Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 15. Juni 2025
Rudi bekam denn auch bald die Oberhand, und ehe es der erschrocken herbeieilenden Tante Toni gelang, die beiden zu trennen, lag Otto auf der Erde. Sofort begann er ein entsetzliches Wehegeschrei, so daß nicht nur Mieze mit den andern Kindern gelaufen kamen, um zu sehen, was geschehen sei, sondern auch die Eltern, die in der Nähe des Hauses in einer Laube gesessen hatten.
Am Buchenrain angekommen, sah er den Rudi vor der Haustür am Boden sitzen und von einem Haufen Birnen, die neben ihm lagen, eine nach der anderen zerbeißen. »Wo ist das Wiseli?« fragte Otto. »Draußen«, war die Antwort. »Wo draußen?« »Auf der Wiese.« »Auf welcher Wiese?« »Ich weiß nicht«, und Rudi knackte weiter an seinen Birnen.
»Denke nur, Tante«, erzählte Rudi, »neulich war an der neuen Dampfmaschine etwas nicht in Ordnung; man wollte schon dem Monteur telegraphieren, der sie aufgestellt hat, aber da hat der Philipp herausgefunden, woran es lag, und der Maschinist hat gesagt: >Das ist aber mal ein Hauptkerl!<« Und Rudis Augen leuchteten vor Freude und Stolz über seinen tüchtigen Bruder.
Mariechen schlang ihren Arm um Rudi und sagte begütigend: »Komm, Rudi, wir wissen's ja doch, daß Otto der schuldige Teil ist, und ...« »So? Hast du denn nicht gehört, was Mama eben sagte, und hast du nicht gesehen, wie Tante Toni mich angeschaut hat? Und Tante Toni hatte mir doch gerade gesagt ...« Hier ging die Stimme des Knaben in Schluchzen über.
»Der ist sicher wieder irgendeinem Getier nachgelaufen«, meinte Mariechen. »Es ist unglaublich, was der alles aufstöbert und heimbringt neulich kam er mit vier kleinen Fröschen heran.« »Sogar ein Heimchen hat er einmal gefangen.« »Rudi! Rudi! Wo steckst du?« Keine Antwort. »Wir wollen mal alle zu gleicher Zeit rufen«, schlug Paul vor, »da wird er uns wohl hören.
Du sollst dich auch nicht so anstrengen.« »O Tante Toni, das tut mir nichts ich bin stark, sehr stark!« »Prahlhans!« »Das ist nicht geprahlt, Otto, und du weißt's recht gut, daß ich stark bin!« »Doch lange nicht so stark wie der Otto«, mischte sich nun Lilly ein, und sie warf Rudi einen herausfordernden Blick zu. »Oho, Lilly!«
»Ja, Rudi, das ist freilich alles wahr«, sagte Mariechen; dann schwieg sie nachdenklich still, während ihr Brüderchen fortfuhr: »Und dazu sind sie auch fast immer bei uns oder hier bei Wulffs wir können niemals etwas unternehmen, außer sie müssen dabei sein.«
Kommt, Mariechen, Philipp und Rudi, macht euch zurecht und verabschiedet euch!« Später, als Tante Toni mit den Kindern das Abendgebet verrichtet hatte, wollte sie den kleinen Leo zu Bett bringen.
Im Ruderklub »Clia« herrschte brausender Jubel. Rudi, genannt der Sulzfisch, der zweite »Bug«, hatte sich überreden lassen und sein Mitwirken zugesagt. Nun war der »Achter« komplett. Gott sei Dank. Dann schritt er feierlich von einem Ruderer zum andern, jedem das Trainingsehrenwort vorerst das kleine abzunehmen. Was da alles verboten wurde, es war zum staunen!
Rudi, der dabeistand und zusah, konnte sich nicht enthalten, zu sagen: »Na, ein Glück, daß du diesmal die Schuld nicht auf mich wälzen kannst, sonst hätten wir ein schönes Konzert zu hören bekommen.« »Schweig!« herrschte Otto ihn an, und Rudi schwieg auch, aber nicht um Otto zu gehorchen, sondern weil Mariechen ihm einen bittenden Blick zugeworfen hatte. In Otto aber kochte und gärte es.
Wort des Tages
Andere suchen