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Aktualisiert: 4. Juni 2025
Ob er Lulu bemerkt hatte? Es schien nicht so. Diese verging fast vor Tanzlust, Neid und Eifersucht. Paula hatte sich neugierig bis an die Saalthür gedrängt und kam nun mit glühenden Wangen und leuchtenden Augen zurück. "Du, ich hab auch getanzt", rief sie freudestrahlend und stolz. "Du? Dummes Gör! Töf, dat vertell ik Vadder", schalt die Mutter. Die Kleine wurde etwas bestürzt.
So machte sie sich keine Gewissensbisse daraus, sich neben dem, mit dem sie "ging," noch eines andern zu versichern, mit dem sie "tanzte." Beuthien amüsierte sich über das Kind. Heimlich that es ihm auch wohl, daß jemand aus dem Behnschen Hause seine Freundschaft suchte. Er fragte Paula aus und freute sich, wenn die Kleine auf Lulu schalt.
Es war nicht Paula, "das dumme Gör", die sie fürchtete, aber in der Schwester personifizierte sich ihr die Gefahr, die ihr möglicherweise von anderer Seite drohen könnte. Wenn Beuthien sie verließe? Wieder kam einer jener Momente über sie, wo sie mit grauenhafter Deutlichkeit in die Zukunft sah. Entweder Schande, oder seine Frau, Kutschersfrau.
Moni starrte das Fräulein mit einem Erstaunen an, als sei es unmöglich, ihre Worte zu verstehen. Endlich stotterte er: "Aber wie wie könnte das Mäggerli mein sein?" "Wie?" wiederholte Paula lächelnd, "sieh, gestern abend hab ich es dem Wirt abgekauft und heute morgen schenke ich es dir. Kannst du jetzt wieder singen?"
Paula, deren ganzes Trachten es war, nur ein einziges Mal wieder tanzen zu können, hatte schließlich Mut gefaßt und sich an einem unbewachten Sonntagabend davon gestohlen, ohne Hut und Jacke, um sich auf dem Holsteinischen Baum unter die Zuschauer im Tanzsaal zu mischen, in der Hoffnung, Beuthien dort zu treffen.
Und es war kein Wunder, daß er immer pfiff und sang und jodelte, denn er mußte seiner großen Fröhlichkeit Luft machen. Kapitel Monis Leben auf dem Berg Am folgenden Morgen erwachte Paula so früh wie sonst nie, ein lauter Gesang hatte sie aus dem Schlaf geweckt. "Da ist gewiß schon der Geißbub", sagte sie, sprang aus dem Bett und lief ans Fenster.
Am Abend fragte sie die Schwester leise, im Vorübergehen: "Paula, ist es wirklich wahr, mit Beuthien?" "Was denn?" "Ach Du weißt ja, was ich meine." "Ich lüg nicht so wie Du." Zu jeder andern Zeit wäre Paulas Frechheit nicht ohne Erwiderung geblieben. Diesmal hörte Lulu sie kaum.
Am Abend hatte sie noch eine lange Unterredung mit dem Wirt gehabt und war dann sehr befriedigt aus seiner Stube herausgekommen. Sie mußte etwas Erfreuliches mit ihm ausgemacht haben. Als der Geißbub am Morgen mit seiner Herde herankam, stand Paula schon vor dem Haus und rief: "Moni, kannst du denn immer noch nicht singen?"
Minna stürzte aus der Küche und stieß unsanft mit Paula zusammen. Doch der alte Behn war schon in der Küche, ehe die Mädchen recht begriffen, was er wollte. Die Stirn gegen die Wand gestützt, kämpfte er mit einem erstickenden Würgen, in den kurzen Pausen des Anfalls mit dem Handrücken den kalten Schweiß von Stirn und Backen wischend.
Als Moni mit seinen Geißen an der Vorderseite des Hauses vorbeiging, stand Paula dort. Sie hatte auf ihn gewartet, es wunderte sie so sehr, ob er immer noch nicht wieder singen könne und lustig sei. Als er nun vorbeischlich, rief sie: "Moni! Moni! Bist du denn auch derselbe Geißbub, der vom Morgen bis zum Abend sang: "'Und so blau ist der Himmel, Und ich freu mich fast zu Tod'?"
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