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In diesem Stadium der Ratlosigkeit klammerte ich mich an ein Vorurteil, dessen wissenschaftliche Berechtigung Jahre später durch meinen Freund C. G. Jung in Zürich und seine Schüler erwiesen wurde. Ich muß behaupten, es ist manchmal recht nützlich, Vorurteile zu haben. Ich brachte eine hohe Meinung von der Strenge der Determinierung seelischer Vorgänge mit und konnte nicht daran glauben, daß ein Einfall des Kranken, den er bei gespannter Aufmerksamkeit produzierte, ganz willkürlich und außer Beziehung zu der von uns gesuchten vergessenen Vorstellung sei; daß er mit dieser nicht identisch war, ließ sich aus der vorausgesetzten psychologischen Situation befriedigend erklären. In dem behandelten Kranken wirkten zwei Kräfte gegen einander, einerseits sein bewußtes Bestreben, das in seinem Unbewußten vorhandene Vergessene ins Bewußtsein zu ziehen, anderseits der uns bekannte Widerstand, der sich gegen solches Bewußtwerden des Verdrängten oder seiner Abkömmlinge sträubte. War dieser Widerstand gleich Null oder sehr gering, so wurde das Vergessene ohne Entstellung bewußt; es lag also nahe, anzunehmen, daß die Entstellung des Gesuchten um so größer ausfallen werde, je größer der Widerstand gegen das Bewußtwerden des Gesuchten sei. Der Einfall des Kranken, der anstatt des Gesuchten kam, war also selbst entstanden wie ein Symptom; er war eine neue, künstliche und ephemere Ersatzbildung für das Verdrängte, und demselben um so unähnlicher, eine je größere Entstellung er unter dem Einfluß des Widerstandes erfahren hatte. Er mußte aber doch eine gewisse

Unternehmer und Arbeiter müßten allerdings zusammenwirken und Vorurteile speziell auch gegen die Sozialdemokratie dürften keine Rolle spielen ... Leider ist meine Arbeitskraft schon anderweitig so stark in Anspruch genommen, daß ich wohl mitraten, aber nicht mittaten kann ...« Diesen Satz enthielt noch jeder Brief, den ich erhalten hatte.

Er könnte indes erklären, warum heute noch immer die große Zahl der Studierenden, die vor hundert oder auch nur vor fünfzig Jahren niemals ein Studium hätte aufnehmen können, nicht uneingeschränkt willkommen ist. Die Universität vermittelt eben nicht nur Werte, sondern auch Vorurteile.

Besonders ist hiebei: daß das Publikum, welches zuvor von ihnen unter dieses Joch gebracht worden, sie hernach selbst zwingt, darunter zu bleiben, wenn es von einigen seiner Vormünder, die selbst aller Aufklärung unfähig sind, dazu aufgewiegelt worden; so schädlich ist es, Vorurteile zu pflanzen, weil sie sich zuletzt an denen selbst rächen, die oder deren Vorgänger ihre Urheber gewesen sind.

Wer, wie ich, erhaben über jede Leidenschaft, die den Sterblichen auf der Erde quält, die Dinge betrachtet, wie sie sind, nicht wie sie euch Liebe oder Haß oder eure tausend Vorurteile schildern, dem ist eine solche seltene Erscheinung ein Fest; denn es ist etwas Neues, Originelles.

Daß einer den anderen überhaupt nicht mehr sehen konnte, blieb uns verborgen. Unausgesprochene Vorwürfe wirkten auf unsere Gefühle wie früher Frost auf entfaltete Rosen. Uralte Vorurteile, Traditionen, deren triebkräftige Wurzeln den Boden umklammern, wenn auch der Baum gefällt ist, nährten sie.

"Es ist sehr möglich", sagte Wilhelm, "daß einige Glieder einer Nation, die so viel Meisterstücke aufzuweisen hat, durch Vorurteile und Beschränktheit auf falsche Urteile geleitet werden; aber das kann uns nicht hindern, mit eignen Augen zu sehen und gerecht zu sein.

Im persönlichen Verkehr mit den Leuten ließen sich Vorurteile und Voreingenommenheiten rascher beseitigen, aber wir können nicht entfernt leisten, was verlangt wird. Ich speziell bin durch mein Geschäft ganz bedeutend lahm gelegt, und der Durchkrach bei der Landtagswahl hat niemand mehr gefreut als mich.

In der ersteren abstrahieren wir von allen empirischen Bedingungen, unter denen unser Verstand ausgeübt wird, z.B. vom Einfluß der Sinne, vom Spiele der Einbildung, den Gesetzen des Gedächtnisses, der Macht der Gewohnheit, der Neigung usw., mithin auch den Quellen der Vorurteile, ja gar überhaupt von allen Ursachen, daraus uns gewisse Erkenntnisse entspringen, oder untergeschoben werden mögen, weil sie bloß den Verstand unter gewissen Umständen seiner Anwendung betreffen, und, um diese zu kennen, Erfahrung erfordert wird.

Unter dem Druck der Erziehung und der Vorurteile war die Wandlung von einem geistig lebendigen Mädchen in eine gute Hausfrau, deren höchster Ruhm es war, die eigene Individualität mehr und mehr abzustreifen und das Ideal weiblicher Pflichterfüllung dadurch zu erreichen, daß sie dem Willen und den Wünschen der Familie blindlings nachkam, niemals aber die eigenen laut werden ließ, bei dem größten Teil des weiblichen Geschlechts damals eine selbstverständliche.