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Aktualisiert: 11. Juni 2025


An dem jungen Sohn des Hauses mit dem alten Gesichte war alles krankhaft, auch die Hast, mit der er , und der prahlerische Übermuth, mit dem er ein Glas Wein nach dem anderen hinunterstürzte. Sein Vater richtete eine schüchterne Ermahnung an ihn, sie blieb wirkungslos und wurde nicht wiederholt; augenscheinlich fürchtete Weißenberg des Sohnes offenen Widerstand heraufzubeschwören.

Sein feines, blasses Gesicht hatte einen schmerzlichen Ausdruck. Das nervöse Zucken, das seit der Abreise von Wien verschwunden war, stellte sich wieder ein. »Wie findest du'sfragte Weißenberg abermals und Bertram ergriff beide Hände des Freundes, drückte sie unendlich liebevoll und sprach aus der Fülle der Überzeugung: »Niederträchtig

Weißenberg hatte dem Freunde fortwährend seine Zustimmung zu erkennen gegeben, jetzt sagte er, wie einer, der seiner Sache zwar nicht sicher ist, den Kampf aber um keinen Preis aufgeben will, zu seiner Tochter: »Siehst du, siehst du, das alles kommt von der Dichterei.« »Oder die Dichterei von alledem, und sie ist krank und faul, wie wir selbstversetzte Bertram.

Der Anblick der beiden jungen Fresser am Tische, die beängstigende Liebenswürdigkeit der Hausfrau, oder vielleicht die Nähe des Fräuleins von Weißenberg? Sie wirkte mächtig auf ihn, beschäftigte seine Gedanken, zwang ihn zu fortwährender Selbstüberwindung, um nicht der Versuchung zu unterliegen, sie gar zu oft anzusehen.

Am Ende des Dorfes bog ein breiter Weg, der zum Schloßgarten führte, von der Straße ab. Das Thor stand offen, und an einem der Pfeiler war eine Tafel mit einer böhmischen Inschrift angebracht. »Schaunahm Weißenberg wieder das Wort. »Da steht: Hier wohnt der Vorsteher des Ortes Luchov. Gerhart ist zum Bürgermeister gewählt worden, nachdem er kaum einige Jahre hier zugebracht hatte.

Die Gräfin lachte: »Da sind Sie ja sehr zu bedauern.« »In einem Jahre werde ich sehr zu beneiden sein, wenn ich mein Glück erlebe, wenn ich nicht früher überschnappe, es kommen mir manchmal so elend feige Gedanken.« »Sie werden noch eine Menge Gutes erlebensagte der Graf. »Der kleine Besitz, den Weißenberg für Sie gekauft hat, ist sehr hübsch.

Nimm dir Zeit, auszuschlafenBertram stand rasch auf. Sich Zeit nehmen können, ausschlafen können das war ihm all die Tage als Inbegriff der Seligkeit erschienen. Er empfahl sich und folgte dem Hausherrn nach, der ihn an der Thür erwartete. Sie traten in den hell erleuchteten Gang hinaus: »Du gehst rechts, ich gehe linkssagte Weißenberg. »Begleite dich nicht, will dir gestehen, ich dusele schon. Morgen also pünktlich

»Im Tadelnerwiderte Bertram. »Die Kunst, alles zu tadeln, erlernt man in meinem Metier. Aber, die Kunst, es besser zu machen, natürlich nicht. So habe ich denn auch von Kinderzucht keinen Dunst, ausgemacht ist mir nur, daß die deine, lieber Alter, und die Ihre, gnädige Frau, nichts taugt.« »Dieser Meinung sind wir selbstsprach Weißenberg kleinmüthig, »unsere Kinderzucht hat Mängel.

Das war ein Stück Arbeit, das er da vollbracht, indem er dem Freund, dem Wohlthäter erbarmungslos seine Meinung gesagt hatte. An der Thür hielt Weißenberg an, kehrte um und blieb zwei Schritte vor Bertram stehen: »Noch einmal ehrlichsprach er, »Mann gegen Mann, bin ich in deinen Augen gesunken?« »Gesunken? Du? Nie höher gestanden, Mensch ohne Eitelkeit, guter, lieber Alter

»Alle Jahr zweimal schicke ich ihm Geld, und er schickt mir eine Empfangsbestätigung. Ein litterarischer Taglöhner wie ich, schreibt nicht Briefe zu seinem Vergnügen, und Freund Weißenberg schreibt überhaupt nicht. Bei meinem letzten Besuche wollte er einen Überschlag machen, dazu mußten wir in die Kanzlei gehen, weil die Tinte im Schreibzeug des famosen, männlich thätigen Mannes eingetrocknet war. Und seine liebenswürdige Gattin, die keinen Anspruch auf klassische Bildung macht, und ihre schöngeistigen Bedürfnisse mit ein paar Familienblättern bestreitet

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