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Aktualisiert: 13. Juni 2025
Allein seine eigene hauptsächlichsten Bemühungen bezogen sich unmittelbar auf den Dionysius selbst; und indem er ihn durch die Reizungen seines Umgangs und seiner Beredsamkeit zu humanisieren, und an sich zu gewöhnen suchte, trachtete er, ohne es allzudeutlich zu erkennen zu geben, dahin, ihm die Verachtung seines vorigen Zustandes, die Liebe der Tugend, Begierden nach ruhmwürdigen Taten; kurz, solche Gesinnungen einzuflößen, welche ihn durch unmerkliche Grade von sich selbst auf die Gedanken bringen würden, ein unrechtmäßiges Diadem von sich zu werfen, und sich an der Ehre, der erste unter seines gleichen zu sein, genügen zu lassen.
Ich sah in manchem Gesicht das wohlwollend sachverständige Lächeln, das man den Brautpaaren entgegenbringt, um ihnen zu zeigen, man wisse aus eigener Erfahrung, wie selig eine solche Zeit sei, und es sei einem jede Art von Torheit oder Zerstreutheit im voraus verziehen um des eigenartigen Zustandes willen, in dem man sich befinde.
Einzelne Schilderungen sind der Verfasserin vortrefflich gelungen; unstreitig immer die, wo sie sich eines gedrückten, leidenden Zustandes der Gesellschaft annehmen kann. Sie empfindet mit der Armut, mit dem gedemütigten Stolze, mit der getretenen Menschenwürde.
Ob man nun gleich die Handlung dadurch bestimmt zu sein glaubt: so tadelt man nichtsdestoweniger den Täter, und zwar nicht wegen seines unglücklichen Naturells, nicht wegen der auf ihn einfließenden Umstände, ja sogar nicht wegen seines vorher geführten Lebenswandels, denn man setzt voraus, man könne es gänzlich beiseite setzen, wie dieser beschaffen gewesen, und die verflossene Reihe von Bedingungen als ungeschehen, diese Tat aber als gänzlich unbedingt in Ansehung des vorigen Zustandes ansehen, als ob der Täter damit eine Reihe von Folgen ganz von selbst anhebe.
[Einleitung.] In diesem Kapitel gedenke ich eine Schilderung des Zustandes zu geben, in welchem sich England zu der Zeit befand, als die Krone von Karl
Was sollte jetzt noch hindern, da beide Teile die Unhaltbarkeit des bestehenden Zustandes lebhaft empfanden? da die zwischenliegenden Staaten nicht mehr feindlich im Wege standen, sondern selbst um ihre Aufnahme baten? da das Grundgesetz des preußisch-hessischen Vereins sich von selber darbot als die Regel für den großen Verein?
Beim Eßtisch warfst Du mir einmal, um nur ein einziges Beispiel dieses jammervollen und kindischen Zustandes anzuführen, eine Platte mit Sauerkraut entgegen, weil Du mußtest, und sagtest dazu: »Da, pack!« Ich muß Dir sagen, damals zitterte ich vor Wut, schon deshalb, weil es für Dich eine schöne Gelegenheit war, mich aufs grimmigste zu kränken, und ich dazu nichts sagen konnte.
Manchmal, wenn ich so recht müde bin, in der Nacht in einem Kaffeehaus ist man schon ohne Erfolg und ohne Lust gesessen, jetzt freut man sich auf das kühle Bett zu Hause, aber wieder fällt es zum Unglück einem Kameraden ein, ein anderes Lokal vorzuschlagen und aus Mattigkeit kann man nicht »nein« sagen, läßt sich wieder aus der reinen Nachtluft in lärmenden Rauch verschleppen in solcher, tieftrauriger und wohl auch erbitterter Abgeschlagenheit, wenn die Augen beißen, die Lippen weh tun, erscheint jenes Todesgefühl wieder. Und wieder in der Form, daß ich mein Vermögen, Dinge aufzufassen, schwinden fühle. Ich kann zum Beispiel nicht mehr feststellen, ob der schwarze Fleck auf der Sessellehne jenseits des Tisches ein Ornament dieser Lehne ist oder etwa ein Teil des dunklen Anzugs meines Freundes oder vielleicht etwa ganz weit hinten im Saal, ein Stückchen Klavier, das perspektivisch über die Sessellehne ragt. Ich kann das nicht feststellen, weil ich keine Lust, keine Berufung dazu fühle. Lasse lieber einen unanalysierten, unreinlichen Komplex in meinem Gehirn. Man reicht eine komplizierte, glänzende Schüssel auf den Tisch, allerlei Farbenflecken sind auf ihr, vielleicht Backwerk, und ein dumpfer Lärm brandet um sie her, aus ihr heraus, sollte sie ein Musikinstrument sein? Ich kann sie nicht mehr auflösen, ich bitte einen neben mir, das Zweckdienlichste in bezug auf diese Schüssel oder was es sonst ist, zu unternehmen, nur mich in Ruhe zu lassen. Es ist der tiefste Punkt der Erschlaffung. Der ganze Körper ist eine einzige, müde, wunde Fußsohle ... Und da denke ich mir nun: »Max, jetzt bist du tot. Vielmehr, du warst tot und bist jetzt soeben wieder zum Leben aufgeweckt worden. Da bist du jetzt natürlich ganz ungeübt, unbeholfen, elementar. Nur die einfachsten Dinge des Lebens sind dir im Gedächtnis geblieben, nur solche, die dir im Leben das Wichtigste waren. Fragte man dich beispielsweise jetzt nach Flaubert, da würdest du noch etwas wissen, wenn auch nicht so viel wie in deiner Blüte. Auch Worte wie: Geliebte, Vaterland, Mutter wären dir zur Not verständlich, gäben dir etwas zu fühlen. Aber diese Weinstube? Waren dir jemals in deinem früheren Leben Weinstuben wesentlich, zentral? Nun ist aber nur der Mittelpunkt deines Ich erst erwacht, auf das andere sollst du dich erst allmählich besinnen, und da kommen solche barocke, willkürliche Einrichtungen wie eine Bar mit hohen Sesseln noch lange nicht an die Reihe. Dies, Max, die Erklärung deines gegenwärtigen Zustandes. Du hast dich zu nebensächlichen Eindrücken zu entwickeln noch nicht Zeit gehabt. Also schlafe, schlafe nur ruhig
Sie betäube und bezaubere, hieß es, Verstand und Gedächtnis, dergestalt, daß die Seele vor Vergnügen ihres eigentlichen Zustandes ganz vergesse und mit staunender Bewunderung an dem schönsten der besonnten Gegenstände hängen bleibe: ja, nur mit Hülfe eines Körpers vermöge sie dann noch zu höherer Betrachtung sich zu erheben.
Denn, nicht bloß das, was reizt, d.i. die Sinne unmittelbar affiziert, bestimmt die menschliche Willkür, sondern wir haben ein Vermögen, durch Vorstellungen von dem, was selbst auf entfernete Art nützlich oder schädlich ist, die Eindrücke auf unser sinnliches Begehrungsvermögen zu überwinden; diese Überlegungen aber von dem, was in Ansehung unseres ganzen Zustandes begehrungswert, d.i. gut und nützlich ist, beruhen auf der Vernunft.
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