United States or Dominican Republic ? Vote for the TOP Country of the Week !
»Ja,« betätigte die Baronin, »und wir haben auf Sie gewartet und gehofft, Sie werden uns rathen und helfen, ja, auch darin.« »Du hast neulich,« sprach Weißenberg, »ein Buch über Erziehung total in den Grund gebohrt und seinem Autor, einem großen Professor, famos heimgeleuchtet.
Aber Gerhart, der eben angefangen hatte, eine nöthig gewordene Grenzregulirung mit Weißenberg zu besprechen, ersuchte Bertram, einstweilen allein voraus zu gehen. Der Salon, in dem die Hausfrau ihn empfing, war behaglich eingerichtet, spiegelhell und geräumig.
Mein ganzes, sogenanntes Schaffen Rauch und Dunst, aber auch der, lieber Freund, auch der kann nur einem siedenden Gehirn entsteigen.« »Na, na,« sagte Weißenberg. »Ich bitte dich, hör' auf. Du sprichst dich sonst in einen Anfall von Nervosität hinein.« »Er ist vorüber. Ich wollte dir nur erklären
Sie war wirklich noch eine schöne Frau, trotz ihrer fünfunddreißig Jahre und ihrer überreich entfalteten Spätsommerblüthe. »Verehrte Frau,« erwiderte Bertram, »ich esse Melone, wann Sie erlauben und befehlen.« »Nach der Suppe ist sie gesünder,« bemerkte Weißenberg. »Beirre ihn doch nicht. Bitte, entscheiden Sie.« »Es ist mir wirklich gleich.«
Weißenberg hielt sein Pferd an und sagte: »O jeh!« »Ja wohl,« erwiderte Bertram. »Wie Hagen so vorbeigewettert ist, da muß sie erschrocken sein, die Kuh, und da hat sie sich geschüttelt.« »Und da hat sie dich hinuntergeschüttelt. Macht nichts, steig' nur wieder auf.« »Um keinen Preis.
»So ist es, sie spricht gut, die Tante,« sagte der Baron etwas kleinmüthig zu Gertrud, und diese ergriff seine Hand und küßte sie rascher, als er's wehren konnte. »Wir verstehen dich aber doch und lieben dich, Onkel Weißenberg.« »Und auch mich?« fragte die Baronin und machte ihrerseits Anstalt, die Arme auszubreiten aber gegen Bertram. »O gnädigste Frau!« »Sage Tante, mein Neffe Vogelweid.«
»Warum nicht gar schon nachts, wenn die Hähne krähen?« »Was halten Sie von Möricke?« interpellirte Frau von Weißenberg. »Ich habe den größten Respekt vor ihm.« Da fiel Hagen ein: »Respekt! Du wirst just Respekt haben vor so einem verschimmelten Pater. Überlasse die Heuchelei den Frauen, denen sie unabgeleistete Natur ist.« »Unabgeleistete Natur?« wiederholte Bertram. »Oho! Du studirst Nietzsche?«
»Sie lesen, so? die Kronenwächter?« versetzte er und dachte: Sind wahrscheinlich auch vom Boden heruntergeschleppt worden. »Ein merkwürdiges Buch, aber doch mehr merkwürdig als spannend.« »Wie meinst du das?« rief Hagen seine Mutter herausfordernd an. Weißenberg aber sagte rasch: »Sie ist gut, die, was? eine gestrickte. Hast die selbe Sorte in deinen Mistbeeten.«
Aber Hagen fuhr drein: »Sitzt schon! sitzt schon wieder auf seinem Steckenpferd. Du mußt wissen, Vogel, er ist Jungczeche und Antisemit.« »In der Theorie, nicht in der Praxis. Sie können überzeugt sein, Hagen, und Fräulein von Weißenberg kann überzeugt sein«
Die Gräfin hatte die unerwünschte Liebkosung ruhig erduldet, deutete mit einer Bewegung des Kopfes nach der Forteilenden und sprach zu Weißenberg: »Antisemitischer Wahnsinn, importirt aus Obositz.