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Eilig läuft das wundersam geputzte Mädel gen Lauterbach und erreicht das Gotteshaus just im Augenblick, wie Pfarrer und Ministrant die Sakristei verlassen und die Orgel ertönt zum Beginn der heiligen Handlung.

Jedenfalls nahm sie auch die Dienste anderer in Anspruch für Gefälligkeiten, welche ihr Mann ihnen erwies: hatte Luther dem Freund Pfarrer Spalatin eine Vorrede zu einem Buche geschrieben, so muß sich dafür Spalatin in Altenburg ihrer Fuhrleute und Arbeiter annehmen, die sie nach Zulsdorf schickt; und Lauterbach, der in ihrem Hause als Kostgänger und Nachschreiber von Luthers Tischreden allerlei Vorteile und Freundlichkeiten genossen, hat zum Entgelt der Doktorin allerlei Besorgungen zu machen .

In solcher Mission ist es nicht angezeigt, großspurig aufzutreten, darum geht Gifter schier demütig ins Haus und klopft an die nächstbeste Thür im Flötz. Keine Antwort. Wird wohl niemand drinnen sein. Vielleicht hockt der Kaspar noch im Wirtshaus zu Lauterbach und schöppelt. Unwillkürlich klinkt aber Gifter doch die Thür auf, und überrascht fährt es ihm aus der Kehle: „Oha!“

Am folgenden Freitag, Jacobi, kam er, feierlich mit Willkommtrunk empfangen, in Pirna an, und es wurde mit der Reformationder Anfang deutsch und gut lutherisch zu taufen gemacht an Drillingen“. Aber aus der weiten Ferne blieb Lauterbach in lebhaftem und freundlichem Verkehr mit Luther und Frau Käthe, der er gar mancherlei Besorgungen machte .

Und so mußte Frau Luther nicht nur einen Kasten, einen Pelzrock für die kleine Margarete nach angegebenem Maß von auswärts bestellen, sondern allerlei Bedürfnisse, Sämereien, Stecklinge, sogar Borsdorfer Aepfel, ja Butter und Käse mußte sie von weither aus Pirna durch den dortigen Pfarrer Lauterbach oder von Erfurt und Nürnberg kommen lassen .

Von Pirna hat Lauterbach die Steinmetzarbeit an der Hausthür für Frau Käthe besorgt, weiterhin Rebpfähle, mehrmals Pelzröcke für die Töchter, auch Butter und Aepfel, Borsdorfer und andere, „rötliche“, von welchen sich dann Frau Käthe auch Zweige zur Veredlung bestellt .

Und nicht zum wenigsten nützt die wirtliche Hausfrau die Freundschaften aus zu allerlei hauswirtschaftlichen Aufträgen. Dies ging bei Lauterbach sogar soweit, daß Luther selber einmal bei einer solchen Bestellung meint, sie hätte den Freund förmlich in Dienst und Beschlag genommen .

Aber die Herstellung des Brauhauses und die Geräte kosteten 150 fl. Eine Badestube mit Wanne und Ständer baute sie nun auch und D. Lauterbach mußte ihr das Baumaterial dazu besorgen.

Ohne seine Absicht bekannt zu geben, ist der Gifter eines Tages nach Lauterbach gehumpelt und für eine Weile im Pfarrhof verschwunden. Am selben Abend, als der Gifter mit Klärle allein in der Wohnstube ist, meinte er so leichthin, daß Klärle am nächsten Sonntag nicht in die Kirche kommen solle.

Aus dem Flur des schwarzgrau verwitterten Hauses, das in einer von dunklen Tannen umrahmten Thalbuchtung unweit des malerischen Dörfleins Lauterbach an der Straße von Schramberg über den Fohrenbühl nach Hornberg liegt, gellen zornige Rufe, und gleich darauf erscheint auch im Rahmen der weitgeöffneten Hausthüre die Person, die durch Scheltworte ihrem