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Aktualisiert: 5. Juni 2025
Ich eilte mit einem Sanitäter zu ihm und verband ihn. Er hatte einen schweren Knieschuß erhalten. Wir entfernten mit einer Zange mehrere Knochenbrocken aus der Wunde. Er ist einige Tage später gestorben. Mir ging der Fall besonders nahe, weil Kumpart vor drei Jahren in Recouvrence mein Exerziermeister gewesen war.
Der Sanitäter steht am Fenster und schüttelt den Kopf, winkt mit der Hand ab; die schon zum Hurraschreien aufgerissenen Münder bleiben rund und lautlos offen. Langsam kriecht der Zug vorüber an den Verstummten, die nur die Hinterkopfe der liegenden Soldaten sehen.
Furchtbare Wildheit erstarrt im Gesichte des Stabsarztes. Der Knochen ist durchgesägt. Unterm Knie. Der Sanitäter schiebt das abgesägte Bein zur Seite. Der Amputierte liegt reglos. Seine Lippen sind weiß.
Zusammen mit dem aufgeregt winkenden Sanitäter springt der Stabsarzt in den Wagen der Irrsinnigen hinein. Das in der Lokomotive über dem Manometer angebrachte Telephon klingelt. Der Lokomotivführer wird hastig aufgefordert, schneller zu fahren und im nächsten Dorfe zu halten.
Der Stabsarzt, tief und treu bei der Arbeit und innerlich erleuchtet von der Gewißheit: >Werden alle an Ketten gelegt werden<, sagt weich: »Meine Kollegen dürfen halt das Klosett nicht benützen; sie müssen hinters Haus gehen.« Der bärtige Bauer winkt: »Pst!« »Das sind nur Reflexschmerzen«, beruhigt der Sanitäter.
Fortwährend zischte es in langem, scharfem Bogen heran, Blitze wirbelten den Boden der Lichtung hoch. »Sanitäter!« Wir hatten den ersten Toten. Dem Füsilier S. zerriß eine Schrapnellkugel die Halsschlagader. Drei Verbandpäckchen waren im Nu vollgesogen. Er verblutete in Sekunden. Neben uns protzten zwei Geschütze ab, noch stärkeres Feuer anziehend.
Wohl zehnmal hielt er stöhnend in der Arbeit inne, wischte sich den Schweiß von der Stirne und brummte: »Und dös soll g'sund san, hat der Dokta g'sagt! Aber jetzt wird si's bald weis'n, ob dö Dackeln Sanitäter san oder nöt!« Endlich war die Grube brauchbar. Er legte die Mütze hinein und schaufelte locker Erde darüber. »Wird's scho' finden, mein Bim! Feit si' nix!«
Man verband mich, gab mir eine neue Gasmaske, ein Brot mit grober, roter Marmelade und ein wenig Wasser. Der Sanitäter sorgte für uns wie ein Vater. Die Engländer begannen vorzudringen. Sprungweise näherten sie sich und verschwanden in den Trichtern, wie ich aus draußen erschallenden ängstlichen Ausrufen schloß.
Das Bein ist verwüstet. Muß amputiert werden. Der Kranke liegt still, blickt den Stabsarzt wie aus einem tiefen Abgrunde heraus ruhig und müde an. Und sagt plötzlich, langsam und klar: »Lassen Sie bitte. Will nicht.« Der Stabsarzt bittet zögernd zwei Sanitäter, den Blutüberströmten in den Operationswagen zu tragen.
Hebt die Schultern: »Tut mir leid, eine der Wissenschaft ganz unbekannte Masse.« Erst als der Stabsarzt den zweiten Alarmruf vernimmt, klingt auch der erste, den er überhört hat, in seinen Ohren. Der übermüdete Sanitäter, der den operierten Irren bewachen sollte, war sitzend eingeschlafen und zu spät aus dem Schlafe aufgefahren.
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