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Aktualisiert: 7. Juni 2025


Doch, denk ich, Kawus wird geschwind mit reichen Gaben Und guten Worten ihn zurückbeschworen haben, Wenn er nicht unklug ist, und seinen besten Ritter Nicht missen will am Ort, wo ihn ersetzt kein Dritter. Denn was ist ohne Blitz und Donner ein Gewitter? Was dieser Heerleib, unbeseelt von Rostems Mut? Nicht in Bewegung ist dieß Heer und Rostem ruht! Drum sag im Augenblick, wo ist der Pehlewan?

Am Hofe hör ich schon von Rostem dieß Gerede Und in der Stadt; wo bleibt dein Ruhm in dieser Fehde? Willst du nicht unsern Wunsch und deines Schahes stillen, Tu's nur um deines Ruhms, um deines Namens willen! Doch Rostem sprach: daß Furcht nie Rostems Herz empfand, Und nie empfinden wird, das weiß wol dieses Land.

Suhrab sprach todeswund: O ungetreuer Mann! Das ist der Schonung Lohn, den ich von dir gewann. Von Rostem hast du mir ein Märchen vorgelogen, In Rostems Namen um mein Leben mich betrogen. Doch sei ein Fisch im Meer, ein Vogel in der Luft, Die Rach ereilet dich, wo ich lieg in der Gruft.

Sie sprachs, und schwieg, und stieg hinab vom Mauerkranz; Noch lang sah Rostems Sohn empor im Abendglanz, Als säh er noch ihr Bild, als hört er noch ihr Wort; Zum Lager langsam dann ritt er im Unmut fort. Dem Schloß zur Seite lag am Berggehäng herab Ein reicher Anbau, der dem Schloße Nahrung gab. Da waren Gärten, Bäum und manches Saatenfeld; Daran ließ seinen Zorn nun aus der junge Held.

Doch nun legt' er die Hand an Suhrabs Gürtelband, Und staunte, daß er fand solch einen Widerstand. Wie nicht ein Bergfels wankt, den eine Schlang umflicht, In Rostems Armgeflecht so wankte Suhrab nicht. Wo Rostem matt ließ ab, fieng mutig an Suhrab; Doch auch vergeben war die Müh, die er sich gab.

Sein Grab will ich aus Gold und schwarzem Marmor baun; Nun laß das Antlitz mich des toten Helden schaun! Er sprachs, und rührete der Totendecke Rand; Doch Rostem deckte schwer auf seinen Sohn die Hand, Und sprach, zum König nicht erhebend sein Gesicht: Der König Keikawus sieht Rostems Jammer nicht!

Denn Rostems Seele schwoll von Groll und Unmut voll, Daß vor den Fürsten ihm der Schah das bieten soll! Er richtet' um ein Haupt noch höher sich empor, Und um die Schultern schien er breiter als zuvor.

Zur Antwort wieder gab Hedschir: Ich kann auch ihn Dir nennen, wenn du willst: der Kämpfer heißt Gurgin; Ein Tapfrer, welchem gleich nicht viel zum Kampf ausziehn. Noch einmal frug Suhrab mit ungeduldiger Hast: Im blauen Zeltpalast, wie heißt darin der Gast? Und wieder gab Hedschir zur Antwort: Nennen kann Ich dir auch diesen wol: Gew, Rostems Tochtermann.

Von Rostems Rosse bleibt die Fährte nicht verborgen; Wir schaffen dir den Rachs; gedulde dich bis morgen! Mit ungestümer Hast gelangt man nicht zum Fange; Mit sanften Worten lockt man aus dem Loch die Schlange. Drum sänfte deinen Zorn, kehr ein, und laß beim Wein Mit Herzen sorgenfrei die Nacht uns fröhlich sein!

Der stolze Mann, soll ich ihm diesen Dienst erzeigen, So muß er selber nahn und mir zu Fuße neigen! Er sprachs, und jener sah des Königs harten Sinn, Von seinem Flehen sei zu hoffen kein Gewinn; Die üble Antwort trug er schnell zu Rostem hin: Der Schah ist herbgelaunt; er will für Rostems Leben All seinen Balsam, doch nicht einen Tropfen geben Für Rostems Sohn.

Wort des Tages

ibla

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