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Aktualisiert: 18. Juni 2025
»Wo fuhr er denn hin?« »Nach Grimmen.« »So?« murmelte die Kranke in sich zusammensinkend – »Erzählte er dir das?« Und nach einiger Zeit setzte sie gleichgültig hinzu: »Er hat wohl viel Vertrauen zu dir?« »Ja, ich denke.« Die Kranke nahm von Hedwigs Hand ihre Medizin, das Mädchen schlug ihr die Kissen zurecht, sodaß sich die Leidende besänftigt und ruhiger als bisher ausstrecken konnte.
Das Gemeinsame, sagen wir auch das Unwürdige daran ist, dass jemand schuld daran sein soll, dass man leidet kurz, dass der Leidende sich gegen sein Leiden den Honig der Rache verordnet.
Unter solchen Umstaenden, wo die plebejische Aristokratie sich durch den Widerstand des Adels und die Gleichgueltigkeit der Gemeinde tatsaechlich von der politischen Gleichberechtigung ausgeschlossen sah und die leidende Bauernschaft der geschlossenen Aristokratie ohnmaechtig gegenueberstand, lag es nahe, beiden zu helfen durch ein Kompromiss. Die Tendenz dieser Verfuegungen liegt auf der Hand.
Also entließ er mit heiterem Muth die gewaltigen Helden. Aber er stieg die Stufen empor in die herrliche Prachtlug, Eilete vor, und sieh’, ihm nahten die theuren Erzeugten Albrecht, Hartmann, und Adelheid: nur blieb in der Hofburg Agnes, die holde, daheim, die leidende Mutter zu pflegen.
Da war die Brigitte kein Sönnchen mehr, sondern eine arme, leidende Kreatur, von deren tieferen Schmerzen gewiß kaum ein Mensch recht wußte, und die eine Mutter hätte brauchen können, wenn sie, die draußen schlief, irgend zu erwecken gewesen wäre.
»Hedwig, du sollst dich umdrehen. – Ich will dich sehen können,« schrie die Kranke mit durchdringender Stimme. Und in demselben Augenblick wendete sich das Mädchen, und die Leidende, so erschöpft sie war, sah voller Verwunderung, wie Hedwig, die Medizinflasche in der Hand, mit ihrem sicheren, selbstbewußten Ausdruck und achselzuckend auf das Bett zuschritt.
Und wieder konnte man leise Entschuldigung aus den Worten hören. »Ich sitz’ ja nun auch bald die vierte Nacht so,« murmelte er halb für sich. Es wurde still. Aus der Ecke nur tönte das schwere Tick-tack einer unförmlichen Kastenuhr, und zuweilen knirschte der Sand unter dem Stiefel des Mannes. Die Leidende seufzte und schien die rechte Lage nicht finden zu können.
Was dem mächtigen Radierer Beckmann recht ist, hat mit Herrn Döblin aus Berlin nichts zu tun. Die Misere kommt aber aus einer Kraft, weil Döblin nämlich, wie alle starken Handwerker und Leidende am embarras de richesse, die Sprache nicht nur als Mittel, sondern als Selbstzweck ansehn.
La Mettrie, der sich als einen zweiten Demokrit malen und stechen lassen, lacht nur die ersten Male, die man ihn sieht. Betrachtet ihn öftrer, und er wird aus einem Philosophen ein Geck; aus seinem Lachen wird ein Grinsen. So auch mit dem Schreien. Der heftige Schmerz, welcher das Schreien auspresset, läßt entweder bald nach, oder zerstörst das leidende Subjekt.
Wir haben nicht Mitleid mit dem Nichtswürdigen, von dem wir meinen, daß ihm gerade recht geschehe. Um so sicherer mit demjenigen, den wir eines besseren Loses wert halten. Wir haben es überall in dem Maße, als uns der Leidende, indem wir ihn leiden sehen, und sein Leid mitempfinden, zugleich Wertschätzung, Achtung, Liebe abzunötigen vermag.
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