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Aktualisiert: 18. Juni 2025
Der Knabe trug heute einen leichten Blusenanzug aus blau und weiß gestreiftem Waschstoff mit rotseidener Masche auf der Brust und am Halse von einem einfachen weißen Stehkragen abgeschlossen.
Freilich, hätte ihm jemand auf den Kopf zugesagt: »Herr Stehkragen, Sie haben sich in Fräulein Böhle vergafft,« er hätte es nicht geglaubt. Verliebt? Er? – Wieso? Wenn man ein Weib liebt, so begehrt man es doch. Man will sie küssen, sie in seine Arme schließen, sie ganz für sich allein besitzen, mit ihr, für sie und durch sie glücklich sein.
Gute Reden, schlechte Gesetze. Wie man nur so spaltenlange Überzeugungen haben kann! Ein Glück, daß der liebe Gott kein Abgeordneter is: er wär heut’ noch nicht mit den zehn Geboten fertig! Und der arme Moses hätt’ für die Gesetzestafeln ein ganzes Armeekorps Steinträger gebraucht! Während Benno Stehkragen dachte, schimpfte Herr Wittmann weiter.
Dahinten, gegenüber von Herrn Stehkragen, is noch ’n Sitz frei. Also nehmen Se Platz, und schmücken Se unser Heim!« Und so kam es, daß Benno Stehkragen, wenn er von seinem Drehstuhl nicht nach rechts, nicht nach links, sondern geradeaus schaute, das höchst sehenswerte Fräulein Böhle erblickte.
Wenn er, Benno Stehkragen, ein gepanzertes Weib in einem Feuer, das nicht versengte, im besten Schlaf gefunden hätte, er hätte sie nie und nimmer geweckt.
Er brach die Phantasie jäh ab, denn der Gedanke, ein Schwein, ein verbotenes, unreines Tier zu sein, war seinem strenggläubigen Gemüt doch zu schreckhaft. Das drittemal guckte Benno Stehkragen geradeaus um dreiviertel zwölf Uhr. Da fingen im Bureau die Vorbereitungen zur Mittagspause an.
Er hätte sich gar nicht gewundert, wenn sich in diesem Augenblick die Tür geöffnet hätte und eine Prinzessin hervorgetreten wäre, um ihn mit einer unsagbar lieblichen Geste einzuladen: »Treten Sie näher in unser Königreich.« Und er hätte dann mit verklärtem Antlitz gestammelt: »Sehr angenehm! Königliche Hoheit gestatten, daß ich mich vorstelle: Benno Stehkragen, Beamter der Industriebank.
Die Stille, die Finsternis taten ihm so wohl, es ließ sich dabei so schmerzlich-süß träumen. Tönte da nicht Musik? Nein, das Rauschen eines Bächleins war es, und er wußte sogleich: Das war das Königsbrünnchen. Und plötzlich schlug Benno Stehkragen die Hände vors Gesicht und weinte bitterlich.
An so etwas aber dachte Benno Stehkragen mit keinem Gedanken. Nicht ihr üppiges blondes Haar, nicht ihre weichen Arme, nicht ihre Schlankheit oder ihr hübsches Gesicht wollte er sich zu eigen machen – es war der Duft von Jugend, von lachender Frische, der ihn unterjochte.
Weshalb genügt es nicht, daß man fühlt? Weshalb muß man die Gefühle auch noch in überschwengliches Deutsch bringen?« Benno wälzte sich auf die rechte Seite. »Überhaupt, will ich sie denn heiraten? So weit sind wir doch noch gar nicht. Weiß ich denn, ob sie mich wiederliebt? Vielleicht sagt se: ›Herr Stehkragen, Sie sind noch zu jung zum Heiraten!
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