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Aktualisiert: 23. Mai 2025
In diesem Augenblick, den er dazu benutzen wollte, ein Selbstgespräch zu führen, tönte im Korridor ein Schrei und unmittelbar darauf ein heftiger Knall von einem zu Boden stürzenden Geschirr. Simon öffnete die Tür und erblickte die Frau, wie sie mit wehklagendem, stummem und betrübtem Gesicht zu Boden sah, wo die Scherben einer ihr gewiß teuer gewesenen Porzellanplatte herumlagen. Sie hatte die Platte mit einem Stück Torte drauf vom Eisschrank weg in ihr Zimmer tragen wollen und dieselbe fallen lassen, sie konnte selber nicht sagen, wie. Es brauchte ja nur eine kleine Täuschung der Sinne gewesen zu sein, oder sonst etwas, und das Unglück war eben geschehen. Als die Frau den Simon bemerkte, der hinter ihrem Rücken stand, verwandelte sich sogleich ihr betrübtes Gesicht in ein zürnendes und anklagendes, und sie sagte zu ihm, in einem Tone, der genug sagte, was sie empfand: »Lesen Sie zusammen!« Simon bückte sich zu Boden und las die Scherben zusammen. Während er es tat, streifte seine Wange das Kleid seiner Herrin und er dachte: »Verzeih mir, daß ich gerade dastehen mußte, um zu sehen, daß du dich ungeschickt benommen hast. Ich begreife deinen Zorn. Ich bekenne mich schuldig, die Platte, die du hast fallen lassen, zerbrochen zu haben. Ich habe sie zerbrochen. Wie muß es dir doch weh tun. Eine so schöne Platte. Gewiß war sie dir lieb. Du tust mir leid. Meine Wangen streifen dein Kleid. Jede Scherbe, die ich zusammenlese, sagt mir: »Elender,« und der Saum von deinem Rock sagt mir: »Glücklicher!« Ich lese absichtlich langsam zusammen. Versetzt es dich nicht in neuen Zorn, dies bemerken zu müssen? Es macht mir Spaß, der Übeltäter gewesen zu sein. Du gefällst mir, wenn du mir zürnst. Weißt du, warum mir dein Zorn gefällt? Weil er so zart ist, dein Zorn! Nur weil ich dich sah, wie du dich ungeschickt benahmst, zürnst du mir. Du mußt einige Achtung vor mir haben, da es dich kränken kann, wenn du dich vor mir blamierst. Du Hohe, vor mir Niedrigem. Wie entzückend zornig befahlst du mir, die Scherben zusammenzulesen. Und ich beeile mich damit gar nicht; denn ich möchte, daß du recht ärgerlich und böse würdest, weil ich so lange bei den Scherben verweile, die mir doch sagen müssen, wie ungeschickt du warst, die es dir auch sagen müssen. Du stehst immer noch da? Es muß jetzt eine Mischung von seltsamen Empfindungen in dir sein: Scham, Schmerz, Zorn,
"Du stirbst einmal nicht am Gescheitsein", bemerkte Otto und ging auf gut Glück zur großen Wiese, die sich vom Haus bis gegen den Wald hinaufzog. Jetzt entdeckte er drei schwarze Punkte unter einem Birnbaum und ging darauf zu. Richtig, da bückte sich Wiseli, um die Birnen zusammenzulesen.
Richtig, da bückte sich Wiseli, um die Birnen zusammenzulesen, dort saß der Chäppi rittlings auf seinem Birnenkratten, und zuhinterst lag der Hans rücklings über den vollen Korb hin und schaukelte sich so darauf, daß der Korb jeden Augenblick umzustürzen drohte. Chäppi sah ihm zu und lachte bei jedem Rucke.
Ich hörte ein Lachen, laut und hart. Wer hatte das ausgestoßen? Ich sah mich um. Es war niemand in der Nähe. So mußte ich es wohl selber gewesen sein. Es kam noch einmal, aber diesmal war es der Wind. Er lachte, daß es dröhnte. Also dies ist nun der Schluß, dachte ich, dies ist nun der Schluß. Ich mußte irgendwo hingehen, um mich zusammenzulesen, denn es war mir, als sei ich in Fetzen gerissen. Es brauste immer stärker, ich wußte aber nicht, ob es in mir sei, oder in der Natur. Es konnte der Sturm sein, ich fragte aber nicht darnach. Ich ging, von dem Hause abgewendet, auf dem Bergkamm hin. Der Regen fiel jetzt in dichten Güssen hernieder. Die Schwüle war vergangen, aber nun war die ganze Welt in nasses Grau eingewickelt, das war ganz plötzlich gekommen. Man sah kaum vor sich hin, es war aber gleich, ich brauchte nicht mehr zu sehen. Es gab da einen grellen Punkt, einen einzigen, und ich mühte mich, ihn ins Auge zu fassen. Aber wenn ich es wollte, dann kam das Lachen wieder, vor dem mir graute. Ich blieb stehen und versuchte, einen Satz auszusprechen. Er war aber schwer zusammenzubringen, ich mußte scharf denken. Endlich hatte ich ihn und sagte mit schwerer Zunge: »Also diese Hochzeit kommt nun nicht zustande.« Ich sah mich um, ob mir nicht jemand widerspreche. Aber die Bäume standen schweigend, der Regen floß an ihren Stämmen herunter und rieselte auf dem Boden weiter. Da sagte ich es noch einmal. »Also diese Hochzeit kommt nun nicht zustande.« Ich ging mit eiligen Schritten weiter und hörte mich einmal sagen: »Ich bitte höflichst, mir den Kaufpreis zurückzuzahlen.« Dann dachte ich, ich sei ja wohl verrückt geworden, und verbot mir das Denken, es konnte ebensogut später noch geschehen. Es wurde allmählich dunkel. Ich fand mich auf einer breiten Fahrstraße, die durch den Wald führte. Der Sturm hatte aufgehört, es regnete aber weiter. Es handelte sich für mich darum, irgendwohin zu kommen, wo ich sitzen und nachdenken konnte, denn im Marschieren ging es nicht, wie ich merkte. Also schritt ich schärfer aus. Die Kleider klatschten um mich herum, und in den Stiefeln schwappte es beim Gehen vor Nässe. Plötzlich blieb ich stehen und dachte: »Muß ich mir nun das Leben nehmen?« Aber auch diese Entscheidung mußte ich verschieben, bis ich irgendwo in Ruhe saß. Es wartete irgendwo ein Platz auf mich, da wollte ich mit mir reden. Einmal kam ich an einem Hof vorbei. Ein Hund schlug an, Licht schien aus den Fenstern unter dem weit vorspringenden Dach, aber ich ging schnell weiter, denn im Hellen durfte es nicht sein. Es ging zwischen
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