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Aktualisiert: 18. Oktober 2025


Wieder war ein Moment gekommen, wo sie sich beinahe über die Leidende geworfen hätte, um die Last von sich zu werfen und all ihre Schuld zu gestehen. Aber der Aufbruch des Arztes drängte sich zwischen ihre Gedanken.

Eine furchtbare Zeit verlebte indessen Clara Henkel in dem kleinen heißen Hinterstübchen des »deutschen Vaterlands«, wo sie, nach Hedwigs Probewoche, von dieser einquartirt, und die erste Zeit, ehe sie sich vollständig erholt, noch von dem jungen Mädchen gepflegt wurde, wie es nur deren, den Tag über fast ganz in Anspruch genommene Zeit erlaubte. Von einem hitzigen Fieber, die ersten Tage nachdem sie Amerikanischen Grund und Boden betreten, erfaßt, und auf ihr Lager geworfen, hatte die Unglückliche viele Tage mit dem Tode gekämpft, und doch ihn herbeigesehnt, sie von ihrem Elend zu befreien. Hedwig war in der Zeit nur von ihrem Lager gekommen einen Arzt zu suchen; so viel Mühe sie sich aber auch gegeben ihren jungen Reisegefährten Donner aufzufinden, zu dem sie, was seine Kunst betraf, an Bord der Haidschnucke so viel Vertrauen gefaßt, war es ihr doch nicht möglich, und sie zuletzt gezwungen gewesen einen Amerikanischen Arzt zu nehmen. Glücklicher Weise kam sie zu einem geschickten und wackeren Mann, der die Krankheit richtig erkannte und faßte, und die Leidende nicht mit dem, bei Amerikanischen

Die Leidende schüttelte, ohne weiter ein Wort zu sagen, den Kopf, und Hedwig, gehorsam dem gegebenen Befehl, stand langsam auf, zögerte noch einen Augenblick in der Thür, ob die Kranke nicht den Befehl doch wohl widerrufen könne, und verließ dann, so geräuschlos wie sie es betreten, aber mit einer schweren Sorge mehr im Herzen, das Gemach.

Ein schlotterndes abgelebtes Menschenkind hockte dort und richtete seine erloschenen Augen unverwandt auf das Gehöft. Die Spähende beugte sich vor. Das war ja der alte Krischan? Eine merkwürdige Freude befiel die Leidende. Sie fragte sich nicht, ob es passend sei, mit dem entlassenen Knecht zu verkehren, hastig, mit fieberischer Eile lief sie auf ihn zu und berührte seine Schulter.

Die Lehre Christi, dass dies Leben nur eine Vorbereitung für ein künftiges sei und dass jeder, welcher die ihm hier auferlegten Leiden gottergeben trage, dafür im ewigen Leben belohnt werden würde, war darauf berechnet, die leidende und bedrückte Menschheit durch die Hoffnung zu trösten.

Eine an Schlaflosigkeit leidende Dame gab an, sie sei in jener Nacht am Fenster gesessen und habe trotz der Dunkelheit Bancal sowie den Soldaten Colard erkannt, welche die Bahre an den zwei vorderen Stangen trugen. Ferner habe sie den Arbeitsmann Missonier, der den Zug beschloß, fluchen gehört.

Ich finde die Herde und Gemeinde, die mir wohlbekannt ist, eine Versammlung von ersten Christen gleichsam: Leute mit ungeschickten Körpern und feinen Seelen, Leute, die immer hinfallen, sozusagen, Sie verstehn mich, und denen die Poesie eine sanfte Rache am Leben ist, immer nur Leidende und Sehnsüchtige und Arme und niemals jemand von den anderen, den Blauäugigen, Lisaweta, die den Geist nicht nötig haben!...

Alle Leute des Anwesens waren an diese Rücksicht auf die leidende Frau gewöhnt; ein lautes Wort, mitten in der dumpfen Stille, war unerhört, erschreckte alle förmlich. »Da is uns’ Herrsagte der Knecht endlich erleichtert, als er des Bauern und seines Begleiters ansichtig wurde.

Und in diesen Thränen, die Alle gemeinschaftlich vergoßen, Hohe und Niedere, schmolz aller Groll und alle Bitterkeit der Unterdrückten hinweg. O Ihr, die Ihr Leidende besucht, wißt Ihr nicht, daß Alles, was Euer Geld kaufen kann, wenn es mit kaltem, abgewandtem Gesichte gegeben wird, nicht so viel werth ist, wie eine warme Thräne, die aus wahrem Mitgefühl geweint wird?

Es gibt in dieser Welt besonders gesegnete Seelen, aus deren Kummer Freuden für Andere entsprießen; deren irdische Hoffnungen, wenn sie mit vielen Thränen ins Grab gelegt worden sind, der Same zu heilenden Blumen und zu Balsam für Leidende und Trostlose werden.

Wort des Tages

sagathron

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