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Aktualisiert: 20. Juni 2025
Die Herren besprachen vor dem Abfahren noch flüchtig einiges Geschäftliche, Maggie machte es sich in dem Familienhalbwagen bequem, und dann ging's fort. »Empfehlen Sie mich angelegentlich Frau von Kurowski,« sagte Seckersdorf zum Schluß sehr steif. Gertrud hatte den Vormittag verträumt.
Da erfuhr sie denn die unschuldig harmlose Liebesgeschichte, die sich vor acht Jahren zwischen Hans Seckersdorf und Gertrud Hagedorn abgespielt hatte, so harmlos, daß sie banal gewesen wäre, ohne Gertrud als Heldin. Maggie sah sie deutlich vor sich, in der ersten leuchtenden Jugendschönheit, die sie von der englischen Mutter geerbt hatte.
Er war gerührt, umarmte seine Töchter mehrmals, und nannte Gertrud mit dem Namen seiner verstorbenen Frau »Ellinor«. Fräulein Perl geleitete ihn. Kurowski nahm Seckersdorf unter den Arm und forderte ihn zur Zigarre und einem kleinen Rundgang auf.
»Was tue ich nur, was tue ich nur?« fragte sie sich immerzu. »Wer hilft mir? Wo soll ich hin? ... Hans! Hans!« In ihrer Not und Verlassenheit konnte Gertrud gar keinen Gedanken fassen; und zum ersten Male packte sie eine entsetzliche Angst, daß Hans Seckersdorf vielleicht doch nicht kommen würde, ohne daß sie ihn rief. Und da rang sie sich zuletzt den Entschluß ab, ihm ein Wort zu schreiben.
Sie wiederholte die kecke Frage von vorhin nicht mehr und erzählte. Ohne mit den Wimpern zu zucken, trug sie stark auf. Seckersdorf glühte und biß die Zähne zusammen. »Ich werde Ihren Herrn Vater bitten, mir Gelegenheit zu einer Unterredung mit Frau von Kurowski zu geben.« Nun war Maggie wieder ganz der Situation gewachsen. »Wo denken Sie hin?
Gertrud und Maggies Augen trafen sich mit ernstem, fragendem Blick, Seckersdorfs Gesicht zeigte einen entschiedenen Protest, nur Kurowski lachte sichtlich amüsiert auf und sagte: »Papachen, Sie sind unternehmend ... aber ... einverstanden.« Und den Blick voll funkelnden Hohnes hob er sein Glas gegen Seckersdorf. Über Gertruds schönes, ernstes Gesicht flog ein leises Zittern.
Seckersdorf sollte dazu nach Sachsen zurück, und dann wollte er mit seinem Onkel beraten, ob er dort oder hier in Ostpreußen seinen dauernden Wohnsitz nehmen würde. Eines Nachmittags, der Oberförster war hinausgegangen, und man hörte sein Schelten von dem Hof her, erzählte Seckersdorf Maggie davon, während er im Zimmer umherging. Sie saß mit einer Bescherungsarbeit am Fenster.
Es klingt beinahe so, als ob ich Gertrud anklage, daß sie, wie sie sagt, eine anständige Frau bleiben will.« Da richtete Seckersdorf sich auf, und sein Gesicht überschattete sich mit einem hochmütigen Zuge des Befremdens. »Hat sie das gesagt?« fragte er kurz. »Hab' ich sie etwa ... Aber das kann ja nicht sein. Fräulein Maggie, erinnern Sie sich unseres ersten Zusammentreffens?«
Maggie sprang auf. »Ich ... ich,« rief sie voller Empörung. »Ich hab' sie beredet ... ich habe Seckersdorf ...« Sie hielt erschrocken inne und konnte seinen funkelnden Blick nicht mehr aushalten ... Kurowski sah sie in drohendem Erstaunen an. »Und trotzdem ruft ihr mich eiligst her?« fragte er. »Ja, ich dulde so etwas nicht,« schrie der Oberförster. »Eine verheiratete Frau!
Du bandelst mit Seckersdorf an, man muß an einen furchtbaren Ernst bei euch beiden glauben, und dann hast du dich mit den Kindern, als ob du gar nicht daran dächtest, sie aufzugeben, und er läßt nichts mehr von sich hören. Und ... und ... Papa hat recht ... Mir entgeht vielleicht die beste Chance meines Lebens ...« Da war's heraus. Es hatte ihr fast das Herz abgedrückt.
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