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Das war ein gar unerwarteter lieber Besuch und Frau Käthe wird ihm den Aufenthalt recht angenehm gemacht und das Margaretlein den Paten fröhlich begrüßt und ihm mit ihrer hübschen Stimme etwas vorgesungen haben . Weniger im Verkehr war man mit dem früheren Prior des Schwarzen Klosters Eberhard Brisger, Pfarrer in Altenburg; doch tauschte auch mit ihm Käthe Grüße aus .

Das lautete gar fröhlich und vergnügt, als man im Kloster diesen lustigen Brief las, und Frau Käthe konnte einstweilen beruhigt sein. Aber es dauerte acht Tage, bis wieder ein Brief kam. Das mußte die besorgte Frau schon nicht wenig aufregen und sie sandte Briefe über Briefe ab, was sonst bei der vielbeschäftigten Frau nicht gerade Gewohnheit war.

Es kommt auch jetzt noch vor, daß Luther seiner Käthe Briefe vorlas, auch in ihrer Gegenwart solche schrieb und daß sie ihm Aufträge dabei gab; auch ermunterte sie ihn, an die Freunde zu schreiben, wenn er säumig darinnen war. Freilich zu Stunden stiller Erholung, wie in den ersten Jahren ihrer Ehe, werden die Gatten in der späteren Zeit des großen Arbeitsdranges seltener mehr gekommen sein.

Da saß Käthe in dieser ersten Zeit bei Luther hinten in seiner Studierstube, von wo er mit dem Flammenschwert seiner Feder den Papst gestürmt, sah ihn von Büchern umgeben, den Tisch mit Briefen und Schriftbogen bedeckt, spann und horchte ihm zu und that auch Fragen nach diesem und jenem. Ihre Fragen zeugten nicht immer von Welterfahrung und theologischer Bildung.

Als das kleine Ding ein paar Wochen alt war, wurde es photographiert, und Hansi erhielt ein Bildchen. Er betrachtete es mit strahlenden Augen, dann lief er zur Hausmutter. »Nicht wahr, Tante, einmal hat der liebe Gott gedacht: Nun will ich mal ein süßes, kleines Mädchen machen, und da hat er Käthe gemacht.« »Ja, ja, das wird wohl so seinlächelte die Tante.

Frau Käthe saß bei ihr auf dem Bette und schweigete sie . Darauf wollte ihre Tochter, Fürstin Margarete von Anhalt, mit Gefolge zum Besuch der kranken Mutter kommen, natürlich womöglich auch in Luthers Behausung.

Ihren Wohnsitz erhielt sie auf Schloß Lichtenberg, hielt sich aber oft in Wittenberg auf und verkehrte viel im Klosterhause mit Luther und Frau Käthe; sie stand sogar zu einem der Kinder Gevatter . Auch der Fürst Georg von Anhalt wollte im schwarzen Kloster Aufenthalt nehmen, um Luthers Umgang und Geist recht zu genießen. Aber sein Vizekanzler mußte ihm davon abraten, da das Haus zu voll sei.

SeinFrauleinpflegte den Wittenberger Doktor aufs sorgsamste und liebenswürdigste, so daß Frau Käthe unbesorgt sein konnte. Und der Kinderfreund Luther entschädigte sich für die Entfernung von seinen Kleinen dadurch, daß er den Pfarrbuben Timotheus ein Spiel mit Nüssen lehrte.

Mit dem Pfarrhaus von Leisnig standen Luther und seine Käthe in regem Verkehr. Honsberg, jetzt Gattin von Georg Schmid. Zu Wittenberg als Amtsgenosse Luthers verkehrte er viel im Klosterhaus; auch seine Frau war öfter da und gab einmal auf eine theologische Frage eine gar feine Antwort.

Der Verkehr mit dem Lochauer Pfarrhaus hielt an. Luther schreibt und erhält viele Briefe und auch Käthe bekommt eine freundliche Epistel vom Pfarrherrn; die Pfarrerin schickt dem Doktor ein Geschenk. Bald wird Stiefel eingeladen zu einer guten Gesellschaft im Schwarzen Kloster, bald sagt sich Luther mit seiner ganzen Knabenschaar zum Kirschenbrechen in Lochau an.