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Aktualisiert: 24. November 2025
Das verschwieg er mir. Ich möchte zu ihm eilen, ihn trösten, ihn pflegen “ Aber sie unterbrach sich ebenso rasch, setzte sich wieder und ergriff still und wortlos die eben fallen gelassene Arbeit. „Erzählen Sie weiter, Tibet. Berichten Sie mir, was Herr von Teut Ihnen gesagt hat,“ hob sie dann gelassen an. „Natürlich verlangt es mich Näheres zu erfahren.“ „Zu Befehl, Frau Gräfin.
Ange öffnete hastig die Depesche, und mit einem leisen Schrei sank sie zurück. „Auch das noch!“ glitt es von ihren Lippen. „Bin wegen Diebstahlsverdacht verhaftet. Wertsachen sind mit Beschlag belegt. Frau Gräfin persönliches Erscheinen hier auf dem Kriminal-Kommissariat möglichst bald erforderlich. Bedaure unendlich hervorgerufene Unruhe. Gehorsamst Tibet.“
„Nun denn “ sagte Tibet kurz und ohne Betonung, „wir leben bereits seit Ausbruch des Krieges von der Güte des Herrn von Teut. Ich habe monatlich tausend Mark, später fünfzehnhundert Mark bei einem hiesigen Bankhaus für unseren Unterhalt erhoben.“ Ja, nun schrie allerdings die Frau auf, daß die Gegenstände umher zu erbeben schienen. Es hallte durch das ganze Haus, drang in den kleinsten Raum.
Bevor sie sich zum Gehen entschloß, fragte sie nach Tibet, und nach einigem Hin- und Herreden empfing sie den Bescheid, der Inkulpat sei in Haft, und es sei nicht möglich und gestattet, ihn zu sehen oder zu sprechen. Der Beamte, der höflich, wenn auch kurz Auskunft erteilt hatte, sah befremdet empor, als Ange, in Gedanken verloren, vor sich hinstarrte.
Tibet war alles in allem, auch bei dem Grafen, und niemandem begegnete dieser so höflich wie seinem Kammerdiener, wenn er auch ihm gegenüber die Formen beiseite ließ. Unter den Offizieren, die im Clairefortschen Hause verkehrten, befand sich ein Rittmeister mit Namen von Teut.
Seit lange hatten Sie keinen ordentlichen Schlaf, Tibet. Ich fühle mich heute ganz wohl und bedarf Ihrer nicht mehr,“ beschied er ihn eines Abends und bestand auf seinem Willen. Als Tibet sich entfernt hatte ein ungewöhnlich freundlicher Blick traf ihn heute aus Claireforts Auge , setzte sich dieser an seinen Schreibtisch und arbeitete mehrere Stunden.
Sie eilte in ihr Kabinet, öffnete den Schreibtisch und zählte mit fiebernder Hast, was noch vorhanden sei. Bis zum letzten Augenblick war sie gewohnt gewesen, daß Tibet alle Geldangelegenheiten besorgte. Es fiel ihr jetzt sogar ein und es bedrückte sie, daß sie diesem nicht einmal das Reisegeld eingehändigt habe. Sie würde in der Folge fast nichts ihr eigen nennen!
„Barmherziger Himmel! Sollte ihm doch bereits etwas zugestoßen sein?“ Sie eilte von Tibet fort, wandte sich ins Nebenzimmer und stieß, hineinblickend, einen Schrei aus. Clairefort saß wachend aufrecht im Bett. Er sah Ange mit stieren Augen an und schien sie doch nicht zu sehen. Unzusammenhängende Worte glitten über seine Lippen.
Auch das Schrecklichste kann mich nicht mehr erschüttern, und ist es ein Trost, eine Erleichterung nun, um so besser.“ Noch zögerte Tibet; die Zunge war ihm wie gelähmt. Seine Knie schlotterten. Er wußte, was er hervorrief. Er hörte schon den Schrei der Empörung von ihren Lippen. „Mensch,“ rief Ange und ballte die kleinen Hände in furchtbarer Erregung, „machen Sie nun ein Ende!
Aber ich glaube jetzt einen Ausweg gefunden zu haben.“ Hier wandte sich der Major um, sah, daß Tibet noch immer stand, und unterbrach seinen Satz durch die wiederholte Aufforderung, einen Stuhl zu nehmen.
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