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»Ja; Herrgott, spielen wir doch nicht Tragödie! Reden wir ein bißchen bescheiden und nicht mit `Alles ist zu Ende´ und `Eure unglückliche Antonie´! Versteh' mich recht, Tony; du weißt gut, daß ich der erste bin, der sich so herzlich über dein Kommen freut. Ich habe schon lange gewünscht, du möchtest einmal zu Besuch kommen, ohne deinen Mann, daß wir wieder einmal so ganz en famille beieinander sitzen könnten. Aber, daß du =jetzt= kommst und =so= kommst, pardon, das ist eine Dummheit, mein Kind!... Ja ... laß mich zu Ende sprechen! Permaneder hat sich reichlich mangelhaft betragen, das muß wahr sein, und das werde auch ich ihm zu verstehen geben, sei überzeugt

Ach Tony, wir haben Grundstücke genug, wir haben viel zuviel davon! Die Speicher und zwei große Häuser! Der Wert der Grundstücke steht ja kaum noch in einem Verhältnis zu dem beweglichen Kapital! Nein, verkaufen, verkaufen!...« Aber Frau Permaneder hörte nicht. Niedergebeugt und in sich gekehrt saß sie da und blickte mit feuchten Augen ins Leere.

Fünftes Kapitel Herr Permaneder zog in der Mengstraße ein, er speiste am folgenden Tage bei Thomas Buddenbrook und seiner Gattin und machte am dritten, einem Donnerstag, die Bekanntschaft Justus Krögers und seiner Frau, der Damen Buddenbrook aus der Breitenstraße, die ihn forchtbar komisch fanden sie sagten »forchtbar« ... Sesemi Weichbrodts, die ihn ziemlich streng behandelte, sowie diejenige der armen Klothilde und der kleinen Erika, welcher er eine Tüte mit »Gutzeln«, das heißt: Bonbons, überreichte

Gedämpftes Geräusch drang zu ihnen. Die Tür zum Ankleidekabinett hatte sich geöffnet, und Ida Jungmann stand in ihrem Rahmen, in weißer Schürze, eine Schüssel in den Händen. Ihre Augen waren gerötet. Sie erblickte Frau Permaneder und trat mit gesenktem Kopfe zurück, um den Weg freizugeben. Ihr Kinn zitterte in Falten.

Frau Permaneder liebte solche Besuche. Sie wich nicht aus dem Hause und überwachte mit unermüdlichem Eifer die Huldigungen, die man der sterblichen Hülle ihres Bruders darzubringen sich drängte.

Auch Gerda ist zufrieden mit diesem Plan, und so wird der Vorschlag schon jetzt zum Beschluß. Beim Weggehen aber, schon in der Tür, wendet Frau Permaneder sich noch einmal um. Sie kehrt zu ihrem Bruder zurück, küßt ihn auf beide Wangen und sagt: »Das ist ein schöner Tag, Tom, ich bin so glücklich, wie seit manchem Jahr nicht mehr!

Eines Sonntags, zu Beginn des Juli Senator Buddenbrook hatte seit etwa vier Wochen sein neues Haus bezogen erschien Frau Permaneder noch gegen Abend bei ihrem Bruder.

»Es ist nicht gerade Hofbräu, Herr Permaneder, aber immerhin genießbarer, als unser einheimisches GebräuUnd der Konsul schenkte ihm von dem braun schäumenden Porter ein, den er selbst um diese Zeit zu trinken pflegte. »I donk scheen, Herr Nachbohrsagte Herr Permaneder kauend und merkte nichts von dem entsetzten Blick, den Mamsell Jungmann ihm zuwarf.

»Christianstieß Frau Permaneder entsetzt hervor. »Was sprichst du!... Mein Gott, worüber streitet ihr euch eigentlich? Ihr tut, als sei es eine Ehre, der Kränkere zu sein! Wenn es =da=rauf ankäme, so hätten leider Gerda und ich auch noch ein Wörtchen mitzureden!... Und Mutter liegt nebenan

Frau Permaneder schwieg. »Gut«, sagte sie dann und stand auf. »Du sollst recht haben, Tom, und wie ich schon sagte, ich will nicht in dich dringen. Du mußt wissen, was du zu tun und zu lassen hast, und damit Punktum. Wenn du mir nur glaubst, daß ich in guter Absicht gesprochen habe ... Abgemacht! Gute Nacht, Tom!... Oder nein, warte. Ich muß zuvor deinem Hanno einen Kuß geben und die gute Ida begrüßen ... Ich gucke dann hier noch einmal herein