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Aktualisiert: 27. Juni 2025
Da er dies in ziemlich trockenem Ton gesagt hatte, weil ihn der Eifer, mit dem sie sich in diese Wirsichsche Affäre hineinwickelte, beinahe kränkte, so glaubte Frau Tobler, er tue ihr nicht gern den erbetenen Gefallen und sagte, wenn er es nicht gern tue, so könne sie es ja wohl auch noch allein zustande bringen. Zwingen wolle sie ihn durchaus nicht.
So etwas will man von ihrer Figur gar nicht wegwünschen, denn es gehört ganz einfach dazu, wie der tönende, unaussprechliche Zauber zu einem Volkslied. Dieses Lied klingt fein und in den allerhöchsten Tönen, Frau Wirsich verstand und empfand es gar wohl. Wie kläglich das eine Lied ertönte und wie voll das andere. Herr Tobler schenkte Rotwein ein.
Nicht wahr? Es war doch vieles hübsch. Wollen Sie Tobler nicht auch adieu sagen lassen?« »Von Herzen!« sagte der Gehülfe. Sie ergriff zum letzten Mal das Wort: »Ich werde es ihm ausrichten, es wird ihn freuen. Er hat es um Sie verdient, daß Sie ihm nicht grollen, er hat Sie gern gehabt, wie wir alle. Sie sind unser Angestellter gewesen nein, gehen Sie jetzt. Viel Glück, Joseph.«
Der ganze Garten lag voller abgefallener und zugewehter Blätter, da machte sich der Angestellte eines Nachmittags dahinter und fing an aufzulesen, zusammenzurechen und zu Haufen zusammenzutragen, was er vermochte. Der Tag war kalt und finster. Große, unbestimmbare Wolken lagerten düster am Himmel. Das Haus Tobler schien zu frieren und sich nach dem edlen, heiteren Sommer zurückzusehnen. Die Bäume in der Umgebung waren jetzt ganz kahl geworden, ihre
Wirsich sagte: »So habe ich es dem Großhans, diesem Tobler, doch noch prophezeien können, daß er noch einmal zu seinem prahlerischen Haus und Garten hinausfliegt. In jener Nacht hat er's von mir gehört, und jetzt gehen die Worte in Erfüllung. Was er andern getan hat, das geschieht ihm nun selber, und recht geschieht ihm. Ist unsereins kein Mensch?
Aber schließlich verdienen diese Leute auch, daß sie erfahren und sehen können, was hauptstädtische Schneiderinnen zu leisten vermögen. Stoff und Form dieses Kostüms sind derart, daß man meinen möchte, der Stoff selber habe zu der Form den Gedanken gegeben, und umgekehrt scheint die Form selber diesen schönen Stoff erwählt zu haben.« Über diese Rede war Frau Tobler ganz glücklich.
Auch Joseph war, wie sein Herr, vom Herzensfeuer der Festnacht ergriffen worden. »Schießt, ihr Fötzel!« Solches rief Tobler aus, und zwar in die Dorfrichtung, und er meinte damit jene paar Leute, die sich immer einen gewissen spöttischen Ton herausnahmen, wenn er angefangen hatte, am Biertisch von seinen technischen Erfindungen zu reden.
Frau Tobler bat den Gehülfen, ihr aus dem Dorf etwas zum Lesen mitzubringen, das Lesen fange an in die langen Nächte ganz gut zu passen. Jassen könne man auch nicht jedesmal nach dem Abendessen. Joseph ging in die Gemeindebibliothek und holte und brachte Lesestoffe.
Im Dorf angekommen, trat der Gehülfe, einer seit kurzem erst angenommenen Gewohnheit gemäß, in das Restaurant zum Segelschiff ein, und wer saß dort am runden Stammtisch? Tobler! Da hatte man sie also beide, den Herrn und den Knecht, und wo? In der Kneipe.
Freilich kostet die Herstellung der Uhren und deren kupfernen und zinnernen Zieraten viel Geld, auch der Dekorationsmaler will ja sein Geld haben, dafür aber laufen eben die Inseratengelder hoffentlich und sehr wahrscheinlich regelmäßig ein. Was sagte doch heute früh Herr Tobler?
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