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Aktualisiert: 20. Mai 2025
Während Ursula am Lagerende ihren Strumpf strickte und der junge Assistent lesend bei der Lampe saß, schaute sie Arnold mit unverwandten Blicken an. In ihren Adern fühlte sie den Tod, aber ihm suchte sie, als wohne eine übermächtige Kraft der Beeinflussung in ihr, den Glauben zu geben, daß neues Leben für sie anbreche.
Der Wohlstand scheint nicht ohne Einfluß auf die amtliche Stellung gewesen zu sein; denn es ist doch wohl nicht Zufall, daß die am reichsten Verleibgedingte, Margarete von Haubitz, zur Aebtissin gewählt wurde . Auch das Alter war ein gar verschiedenes: da war die 70 jährige Ursula Osmund, die an hundert Jahre alt wurde, und die zehnjährige Katharina von Bora und die beiden jungen Schönfeld, welche in ähnlichem Alter standen.
Sie und das rote Buch sind ja so eng verbunden, daß ich keines vom andern lösen kann. Und als drittes gehört dazu die kleine Stube, in der Tante Ursula gewohnt hat, und die ich nie mit der gleichgültigen Selbstverständlichkeit betrat, mit der ich in unsere Zimmer ging. Die gute Stube zwar, ja, die betrat ich auch nicht selbstverständlich. Aber ich haßte sie geradezu.
Nach meiner Meinung hat die Zeugin nichts Sachdienliches mehr vorzubringen, und wir könnten zur Vernehmung des Hausmeisters übergehen, wenn die Herren Kollegen und die Herren Geschworenen einverstanden sind.« Den Kopf steif im Nacken und ein verächtliches Lächeln auf den Lippen, das dem angekündigten Hausmeister galt, begab sich Ursula auf ihren Platz neben Fräulein Schwertfeger.
Ursula verstummte; aber, wie es schien, mehr erstarrt über die Dreistigkeit, diese Tatsache anzuführen, als von ihrer Beweiskraft überwunden. »So weit sind wir noch nicht,« sagte sie endlich, sich aufraffend. »Ich glaube überhaupt nicht an den Mord, weil es unmöglich ist, daß etwas in der Wohnung vorfiel, solange ich fort war.« »Außer wenn Frau Swieter selbst wollte,« warf der Vorsitzende ein.
Oft lasse ihm dieser Gedanke auch im Schlaf keine Ruhe, und Christian müsse dann mit der Kerze in alle Winkel leuchten. »Der hiesige Doktor behauptet,« fuhr Ursula fort, »daß die Einsamkeit an allem schuld ist und daß jetzt nichts mehr zu machen ist. Er ist unheilbar. Jede Woche läuft uns auch eins vom Gesinde davon.
»Meine Freundin schrieb das Testament zuerst im Frühling,« sagte Fräulein Schwertfeger, »und am 19. September schrieb sie es noch einmal ab.« »Es blieb also unverändert?« fragte der Vorsitzende. »Meine Freundin erhöhte die Summe, die sie der Ursula, ihrem Dienstmädchen, ausgesetzt hatte,« sagte Fräulein Schwertfeger.
Der Senne zuckte wohl etwas zusammen, blieb aber wie angewurzelt stehen, sein Blick galt keineswegs dem Beamten, sondern dem Schauspiel am Steig unten. Die Kommission war im Anstieg und die gefesselte Ursula bemühte sich, den Käuzchenruf zu wiederholen, während der Wachtmeister bestrebt war, der Sennerin den Mund zuzuhalten.
Die Augen emporschlagend, mit regungslos hängenden Armen, im festgeschlossenen langen Gehrock stand er vor Arnold. »Du hast mir noch nichts von Podolin erzählt«, sagte er. Er hatte etwas ganz anderes unterdrückt, das ihm zu sagen näher lag. »Es hat sich nichts verändert«, antwortete Arnold. »Der Verwalter scheint mir nicht zuverlässig, Ursula wird alt. Ich möchte das Ganze losschlagen.
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