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Aktualisiert: 18. Juni 2025


So hatte die Familie des Professor Lobenstein, mit dem größten Theil der im Hannöverschen Haus einquartirten und für die Haidschnucke bestimmten Auswanderer, schon um sechs Uhr Morgens Bremen verlassen, und der kleine rasche Dampfer legte sich bald nach 9 Uhr an Bord des mächtigen Seeschiffes, dem sie ihre Leben für die weite Fahrt anvertrauen wollten.

Zu gleicher Zeit konnte er sich aber auch eines unbehaglichen Gefühles, dem er trotzdem keinen rechten Ausdruck zu geben wußte, nicht erwehren; die ganze Art, wie der Professor seine Ansiedlung in Angriff nahm, schien ihm nicht die rechte; die vielen deutschen Arbeiter, die so wenig von der hiesigen Art zu bauen und Feld zu bestellen wußten, und nebenbei ein schmähliges Geld kosten mußten; die vielen Pläne, die der gewiß sehr gelehrte, aber vielleicht gar nicht so praktische Mann auf einmal hatte; das Spatzierengehn des Sohnes selbst, eine Kleinigkeit an und für sich, aber doch von Bedeutung hier, wo es im Hause eben noch Alles zu thun gab er sträubte sich gegen das Gefühl so viel er konnte, aber es war ihm immer als ob da nicht Alles so in Ordnung sei, wie z.B. bei dem deutschen Bauer Rohrberger, den er bei Cincinnati getroffen, und konnte nur jetzt hoffen daß er sich irre, und Professor Lobenstein die Sache viel besser verstehe als er es ihm, wenn er recht aufrichtig sein wollte, zutraute.

Wesentlich zu dem Unbehagen trug aber auch der Doktor Hückler bei, der sich vor dem Frühstück, das die Passagiere heute außergewöhnlich zeitig in der Cajüte versammelt hatte, in seinem unglückseligem Geschäftsstolz nicht enthalten konnte, dem Professor Lobenstein genau den erfolglosen Aderlaß an der Todten, die Umständlichkeiten ihrer letzten Augenblicke und den wahrscheinlichen Zustand ihres Gehirns, das einer Entzündung erlegen wäre, zu beschreiben.

»Das Schiff Haidschnucke, Capitain Siebelt, nach New-Orleans bestimmterklärte der Fremde ein alter Bekannter von uns, Professor Lobenstein dem Kellner indeß; »der Abgang war auf morgen früh bestimmt, und ich wollte schon gestern hier sein, bin aber um einen Tag aufgehalten worden

Die Handwerker zückten die Fahne auf sie wie einen Spieß, schrieen: »Wehe, wehe über Lobenstein; es wird vergehen wie der große NapoleonUnd damit nahmen sie ihre Beine in die Hand und rannten davon. Sie konnten aber nicht so schnell laufen wegen ihrer ungewohnten Leibesfülle, schnauften in ein grade offnes Haus, dessen Besitzer nicht anwesend war, und verbarrikadierten sich.

Das war ein Vorschlag zur Güte, und am zweiten Tag, nachdem die Frau Professorin zum ersten Mal in ihrem Leben im Sattel auf dem vollkommen gutmüthigen Pferd ihrer Wirthin, mit ihrem Mann und dem Pensylvanier nochmals hinübergeritten war den Platz in Augenschein zu nehmen, wurde der Handel zwischen Ezra Ludkins und Professor Lobenstein abgeschlossen, und der Professor war Farmer in Indiana.

Die Damen verbeugten sich leicht gegen den sich selber Einführenden, und Frau Professor Lobenstein wollte ihn eben fragen ob er etwas Bestimmtes über die Abfahrt des Schiffes wisse, er ließ sie aber gar nicht zu Worte kommen, und fuhr rasch, seinen Stuhl jetzt vollständig zu ihrem Tische rückend, fort: »Ist mir doch wirklich sehr angenehm; wunderbares Zusammentreffen das, ebenfalls, eh? wie sich die Leute doch so auf der Welt finden; kommen hier in einem Gasthaus, an einem Tisch zusammen und sind, unbewußt, im Begriff eine so ungeheure Reise mit einander zu machen und die Gefahren des Oceans zu theilen.

Einmal da, besah sich Herzog Stoffel Land und Leute, ließ alles Hab und Gut von seinem Sekretariat in zwei Folianten nebst Anhang und Register aufschreiben; die bemerkenswerten Menschen- und Tiertypen des Gebiets ließ er zeichnen und kolorieren, und zog wieder unter großem Gedröhn, furiösen Siegesbulletins quer durch das schlafende Deutschland nach dem stillen Lobenstein.

Ein junger Beamter, ein Referendar, wurde damit beauftragt, Pantoffeln und Füße des Greises zu beschreiben, dann die Akten zusammenzubinden und mit dem nächsten Kurier nach Lobenstein an den Herzog Stoffel zu schicken. Stoffel, im Besitz des Manuskriptes, dachte lange über den Fall nach; der Verdacht der Hexerei war nicht von der Hand zu weisen.

So unter Anderen Professor Lobenstein, der sein Haus jetzt verkauft, und der Stadt überhaupt durch seine beabsichtigte Auswanderung höchst willkommenen Stoff zu den mannichfaltigsten Vermuthungen und Erörterungen geliefert hatte.

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