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Aktualisiert: 11. Juni 2025


Eine Viertelstunde später war er dort im Haus, schritt mit bleiernen Füßen durch den Korridor und die Küche in das erste Zimmer, wo, aschfahl anzusehen, Frau Ratgeber stand und mit starrer Bewegung auf das Bett wies. Engelhart erblickte ein großes blutbeflecktes Leintuch, welches eine menschliche Gestalt bedeckte.

Porkowsky verlangte fünfzig Gulden und drohte, wenn er diese nicht erhalte, sich an Herrn Freitag und an Michael Herz zu wenden. Ernestine stellte ihm vor, daß er den Denkzettel wohl verdient habe und daß Engelhart Ratgeber selbst ein armer Mensch sei, aber da die Geschichte Geld zu tragen versprach, blieb der Bursche starrsinnig und beteuerte außerdem seine Unschuld.

Doch beständig war auch ein Ausdruck der Verlegenheit in seinem Gesicht, und wenn Engelhart antwortete, zuckte das seltsame Schmunzeln um seine Lippen, durch das er seiner Aufregung Herr zu werden suchte. Engelhart fragte, wie es Abel ergehe; Herr Ratgeber antwortete stolz, der bringe sich durch, der sei tüchtig und werde offenbar ein großer Mann.

Er hatte es satt, Bänder und Pfeifenspitzen zu verkaufen, wie er sich verächtlich ausdrückte, und um jeden Groschen Verdienst mühevoll schwatzen zu müssen. Nach langen Erwägungen entschloß er sich für die Holzwarenbranche, und da er vorerst nicht viel von der Sache verstand, suchte er sich durch nächtelanges Studieren zu helfen. Aber so stolz seine Pläne waren, es fehlte Herrn Ratgeber an Kapital.

Kein Lächeln begrüßte ihn, alle schienen wie in die Betrachtung eines Loches vertieft. Herr Ratgeber lehnte regungslos im Sessel, der sonst so glänzende und martialische Schnurrbart hing kraftlos über die Lippen. Eine fremde Person kam aus dem Krankenzimmer und lispelte: »Ach, du bist da, Engelhartdeine Mutter hat heute nach dir verlangt

Sie malt zwar seine Politik, die Politik seiner Ratgeber, sie malt einen Minister nach dem Leben, aber, ihrer Poesie und dem "Anstand" gemäß, kleidet sie ihre Polemik in das Gewand der Allegorie. Sie spricht scheinbar von anno 7, scheinbar von Frankfurt am Main, scheinbar von Napoleon und läßt die Frau Rat, Goethes Mutter, statt ihrer reden.

Durch die Unvorsichtigkeit eines Lehrlings brach während einer Mittagsstunde ein Brand in der Fabrik aus. Herr Ratgeber saß gerade beim Essen und schien etwas heiterer gestimmt als sonst, da gellte von drunten der durchdringende Schrei: Feuer! Mit den Worten: »um Gottes Himmels willen« sprang Herr Ratgeber auf und raste hinunter.

Herr Ratgeber glaubte, daß Engelhart irgendetwas auf dem Gewissen habe, er nahm ihn bei der Hand, führte ihn beiseite und fing ebenfalls an zu fragen. Die aufgerissenen Augen und das unbewegliche Stillehalten des Knaben bestärkten seinen Verdacht, er wurde zornig und schlug Engelhart mit Heftigkeit ins Gesicht.

Das Brautpaar empfing ihn mit Jubel, und Martiniz stellte ihn sogleich dem alten Grafen vor; denn er hatte ihm viel von diesem alten Freund und Ratgeber ihrer Liebe erzählt. Ida gestand ihm, daß sie ihn oft schmerzlich vermißt habe; auch Martiniz äußerte dies und versprach, ihm alles so bald als möglich zu erzählen.

Engelhart schaute vom Fenster oben zu; er rührte sich nicht, Frau Ratgeber weinte und schrie, räumte die Schränke aus, warf das Silberzeug in eine Kiste, er stand am Fenster wie versteinert. Die Folge des Brandes war, daß die Polizei den ferneren Betrieb der Fabrik nicht mehr gestattete, da die Lage des zwischen Hinterhäusern eingezwängten Traktes als zu gefährlich befunden wurde.

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