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Aktualisiert: 24. Juni 2025
Nach altüberkommenem Brauche, der in manchen Fällen vielleicht lächerlich sein mochte, aber an dem man nicht zu rütteln hatte. Und da fiel ihm ein, daß er auf halbem Wege zur Stadt die Möglichkeit hatte, den Rittmeister v. Lüttritz telephonisch anzurufen, er möchte ohne jede Zeitversäumnis nach Orlowen reiten, dem Herrn von Brinckenwurff die Forderung zu überbringen.
Aber wir stehen und schwatzen, und das arme Mädel kommt nicht wieder zu sich.« Frau von Lüttritz eilte hinaus und kehrte nach kurzer Zeit mit einer Flasche Kölnischen Wassers zurück. Gaston hatte die immer noch Bewußtlose zum nächsten Stuhle getragen, erst unter den Bemühungen der Frau von Lüttritz kam sie wieder zu sich. Aber es dauerte eine Weile, bis sie sich entsann, was eben geschehen war.
Man setzte sich lachend um den Tisch herum, das Gespräch wandte sich den Ereignissen des Vormittags zu. Und der Rittmeister von Lüttritz bekannte ehrlich, er wäre heilfroh, nicht an der Stelle seines Kameraden Foucar gewesen zu sein. Er hätte den ersten zornigen Zuruf des russischen Schwadronschefs wahrscheinlich mit einer hahnebüchenen Grobheit beantwortet, und der Ramsch wäre fertig gewesen!
Einmal vor ein paar Tagen hatte er das Fräulein von Gorski wiedergesehen. Sie hielt in einem Selbstfahrer mit einem schnittigen Trakehner Halbblut auf dem Marktplatz, sprach eifrig mit ihrer Freundin Lüttritz, der Gattin des Rittmeisters der zweiten Schwadron. Er grüßte respektvoll, sie dankte kurz, blickte kaum nach ihm hin.
Unwillkürlich horchten die Vier im Zimmer auf. Eine barsche Stimme war zu hören: »Ist Fräulein von Gorski bei Ihnen?« »Ich weiß nich, Herr Leutnant,« antwortete der Bursche, »ich muß mal erst fragen.« »Um Gottes willen,« sagte Annemarie halblaut, »sein Bruder! Er kommt, mich zur Rede zu stellen.« Herr von Lüttritz kratzte sich den Kopf. »Ich hab's vielleicht beschrien.
Der Bursche, der mit den beiden Gäulen im Schatten des Torwegs auf die Wiederkehr seines Herrn gewartet hatte, kam herbei, Gaston schwang sich in den Sattel. »Na dann, heißen Dank, lieber Lüttritz, für all Ihre Liebenswürdigkeit und auf Wiedersehen.« »Auf Wiedersehen.«
Frau von Lüttritz klopfte ihr den Rücken. »Aber es war Dir nicht unangenehm! Das ist die Hauptsache. Na, ich gratuliere herzlich.« Es folgte eine frohe Viertelstunde, in der man an nichts anderes dachte als an das Glück des Augenblicks. Der Rittmeister von Lüttritz hob sein Glas. »Na prost, junges Brautpaar, von Herzen alles Gute!
Annemarie streckte ihrem Verlobten die Hand entgegen. »Es wird nicht so schlimm werden dazu hat er mich viel zu lieb.« Herr und Frau von Lüttritz hatten sich diskret abgewandt, da stand sie auf, bot Gaston ohne Zieren die Lippen. Dann aber raunte sie an seinem Ohr: »Verzeih', daß ich mich vorhin so fortreißen ließ! Es war viel Angst dabei, sie könnten uns wieder auseinander bringen.
Hermann von Brinckenwurff machte sich etwas an dem Zaumzeug seines Gauls zu schaffen. »Gott, lieber Onkel, es wird viel geklatscht. Kleinigkeiten werden zu Riesenverbrechen aufgeblasen. Ich bin nicht anders als andere junge Leute von meinem Kaliber. Und den Rittmeister von Lüttritz lang' ich mir auch einmal bei Gelegenheit. Weil seine Frau zu dieser Kuppelei die Hand geboten hat.«
Ich schätze, er wird danach Gelegenheit nehmen, den eigentlich törichten Konflikt im Keim zu ersticken.« Gaston hob den Kopf. »Heißen Dank, lieber Lüttritz, für die gute Absicht, aber ich möchte Sie bitten, diesen Besuch zu unterlassen. Die zukünftige Baronin Foucar von Kerdesac hat sich das Vergnügen gemacht, einen Lästigen temperamentvoll in seine Schranken zu weisen.
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