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Aktualisiert: 7. September 2025
»Was mag das sein? Wer mag so spät noch kommen?« »Die Mädchen schlafen schon, ich werde selbst nachsehen«, sagte Herr Mehring; aber Tante Toni ging mit ihrem Bruder hinunter. »Wer ist da?« fragte dieser, ehe er die Haustüre öffnete. »Ich bin's, Herr, ich, der Christian«, tönte es von draußen.
Es waren wirklich Herr Mehring und Herr Helmer, die, ernstlich beunruhigt durch das lange Ausbleiben der Tante und ihrer Bande, diesen entgegengegangen waren. »Na, da seid ihr ja alle heil und gesund!« riefen sie ihnen entgegen. »Die beiden Mütter sind schon ganz besorgt, und wir konnten uns gar nicht denken, weshalb ihr nicht heimkamet!«
»Nein, Kind, das mußt du mit deinem Vater allein ausmachen. Ich warte hier auf dich und bete unterdessen.« Mit klopfendem Herzen ging Otto wieder hinunter zu seinem Vater. Er fand diesen noch immer in derselben Stellung an seinem Schreibtisch und so tief in Nachdenken versunken, daß er seines Sohnes Eintritt gar nicht bemerkte. »Vater!« sagte dieser leise bittend. Herr Mehring blickte auf.
Schon fünfzehn Jahre früher wurde Genosse Franz Mehring, als er seine Geschichte der deutschen Sozialdemokratie verfaßte, vom Polizeipräsidium dieselbe Offerte gemacht, die Mehring aber ablehnte.
Am Abend, als alle Gäste fort waren, rief Herr Mehring seinen Sohn zu sich. Er sah ihn eine Zeitlang ernst und forschend an; endlich sagte er: »Otto, ich möchte, daß du mir das Versprechen, welches du mir gestern in der Not und in der Angst gegeben hast, heute frei von diesen Gefühlen und wohlbedacht erneuerst. Ist es dir wirklich Ernst mit deinem Vorsatz?«
Am nächsten Tage, während Herr Mehring und Otto Tonichens Begräbnis beiwohnten, saß Lilly bei der Haushälterin, Fräulein Helene, im Zimmer. Trotzdem diese sehr eifrig mit Ausbessern von Strümpfen und Wäsche beschäftigt war, fiel es ihr bald auf, daß Lilly heute ungewöhnlich still war.
Der wütete im Garten, schüttelte und beugte die Bäume und peitschte den Regen gegen die Fenster, daß es prasselte. »Welch ein Wetter!« sagte Tante Toni halblaut, als eben ein besonders heftiger Windstoß einherfuhr, als ob er alles mit sich fortreißen wollte. Plötzlich fuhr sie zusammen, und auch Herr Mehring sprang von seinem Stuhl auf. Laut und schrill tönte es durchs Haus die Türglocke.
Erstaunt und fragend blickte Herr Mehring von seiner Schwester auf seinen Sohn, aber Otto faßte seines Vaters Hand, und ihn mit sich fortziehend sagte er: »Komm nur, Papa, ich erzähle dir alles; du wirst sehen, es ist gar nicht schlimm.«
»Wie, Christian, Sie kommen noch so spät und bei diesem Wetter?« rief Herr Mehring, die Tür öffnend. »Was gibt es denn?«
Wie Lassalle, Marx und Engels über eine kommende Revolution in Deutschland dachten, geht aus dem Briefwechsel zwischen denselben hervor, den Mehring im Verlag Dietz-Stuttgart erscheinen ließ. Auch der siegreiche Zug Garibaldis nach Neapel und Sizilien , der seinem Urheber eine ungeheure Popularität in der ganzen Kulturwelt eintrug, hatte den Glauben an die Macht revolutionärer Massen befestigt.
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