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Aktualisiert: 21. Mai 2025


Um alle diese Personen zu besolden und neben den Klosterfrauen zu speisen, brauchte es natürlich großer Einkünfte an Geld, Getreide, Hühnern, Eiern u.s.w. von den Klosterdörfern und Höfen, außer den Klostergütern, die vom Klosterpersonal selbst bewirtschaftet wurden. Die Abtei, die Wohnung der Aebtissin, welche nicht zur Klausur gehörte, war zwischen dieser und dem Propsthofe.

Mit ziemlich unumschränkter Gewalt herrschte die gewählte Aebtissin: ihrem Befehl und ihren Strafen war mit wortlosem, unbedingtem Gehorsam nachzukommen; doch war sie gehalten, überall den Rat ihrerGeschworenen und Seniorinnenzu hören.

Es wird ihr gegangen sein wie jener anderen Nonne, die um diese Zeit auch eingesegnet wurde und von sich erzählt: „Am Abend vor meiner Profession sagte mir die Aebtissin vor der ganzen Versammlung im Kapitel: man solle mir die Schwierigkeit der Regel vorlegen und mich fragen, ob ich das gesinnet wäre zu halten? wäre aber nicht von nöten, denn ich hätte mich in der Einkleidung genugsam verpflichtet.

Allerdings nahm die Aebtissin, wenn sie einmal ausreiste, eine und die andre Schwester mit; aber freilich an die jüngern Klosterfrauen kam das wohl schwerlich. Da ging es nach Grimma, ins nahe Städchen, oder auch ins ferne Torgau, die kurfürstliche Residenz an der Elbe, wo gerade das großartige Schloß Hartenfels gebaut wurde.

In Nimbschen wird keine besondere Novizenmeisterin genannt; es war nur vom Abt bei der Einführung der neuen Aebtissin 1509 im allgemeinen aufs neue als Ordensregel eingeschärft: „Weil es ein Werk der Frömmigkeit und Barmherzigkeit ist, die Ungelehrten gelehrter zu machen, wollen wir, daß diejenigen, welche mehr verstehn unter den Jungfrauen, die andern zu belehren und unterrichten sich bestreben, in dem Bewußtsein, daß sie einen großen Lohn für diese Mühe empfangen, und daß sie durch diese Beschäftigung viel Leichtfertigkeit vermeiden, wozu die ausgeladene Jugend geneigt ist.“ Natürlich sollten aber alle Aelteren den Jungen mit gutem Beispiel vorangehen.

Die Nonnen waren außer der Aebtissin in die Klausur eingeschlossen, aus welcher sie nur in Klosterangelegenheiten mit besonderer Erlaubnis, und dies selten und in Begleitung einer Seniorin und des Beichtvaters, heraustreten durften.

Erst unzüchtige Nonnen, mit einer Hexe von Aebtissin an der Spitze, johlend, trinkend und Karte spielend, und in der Mitte des Zuges ein auf Rollen laufender und in der Fülle seiner Vergoldung augenscheinlich als Triumphwagen gedachter Hauptschlitten, in dem Luther sammt Famulus und auf der Pritsche Katharina von Bora saß. An der riesigen Gestalt erkannten sie Nostitz.

Der Wohlstand scheint nicht ohne Einfluß auf die amtliche Stellung gewesen zu sein; denn es ist doch wohl nicht Zufall, daß die am reichsten Verleibgedingte, Margarete von Haubitz, zur Aebtissin gewählt wurde . Auch das Alter war ein gar verschiedenes: da war die 70 jährige Ursula Osmund, die an hundert Jahre alt wurde, und die zehnjährige Katharina von Bora und die beiden jungen Schönfeld, welche in ähnlichem Alter standen.

Die Aebtissin, nachdem sie befohlen hatte, der Fremden einen Stuhl hinzusetzen, entdeckte ihr, dass sie bereits durch den Buergermeister von ihrer Ankunft in der Stadt gehoert; und nachdem sie sich, auf menschenfreundliche Weise, nach dem Befinden ihrer ungluecklichen Soehne erkundigt, auch sie ermuntert hatte, sich ueber das Schicksal, das dieselben betroffen, weil es einmal nicht zu aendern sei, moeglichst zu fassen: eroeffnete sie ihr den Wunsch, den Brief zu sehen, den der Praedikant an seinen Freund, den Schullehrer in Antwerpen geschrieben hatte.

Es war aber wohl auch die Gesinnung der verständigen Aebtissin, welche eine solche Bestrafung verhinderte: Margarete von Haubitz ist ja nachher mit dem ganzen übrig gebliebenen Konvent zur Reformation übergetreten, obwohl sie mit den älteren Frauen im Kloster blieb und das Leben darin nach evangelischen Grundsätzen einrichtete.

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