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Aktualisiert: 28. Juni 2025
Schellheim fuhr auf. Solcher Unsinn! Man solle sich nur ja die Bankinstitute fern halten. Es gebe genug kapitalkräftige Leute. »Ich werde mir die Sache durch den Kopf gehen lassen, meine Herren,« schloß er. »Senden Sie mir die Analyse und das sonstige Material über die Quelle zu. Wenn Sie noch zu Herrn von Hellstern gehen wollen – es soll mir recht sein.
Und wie würde ich mich freuen, wenn eines Tages die frohe Nachricht bei uns eintreffen wollte, daß Doktor Gunther Schellheim – ich brauche nicht auszusprechen – in Spanien sollen die Frauen leicht die Männerherzen entzünden. Lieber Doktor, wirklich, von Herzen würd’ ich mich freuen!« Er preßte warm und fest ihre Hand.
»Das Blut steigt mir zu Kopf, wenn ich den Burschen nur sehe!« rief er. »Mit welcher Frechheit er uns begrüßte! Lächelnd und gleichmütig, als ob gar nichts geschehen sei.... Vielleicht will ihm Schellheim wieder auf die Beine helfen – haha! Da ist Hopfen und Malz verloren – nicht einmal die Winterung hat er mehr bestellen können – die Tagelöhner sind ihm davongelaufen – im November war wieder einmal Subhastationstermin angekündigt! Ich verstehe nicht, daß Klaus nicht längst zum Teufel ist! Hätte er Ehrgefühl im Leibe, so hätte er sich schon vor drei Jahren nach Amerika scheren müssen! Pah – Ehrgefühl – der?!
Für Hellstern war der arme Braumüller ein »neues Opfer der Kulturmission von Oberlemmingen«. Braumüllers Untergang war seiner Ansicht nach die logische Folge der industriellen Hetzjagd, die von Schellheim und den Möllers in Szene gesetzt wurde, um aus der Quelle so viel als möglich herauszuschlagen.
»Trotzdem ist es schrecklich,« antwortete Schellheim grollend. »Wenn nur der Vater nicht Straßenbahnschaffner wäre! Ausgesucht Straßenbahnschaffner!« ... Das ging wirklich nicht. Er vergaß, daß sein eigner Großahn noch mit dem Packen auf dem Rücken die Schenken und Jahrmärkte besucht hatte.
Sie waren wie Sklaven zusammengekettet oder wie die zänkischen Weiber, die man im Mittelalter mit Hals und Händen in die »Geige« spannte. Übrigens sehnte sich Schellheim gerade in dieser Zeit mehr als je nach zerstreuender Arbeit. Hagen machte ihm schwere Sorgen.
Schellheim sorgte sich nicht um das Weiterblühen des Geschäfts. Es lag bei Hagen in guten Händen. Allerdings hatte der Junge auch seine Nebenpassionen: für Theaterpremieren und dergleichen mehr, aber das lag nun einmal in der »Mode der Zeit« – so meinte der Rat
Schellheim fand übrigens, daß die alten Zells ganz vernünftige Leute seien. Sie wußten auf der Stelle, wohinaus er wollte, aber sie hatten ihrer Anna nichts mehr zu befehlen, denn diese war mündig und selbständig. Hagen hatte sie bereits aus dem Elternhause wie aus der Fabrik genommen und in einer Pension in der Potsdamerstraße untergebracht. Auch an sie wandte sich der Rat.
Ich werde mit ihr sprechen, werde sie einfach fragen, ohne zu- oder abzureden, werde ihr sagen: ›Hör mal, der Gunther Schellheim ist in dich verschossen, hast du auch etwas für ihn übrig, und wie denkst du über eine Ehe mit ihm?‹ Und nach ihrem Ja oder Nein werde ich handeln. Ich meine, das ist das Vernünftigste. Einverstanden, Schellheim?«
Anfänglich hatte er viel schlaflose Nächte gehabt; der Gedanke, daß der Kommerzienrat ihn übervorteilen könne, beunruhigte ihn maßlos. Und dann hatte er wieder darüber gegrübelt, wie man sich Schellheims am bequemsten entledigen könne, wenn alles »fertig sei«. Schließlich aber hatte er sich gefügt. Es ging nicht anders. Schellheim war nicht mehr los zu werden, war auch nicht zu entbehren.
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