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Aktualisiert: 8. Juli 2025
»Das Gefühl der Verwunderung ist überhaupt charakteristisch für Träume«, sagte Lamberg. »Verwunderung, Angst und Ungeduld. Besonders Ungeduld; Ungeduld ist Wollust.«
„Schwer ist es in heiklen Dingen, eine Meinung zu äußern, zumal bemeldte Angelegenheiten sich völlig entziehen meinem gewohnten Wirkungskreise.“ „Keine Ausflüchte, Lamberg! Du siehst klar, hast ein trefflich Urteil! Sag' deine Meinung mir als treubewährter Freund!“ Zögernd begann der Kapitular zu sprechen: „Die Zeit ist schlimm, die Erregung groß in vielen Kreisen.
Führ' ihn sogleich zu mir!“ Wolf Dietrich fuhr mit der Rechten über die Stirne, als wollte er die unangenehmen Gedanken wegstreichen, doch gelang es ihm nicht, die Erregung zu bannen. Es erschien die aristokratische Gestalt des Kapitulars Johann Grafen von Lamberg in der Thür und erwies dem Fürsten tiefste Reverenz. „Willkommen, Freund, auf Hohenwerfen!
Cajetan hatte sich über die Szene sehr ergötzt, und Georg gab, als sie zu den andern zurückgekehrt waren, eine so vortrefflich nachahmende Schilderung von dem Benehmen des Tieres, daß alle in lautes Gelächter ausbrachen. »Nicht immer spielen Affen eine so heitere Rolle«, sagte Lamberg schließlich. »Das Volk scheint sie sogar als verderbliche Dämonen zu betrachten.
Die Herren müssen das begreifen«, wandte er sich aufgeregt und fast schreiend an die Freunde, »der Schabernak war auf mich gemünzt, mich wollte das Vieh verderben ...« »Bis wohin haben Sie ihn verfolgt?« unterbrach Lamberg mit Unwillen den sich ausbreitenden Redeschwall. »Bis an die Trisselwand hinüber«, erwiderte der Diener zaghaft.
Leise nur wagte er zu stammeln, daß damals, vor reichlich vierzig Jahren der Vorgänger des jetzigen Dechanten ihn getraut habe, wie es Brauch ist, und keinen Anstoß genommen habe an der Priesterehe. „Beklagenswerte Zustände im Landklerus!“ sprach Kapitular Graf Lamberg.
»So schlecht denkst du von den Schauspielern, Georg?« fragte Franziska traurig. »Nein, meine Liebe, überhaupt!« antwortete Lamberg. »Zweifellos ist jedenfalls, daß ein Mensch, dessen Ehrgeiz größer ist als seine Begabung, lasterhaft werden muß.«
Einen guten Ausgang kann aber diese Liaison nimmer nehmen, darüber ist sich Lamberg klar und deshalb entschlossen, nach Möglichkeit wenigstens eine wirkliche Ehe zu verhindern und damit den drohenden baldigen Sturz des Freundes.
Der Affe erhob sich, blinzelte und hüpfte heran. »Hast du gestohlen, Quäcola?« fragte Lamberg streng. Quäcola richtete sich empor und grinste freundlich. »Er hat nicht gestohlen, Emil«, entschied Lamberg kurz. »Also gilt ein Vieh mehr als ein Mensch?« erwiderte der Diener gepreßt. »Ein Vieh kann vielleicht stehlen, aber es kann nicht lügen«, sprach Lamberg salomonisch tief.
»Ich habe über eine bestimmte Persönlichkeit eine Reihe von Notizen gesammelt,« gab Lamberg zu; »ich muß sie aber erst noch ordnen, und morgen bin ich bereit, Ihren Wunsch zu erfüllen. Heut wäre es ohnehin zu spät.« Franziska nickte. Der tiefdunkelblaue Glanz ihrer Augen verriet keine Müdigkeit, aber ihre Züge waren abgespannt.
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