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Am Tage vor der Abreise ging Selma von Haus zu Haus, Abschied zu nehmen; gab Jeder ihrer Gespielinnen ein Andenken, denn reichlich hatte sie ihr Großvater beschenken lassen; besuchte alle Plätze, die ihr lieb waren, Lenchen's Grab und ihren Stand in der Kirche, das Plätzchen unter den Kirschbäumen, von dem man weit hinaus in die Ferne sieht, und den Wald, in dem sie zur Sommerszeit geruht und Erdbeeren gesucht.

»Wie sind wir so glücklich jetzt, Vater«, sagte Lewin, »könnten wir nur den lohnen für seine Liebe und Treue an unserm Kinde, der fern von uns ist, den guten Justus und sein Weib. Er verschmäht Alles, Heimath und Obdach, die wir ihm bei uns angeboten haben; er verschmäht Geld und Gut, mit dem ich ihn reichlich versehen möchte, und nimmt nur die kleinen Gaben an, die ihm Selma schickt.

Thekla war ein robustes Geschöpf, das den ganzen Tag arbeitete, kochte, Wasser schleppte und die Böden fegte. Die sechsjährige Selma war dagegen zart und fein. Stirn, Wangen und Hände waren weiß an ihr, auch die Haare waren beinahe weiß. Ihr Anblick erschreckte Engelhart.

Aber selbst Selma, die, eine Aszetin an Einfachheit und an Grobheit, einem preußischen Kammerunteroffizier, der Helme und Stiefelanprobiert“, weit überlegen ist, kam mir schließlich mit dem Vorschlag, vier verschiedeneModellemüßten eingeführt werden, eines für die Dicken, eines für die Dünnen, eines für die Langen, eines für die Kleinen.

»Hat man noch Geschwister?« »Ja, ihr Edlen.« »Wie heißen sie?« »Maria, Anna und Selma.« »Man kann abtreten«, sagte in sichtbarer Aufregung der Alte. Heinrich entfernte sich schweigend, und als er in's Gebüsch einbog, hielt ihn der alte Kammerdiener auf und fragte ängstlich: »Wie steht es?

Schweigend saßen die Männer da, und Selma lehnte still-weinend den Kopf an Dorothe's Schulter. »Weine nicht, Selma«, sprach selbst tief ergriffen Dorothe, »was ich längst gehofft und doch gefürchtet, und wonach du dich still gesehnt hast, trotz deiner Liebe zu uns, das wird nun bald geschehen.

Die Kinder sind herangewachsen: Heinrich zu einem stattlichen Burschen, die Töchter zu blühenden Mädchen, und still und in sich gekehrt sitzt Selma in einer Ecke der Stube, und auf ihre Bibel, in der sie lies't, fallen von Zeit zu Zeit Thränen. Sie weiß selber nicht, wie ihr geschieht. Es ist morgen der Tag ihrer Confirmation.

Und doch hatte die Susanne recht gehört. Es hatte wirklich in der Stube der Fremden ein Kind geweint, und ein Kind war es gewesen, was der Reisende unter seinem Mantel verbarg, als er aus dem Wagen stieg. An dem Bette ihres Kindes saßen die Aeltern an diesem Abend, während die Tanzmusik schallte, und weinten und klagten, und je lauter das Jauchzen der Fröhlichen wurde, desto betrübter wurden sie. »Ist's denn gar nicht zu ändern, Lewin«, sprach weinend die fremde Dame, indem sie einen Kuß auf die Stirne eines lieblichen Mädchens drückte, das schlafend im Bette lag; »ist's denn gar nicht zu ändern, und muß ich mich von meinem kleinen Engel scheiden? Ach ich halt' es nicht aus! Thue Alles, was du willst; sage lieber vor aller Welt, ich wäre nicht dein Weib, nur nimm mir mein Kind nicht, meine Selma. Sage deinem Vater, was du willst; sage ihm, wir seien nicht getraut. Geh' allein zurück, vergiß mich, wenn du kannst, aber laß' mir mein Kind. Ach, in fremdem Land es zurücklassen, Wochen und Monate nichts von ihm hören, wie kann ein Mutterherz das ertragen

Unsere Tränen flossen um Colma, und unsere Seele ward düster. Ullin trat auf mit der Harfe und gab uns Alpins Gesang Alpins Stimme war freundlich, Rynos Seele ein Feuerstrahl. Aber schon ruhten sie im engen Hause, und ihre Stimme war verhallet in Selma. Einst kehrte Ullin zurück von der Jagd, ehe die Helden noch fielen. Er hörte ihren Wettegesang auf dem Hügel. Ihr Lied war sanft, aber traurig.

Der Schulmeister las, und ließ die Arme sinken, und wischte sich die Augen. »Dorothe«, sagte er, »ich kann nicht weiter; Heinrich und Selma sind Mann und Weib,