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Aktualisiert: 11. Mai 2025
Herr Ratgeber war indessen von seinem Bureau aus in das Innere der brennenden Werkstätten gedrungen; später wurde er gefragt, warum er dies getan, da er doch als einzelner auf keinen Fall etwas hätte ausrichten können; er wußte nichts zu antworten, es war nur der blinde Trieb gewesen.
Als er am Morgen die Stiefmutter zur Küche gehen hörte, eilte er hinaus und vertrat ihr den Weg. »Ich verpfände mich dir mit meinem ganzen Leben, mit meiner ganzen Zukunft,« flüsterte er, »nur gib mir diese paar Mark, sonst bin ich ehrlos.« Frau Ratgeber zuckte die Achseln und machte ein böses Gesicht, aber es war etwas in seinem Blick, wovon sie niedergezwungen wurde.
Frau Ratgeber hörte mit sauersüßem Lächeln zu und sagte: »Ich glaube, ich glaube, so eine Erholung täte mir auch gut.« Kaum war der Fremde fort, so kam ein Brief vom Vater, in dem er seine morgige Ankunft meldete; die Direktion habe die Verlängerung des Urlaubs nicht gestattet, außerdem sei ihm nicht ganz wohl und er fürchte den Gedanken, sich vielleicht fern vom Hause krank hinlegen zu müssen.
Frau Ratgeber streckte den Arm aus dem Bette und suchte seine Hand, und er, rätselhafte Verstocktheit, machte es ihr nicht leichter, sondern stellte sich, als sähe er es nicht. Frau Agathe war den Tag vorher operiert worden. Der Professor hatte schon wenige Stunden später gesehen, daß die Sache eine schlimme Wendung nahm. Der Tod, winzig wie ein Elf, wühlte in den geheimnisvollen Gängen des Ohres.
Die Mutter war sehr freudig über die Heiterkeit dem Vaters, sie ging gerne in seine Pläne ein und beförderte alles, was sie in ihrem Kreise zu der Erfüllung derselben tun konnte. Sie schien uns Kinder mehr zu lieben als in jeder vergangenen Zeit. Klotilde wendete sich immer mehr und mehr zu mir, sie war gleichsam mein Bruder, ich war ihr Freund, ihr Ratgeber, ihr Gesellschafter.
Er meinte, damals sei das Leben noch lebenswert gewesen. ›Im Jahre dreißig,‹ dachte Engelhart; er wußte nicht, daß achtzehnhundertdreißig gemeint sei, und er sah im Großvater eine Figur von mythisch gotthaftem Alter. Bisweilen war auch der Bruder des Herrn Ratgeber anwesend. Die beiden Brüder hatten gemeinschaftlich das Geschäft in der Stadt, aber sie waren feindselig gegeneinander gestimmt.
Bald darauf kam eine andere Frau, welche über eine böse Nachbarin klagte; dann kam ein alter Bauer, der sich das Schnupfen abgewöhnen wollte, weil er es für Sünde hielt; Wilhelm sagte, er solle nur fortschnupfen, es sei keine Sünde, und dieser lobte und pries den Ratgeber, wo er hinkam.
Doch ging er hin, löste Geld dafür und bezahlte seine Schuld. Nachträglich bereute Frau Ratgeber ihre Schwäche, und Engelhart mußte ihren erbitterten Hader dulden. Es war ihm keine ruhige Stunde gegönnt.
Diesmal war Frau Ratgeber zu Hause; sie empfing ihn nicht freundlich, nicht unfreundlich, lud ihn ins Wohnzimmer und erzählte ihm, daß der Vater sich auf einem Erholungsurlaub im Gebirge befinde; der Arzt habe ihn hingeschickt, denn er leide an einer frühzeitigen Verkalkung der Gefäße. Frau Ratgeber war redseliger als sonst, offenbar suchte sie sich über ihre Besorgnis hinwegzuplaudern.
Ich hatte keinen Freund, dem ich mich entdecken durfte; von einem jeden andern glaubte ich, daß er bei einer solchen Frage mein ganzes Geheimnis in meinen Augen lesen würde; und die Liebe, die ein sehr guter Ratgeber ist, hatte mich schon einsehen gemacht, wie viel daran gelegen sei, daß der Pythia nicht das Geringste zu Ohren komme, was ihr den Zustand meines Herzens hätte verraten, oder sie zu einer mißtrauischen Beobachtung meines Betragens veranlassen können.
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