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Aktualisiert: 27. Juni 2025
»Was sollt’ ich mich nicht zuvörderst zu Herrn Eberhard wenden und die Elzeburg meiden?« sagt’ ich, ihn unterbrechend. »Nur allda den Grafen heimzusuchen, Junker Diether?« und mir schien’s, als winkte Klingsohr seinem Gesellen, wohl acht zu haben, da er so fragte. »Nun, ihn und das Fräulein auch«, erwiederte ich kurz.
»Herr, Herr!« rief der Klingsohr. »Ihr kennt der Welt Lauf nicht; Ihr kennet ihn bis auf’s Härlein nicht, sag’ ich, Klingsohr! – Entweder die Welt hat sich geändert und die heilige Kirche dazu – oder Ihr seid ein Sonntagskind, eine weise Frau hat Euch zur Tauf’ gebracht und ein Nix war zum Gevatterschmause geladen. – Sonst steckt noch was dahinter, sag’ ich Euch; könnt’ ich’s nur ausfindig machen.«
»Und was gedenkt Ihr, wenn Ihr beim Bischof Alles nach Wunsch ausgerichtet habt«, fragt’ er, sich wieder zu mir wendend, »was gedenkt Ihr hernachmals zu thun, Junker, so man das wissen darf?« »Warum nicht, Klingsohr!« gab ich ihm Bescheid. »Dann gedenke ich Herrn Eberhards Gunst und Beistand zu suchen
»Ist’s Eure Magie, die uns letzen wird?« fragt’ ich ihn. »Gewißlich sie«, rief er lachend, »und immer die weiße! Gleich sollt Ihr deß gewahr werden.« Nun führte der Weg an einem verlassenen Steinbruch vorbei, der manche Wölbung darbot, wo man vor Wind und Regen wohl gesichert war. Da hatte auch alsbald Klingsohr die zum Lager geschickteste erkürt und hieß uns folgen.
Klingsohr und ich spreiteten unsere Mäntel und der Spielmann sein Wams vor der Gluth zum Trocknen aus und rückten selber an ihr zusammen so nah, als wir konnten. Es war mir lustig den Beiden zuzuschauen, mit welchem Eifer sie zurüsteten. »Das ist auch eine feine Meisterschaft, die Ihr versteht«, sagt’ ich lobend.
Aber der Ruf, der an mich ergieng, lockte zu laut – und so folgt’ ich dem Klingsohr, der schon in der geöffneten Pforte stund, ungeduldig mein harrend. Ohne sonderliche Fürsicht schritt er mir den Gang voran. »Die beiden Alten sind noch festgehalten«, sagt’ er dabei: »er vom Pülverlein, sie von der Alrune, und vor anderer Begegnung sind wir sicher allhie!«
Wie sog’ ich all’ diese stille Herrlichkeit mit Sinnen und Herzen ein nach der Angst des Gefängnisses, ob ich gleich an dem Frieden und der Glückseligkeit, die mich umgab, keinen Theil haben durfte; denn mein Weg war ohne Recht, verhohlen und bedroht. Leise schritten wir hindann. »Seht Ihr das Fenster dort, von Rosengezweig umrankt?« flüsterte Klingsohr.
»Seid getrost, Irmela!« rief ich. »Ich gewinn’ Euch Zeit.« Und bevor sich Klingsohr deß versehen konnte, der allbereits zur Weiterflucht vorangeeilt war, nicht zweifelnd, daß ich ihm folgte, sprang ich den Weg zurück, den wir gekommen waren, gerade auf die Gartenpforte zu, den Eindringenden entgegen.
Wer aber da der Flamme pflegte, das ward mir mit dem ersten Gruß bewußt, den ich hörte: »Geschwind, Klingsohr, Gesell, Sieh da! Er selbst: lupus in fabula!« Allsogleich darauf fühlt’ ich mich von dem Gerufenen an beiden Händen erfaßt und unter überlustigen Sprüngen näher gezogen, indem er sang: »Nun fiedelen und tanzen wir, heisa, hopei! Herr Diether, der Junker, Herr Diether ist frei!«
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