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Urkunden will ich in nächster Zeit, daß tragen soll der Sproß den Namen Wolf Raittenau.“ Lamberg wagte nun seinerseits den forschenden Blick auf den Gebieter zu richten, sprach aber nichts.

»Es ist eine edle Form«, bestätigte Lamberg, »und um zu ermessen, wie die Alten solche Dinge gearbeitet haben, muß man nur die Schildkröte ansehn. Welche Feinheit! Da fehlt kein Zug der Natur und doch gibt sie vor allem die Idee eines Postaments.« »Man ist überzeugt, daß die Last für diesen Panzer gar nicht wiegt«, versetzte Cajetan.

»Eine umpanzerte Seele und ein unverschlossenes Herz«, sagte Lamberg ernst. Hadwiger sah sie alle mit einem sonderbar glänzenden Blick an, als wolle er antworten: wißt ihr es denn? habt ihr es denn erfahren, ihr Reichen, Reichgeborenen, Verwöhnten, ihr, die ihr Zeit gehabt, Zeit und Raum, Freiheit und Bestimmungsrecht?

Trotzdem es Lamberg widerriet, beschlossen die Freunde, bis zum andern Tag im Hotel zu bleiben. Sie gingen ruhig zu Bett, und die Nacht verlief ohne Störung. Am Morgen teilte ihnen der Wirt mit, daß er gezwungen sei, das Haus zu schließen; er deutete in den Garten, dessen Beete schon unter Wasser standen. Cajetan sprach in der ersten Bestürzung von Abreise.

»Nur kann man den grünen Tisch fliehen«, fügte Lamberg hinzu, »und wenn nicht, setzen soviel man Lust hat; hier muß man verweilen, und der Bankhalter diktiert die EinsätzeAlle sahen still bewegt vor sich hin, und es war, als blickten sie auf einen gemalten Vorhang, auf dem das Leben und Geschehen, welches sie für vergängliche Minuten in Worte gezaubert, zu Bild und Figur geworden war.

Ein Samariterwerk, das zieret Euer warmfühlig zartes Herz! Nun gut, so wollen wir Audienz erteilen gleich in dieser Stub'!“ Graf Lamberg wollte sich zurückziehen, ebenso Salome, doch Wolf Dietrich bat, anwesend zu bleiben. Er winkte lediglich dem Edelknaben, der sogleich verschwand.

»Famos. Ich will möglichst viel schöne Gesichter sehn«, sagte Franziska und nahm eine Miene des Bereitseins an. »Jedes Gesicht ist schön im Erleiden des besondern Schicksals, zu dem sein Träger bestimmt ist«, entgegnete Lamberg.

Tiefernst blickte Lamberg den Fürsten an und traurig sprach er: „Dann, Hochfürstliche Gnaden, ist meine Mission als treuer Rat beendet. Ich sehe nur ein Ende mit Schrecken, keine Rettung für das Erzstift, das der Herzog wird mit Krieg überziehen und

Immerhin besteht die Möglichkeit, sie ist durch den beklagenswerten Vorfall ja erwiesen, daß in Ekstase ein Priester Worte des Tadels richtet an seinen höchsten Vorgesetzten, in Ekstase, im Glauben, Recht zu thun, so er Sünde erblickt im Wandel seines Bischofs.“ „Du, mein Freund, ein Lamberg sagt dergleichen mir?“ rief vorwurfsvoll der Fürst.

Lamberg lachte. »Das nenn’ ich einen Übermütigen aufs Glatteis führen«, entgegnete er. »Ihr habt den Faden abgeschnitten, und ich soll die Enden wieder verknoten, damit ihr mich dran ziehen könnt, wohin ihr wollt. Wie ist es möglich, euch zufrieden zu stellen, da ihr Ansprüche erhebt? Ein Wunder? Gut, es sei, ich will von einem Wunder erzählen