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Aktualisiert: 2. Mai 2025
Er war ein »großer Weinhändler«, besaß eine umfangreiche Wirtschaft und betrieb nebstbei Spekulationsgeschäfte, wenn sie sicher waren »und dabei was herausschaute«. Wann Eduard komme, sagte des Briefes kurze Nachschrift. »In Eduard schick i dir gleich, in ein paar Tag ist er dort. Der Obige.« »Na na!« brummte Herr Schoißengeyer mit behaglichem Lächeln. »Der packts aber gach an!«
Eduard schnitt dabei ein Gesicht, als hätte er Essig getrunken. Der Onkel begütigte rasch: »Nit harb sein, Edi bist an Ausnahm!« »Werd mir's merken!« meinte Eduard darauf und lächelte breit. »Aber jetzt komm endlich einmal auf deinen Grund!« Herr Schoißengeyer kratzte sich verlegen hinter dem Ohr. Und je länger er redete, desto kleinlauter wurde er, desto bedrückter.
Hast denn gar ka Herz mehr und ka Religion? Geh Toni, sei guat! du bist ja a guata Mann! Schau, weißt, und es schadt dir, das ewige Aergern, das.« »Freili schads mir! Freili! Ihr bringts mi noh unter d'Erdn! Du halt's eh mit ihr du!« Herr Schoißengeyer sah sie wild an.
Im Hause Schoißengeyer war kritischer Tag ein böser Erinnerungstag knapp vor Weihnachten. Von früh morgens bis abends war Herr Schoißengeyer mit verdrossenen Mienen im Geschäfte herumgegangen einsilbig, mürrisch, brummig. Recht machen konnte es ihm heute keiner.
Herr Schoißengeyer beugte sich über die Wolke von Spitzen und Schleiern und sah ein rosiges Kinderangesichtchen. »Um Gottes willen, was ist denn das?« »Das ist unser Kinderl, Vater! Toni heißt's wie du ist aber ein Mäderl.« »Was! A Kind habt's aa schon und i waß nix davon?« »Ja, weißt Vater schau, was hätt's denn auch gnützt? Und dann sag's du, Eduard!« »Ja, Vater, siehst, das war so.
Er schickte Eduard in den »weitesten« Keller hinaus und wies ihm gewaltig viel Arbeit zu, die heute noch fertig sein mußte. An diesem Abend kam stillbescheiden Thilde heim die »Durchgebrannte«. Herr Schoißengeyer »erwartete« die »arme reuige Sünderin« in seinem Zimmer. Er war innerlich ganz ungeheuer aufgeregt und mächtig gerührt aber zeigen? Nein! Um keinen Preis der Welt! Das gibts nicht!
Die Großmutter aber war still hinausgegangen und hatte mit dem Dienstmädchen rasch den Weihnachtsbaum geschmückt, der schon längst im Hause war. Als sie mit dem schimmernden Baume ins Zimmer trat, da sah sie, daß die Augen der drei im Glücke Wiedervereinten heller leuchteten, als alle die Kerzen auf ihrem Baume. Wie Herr Schoißengeyer zu einem Christkindl kam.
Herr Schoißengeyer fühlte mehr Beängstigung als Freude über diesen Anblick. Denn er wußte: wenn die einmal zu reden anfängt, ist es mit seiner Würde zu Ende. Die konnte so energisch reden, einem dabei so beharrlich anschauen, daß einem der Zorn kommen mußte, ob man wollte oder nicht. Finster drohend sah er sie an.
Herr Schoißengeyer mußte ihn mahnen, sich zu »derfangen« denn beleidigen durfte man »die zwei faden Frauenzimmer« schließlich doch nicht. Aber warum denn auch er so fad war heut? fragte er Eduard. Der aber meinte lächelnd: »Na und du? Warum denn du?« »Ja i! I hab mein Grund!« »Welchen, wenn man fragen darf?« »Ja, das is eben! Kimm nur!«
Frau Marie war schluchzend aufgestanden, Herrn Schoißengeyer mit ausgebreiteten Armen nachgerannt und an seine Brust gesunken. »Na so was! Gehst denn nit! Was fallt dir denn ein!« Sie drehte ihr gutmütiges Gesicht zu ihm auf und lächelte ihn unter Tränen an. »Ja Frau! Du lachst ja!« Ganz verblüfft war er. »Weilst halt so viel guat bist!«
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