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Aktualisiert: 15. Juni 2025
»Das wagst du ja nicht, du Feigling!« Nun war Rudis Geduld zu Ende. Er stürzte sich auf Otto, und die beiden Knaben begannen zu ringen. Otto war allerdings fast drei Jahre älter als Rudi, aber er war verhältnismäßig klein und zart gebaut, während Rudi groß und kräftig war.
Am besten war aber der Rudi; der brachte ihr sogar seinen Star, an dem er doch so sehr hing und der schon allerhand Worte sagen konnte. »Gib ihm mal ein kleines Stückchen Zucker«, riet Rudi, als er den Vogel brachte. Und als Lilly ein Stück Zucker zwischen die Stäbe des Käfigs schob, da pickte der Star danach, und nachdem er verkostet hatte, schrie er: »Danke, Lilly, danke schön!«
»Hurra, Tante Toni!« und »Tante, du bist einfach famos!« so jubelten die Kinder, vor Freude in die Hände klatschend. Der blondlockige Rudi aber fragte eifrig: »Und wirst du uns auch Geschichten erzählen, Tante Toni?« »Gewiß, Rudi, herzlich gern. Du hörst also gern Geschichten?« »O, furchtbar gern!« »Ich auch!« und »Ich auch!« riefen da noch mehrere Stimmen.
»Ich will dir schon helfen«, sagte Chäppi, schnappte die Stücke vom Tisch weg und wollte sie zu dem offenen Mund führen, sie fuhren aber in die Luft hinauf, denn der Hans hatte von unten herauf Chäppis Hand einen tüchtigen Puff gegeben, damit ihr die Beute entfalle und er sie erwische; in dem Augenblick aber huschte der Rudi schnell auf den Boden und haschte den Fang weg.
Eben jetzt stand der Heirli auf der einen und der Rudi auf der anderen Seite der beweglichen Bettstatt und beide stießen aus Leibeskräften die heranschaukelnde Wiege immer einer dem anderen zu, so daß der darinliegende Hanseli längst in den tiefsten Schlaf versunken war und darin erhalten wurde.
Sie neigte sich deshalb zum enttäuschten Rudi nieder und erklärte ihm: »Lieber Rudi, wir sehen und wissen beide, daß Otto und Lilly nicht schön handeln, aber sie haben eben keine liebe Mutter, die ihnen täglich und stündlich zur Seite steht, sie ermahnt und belehrt wir wollen daran denken und Geduld mit ihnen haben, nicht?
»Ich werd' mich doch nicht vor einem Schwan fürchten!« sagte Rudi gekränkt, und er lief weiter, gerade auf den See zu. Tante Toni wollte ihn eben besorgt zurückrufen, da kam er auch schon mit großem Zetergeschrei gelaufen, der Schwan, wild mit den Flügeln schlagend, hinter ihm drein. Es war ein großer, starker Schwan, und er sah so bösartig aus, daß alle Kinder heftig erschraken.
»Ich höre am liebsten Indianergeschichten«, erklärte Otto, und Anna stimmte ihm bei; die Zwillinge fanden Seeabenteuer viel interessanter; Rudi und Toni entschieden sich für Märchen. »Übrigens«, schlug Kurt vor, »da morgen Sonntag ist, könnten wir gleich einen Spaziergang verabreden.«
»Der Rudi, der Rudi!« hieß es, und Otto fügte mit geringschätziger Miene hinzu: »Den brauchst du gar nicht zu fragen, Tante Toni; der will Kutscher werden!« »Ach, Otto, das hab' ich doch nur früher gesagt, als ich noch ganz klein war!« verteidigte sich Rudi. »Ei, was bist du denn jetzt? Bildest du dir vielleicht ein, du wärest schon groß?« »Geh', Otto, sei nur still!
Da erfuhr er denn zu seinem sprachlosen Erstaunen, daß der »Rudi« nicht etwa ein armer Taglöhner oder Dienstmann, sondern Professor sei. Der habe ein recht liebes Frauerl, »das kan Stolz net kennt.« Der »Pepi« aber der Medizin-Doktor war, habe eine, die so »gar net zu uns paßt«. »Liawi Kinderln« aber hätten sie beide.
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