend vor sein Schwesterchen stellte.

»Ich bin aber zwölf«, sagte Anna, ein bißchen schmollend. »Ich bin noch nicht elf und bin so groß wie sierief Otto Mehring, der neben seinem um ein Jahr jüngeren Schwesterchen Lilly stand. »Ja, und du darfst in diesem Jahre zur ersten heiligen Kommunion gehen, wenn ich nicht irreTante Toni strich ihm leicht die Haare aus der Stirne.

Herr Mehring saß am Schreibtisch und schrieb Notizen auf; Tante Toni saß etwas abseits, sie hielt die Hände auf den Knien gefaltet, und sie lauschte dem Wind, der an den Fensterläden rüttelte. Als Herr Mehring von seiner Arbeit aufschaute, begegnete er dem sorgenvollen, fragenden Blick seiner Schwester.

Sein Vater stand oben auf dem Balkon, umgeben von seinen Schwägern und einigen Freunden, und er richtete von dort aus einige warme Dankesworte an alle, die gekommen waren, um ihn zu beglückwünschen und ihm ihre Teilnahme zu bezeigen. »Unser Mehring soll leben hoch, hoch, hochso riefen alle Anwesenden, und am lautesten schrie der alte Christian.

»O, nicht so sehr«, suchte Otto sich zu entschuldigen; aber Herr Mehring seufzte tief auf, und er sagte nach einigem Nachdenken: »Das geht mir sehr nahe, Kind. Verstehst du auch, warumOtto schüttelte den Kopf. »Weil es wie Herzlosigkeit aussieht.« »O Papa

No so bin ich halt komme, und wenn Se erlaube, Herr Mehring, so trink ich jetzt auf Ihr Wohl und aufs Wohl vom Fräule TonicheEr leerte sein Glas, stellte es auf den Tisch und fuhr sich mit dem

Was hab' ich denn jetzt angestelltHerr Mehring hatte nämlich dem Alten, während dieser sprach, das Papier aus der Hand genommen, und kaum hatte er einen Blick hineingeworfen, da hatte er einen Schrei ausgestoßen und war zurückgetaumelt. »Was ist dir, Robert, was istrief Tante Toni erschrocken aus.

In diesem Augenblick stürzte Gretchen, das Kindermädchen, mit schreckensbleichem Gesicht ins Zimmer und rief aus: »Ach, Fräulein Mehring, denken Sie doch nur eben ist der Herr Doktor gekommen unser Kleines soll geimpft werden!« »Da ist doch nichts dabei, Gretchen; darüber brauchen Sie doch nicht zu erschrecken. Aber ich meinte, das Kind sei schon längst geimpft

»Ach, das Tempelchen das ist schrecklich langweilig«, erklärte Otto Mehring mit wegwerfender Miene. »Da ist man schon so oft gewesen! Dahin geh' ich mal nicht mit!« »Ei, so bleib' du nur daheim, wir können's schon ohne dich aushaltenentgegnete Paul ein wenig grob. Aber Tante Toni sah ganz betrübt aus, als sie sagte: »O, mir würde es aber sehr leid tun, wenn du nicht mitgingest, lieber Otto

Tante Tonis Augen füllten sich mit Tränen, als sie ihren sonst so tatkräftigen, mutigen Bruder jetzt so niedergebeugt sah. »Verzage doch nicht, Robert«, sagte sie, »der liebe Gott läßt dich nicht im StichHerr Mehring lächelte wehmütig. »Aber der liebe Gott wird wohl kaum ein Wunder für mich tun