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Aktualisiert: 26. Mai 2025
„Ihr kommt alle an die Reihe, habt keine Angst, der Krieg geht nicht so schnell zu Ende. Wir nehmen zuerst solche, die ihren Vater oder ihre Brüder im Feld stehen haben, die haben den Vorzug.“ Noch ehe er weiterreden konnte, rief ein kleines Bürschlein: „Ich, Herr Professor, ich, meine drei Brüder sind im Feld!“ Jetzt ließ sich ein Volksschüler vernehmen: „Von mir vier Brüder!“
Aber einmal hielten die beiden Lehrer eine Trauerfeier. Eine große Verlustliste war herausgekommen, aus der mehrere Schüler den Tod ihrer Angehörigen erfahren hatten. Unter diesen war auch der Volksschüler, der vier Brüder im Feld gehabt hatte; drei waren in einer Woche gefallen. Der Oberlehrer sprach von den herben Verlusten und schilderte die schweren Kämpfe.
Diese Bürger- und Volksschüler hatten seinen Namen wohl von den Gymnasiasten erfahren; und andere, die gar nicht wußten, was gemeint war, schrien mit. Durch den Sturm hindurch, der sich gegen ihn erhoben hatte, mußte Unrat die steile Straße erklimmen. Keuchend erreichte er einen Kirchplatz.
Und nun möchte ich euch fragen: wollt ihr nicht das in dieser Kriegszeit beweisen, daß wir Deutsche alle Brüder sind, alle zusammen gehören, reich und arm, vornehm und gering, Lateinschüler und Volksschüler! Unser Kaiser hat gesagt: ‚Nun kenne ich keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche.‘ Wollt ihr sagen: ‚Wir kennen keinen Klassenunterschied mehr, nur deutsche Kameraden?‘“
Die Klaßzimmer waren anders eingeteilt; denn man hatte Platz machen müssen für einige Klassen Volksschüler. Das große, neue Volksschulgebäude, das nahe dem Gymnasium lag, war als Lazarett für Verwundete eingerichtet und die Schüler mußten in andere Schulen verteilt werden.
Das war mir einesteils angenehm, da ich mich törichterweise schämte, von ihm gesehen zu werden, wenn ich, der ich noch vor kurzem ein Primaner gewesen war und ein Student hatte werden wollen, nun Dinge zu tun hatte, die jeder frisch entlassene Volksschüler auch konnte, denn die geschäftserfahrenen Herren schenkten mir nichts von allem, was einem Lehrling gebührt.
Solch eine Klasse Volksschüler war auf demselben Stock und gerade gegenüber dem Klassenzimmer untergebracht, in dem nun Professor Jahn seine Schüler wiederfand. Es waren Jungen im Alter von 11-12 Jahren, die er schon im Vorjahr gehabt hatte. Frisch und gesund sahen sie fast alle aus nach der Ferienzeit und lebhafter als früher blickten sie aus den Augen, hatten sie doch alle so Großes erlebt.
Wer hat ihn nach stundenlangen Kämpfen, selbst todmüde und durchnäßt noch nachts gesucht, gestärkt, getragen und den Sterbenden auf ein Ruhebett gebracht? Das waren gemeine Soldaten. Kinder, das waren vielleicht alle einmal Volksschüler. In der Schlacht, im fürchterlichsten Ernst des Lebens, da erkennt man, wie nichtig diese Klassenunterschiede sind.
Dagegen konnten die andern nicht aufkommen; der Lateinschüler und der Volksschüler sprangen also miteinander davon. Die zwei Klassen waren in dem Gedränge durcheinander gekommen und jetzt sprachen sie zusammen über die Brüder und wo sie standen; über die Väter, und daß die Briefe so lange ausblieben.
Am nächsten Morgen, vor der Pause, redete der Oberlehrer seine Volksschüler an: „Haltet Frieden mit den Lateinschülern, die alberne Feindschaft verbitte ich mir. Wenn draußen Krieg ist, muß im Land Frieden sein, auch unter den Buben. Verstanden?“ Einer gab Antwort: „Die wollen gar nichts von uns, die sind hochmütig.“ „Ja manche, aber nicht alle; und ihr seid neidisch auch nur manche, nicht alle.
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