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Aktualisiert: 4. Mai 2025


Nun gibt es allerdings noch manche, sogar noch Parteien, welche glauben oder doch zu glauben vorgeben, es könne dieser Entwicklungsprozeß zum Stillstand, gebracht, vielleicht sogar dem Kleingewerbe aller Art ein Teil des jetzt verloren gegangenen Terrains zurückerobert werden.

Denn in der Zwitterform zwischen Kleingewerbe und Großindustrie hätte, der inneren Widersprüche wegen, die Werkstätte nicht für lange Zeit sich halten können: ein bloßes Fortvegetieren wäre ihr Schicksal geworden und dabei wäre der Fortschritt, den der Grundgedanke von Zeiss in sich trug, auf halbem Wege stecken geblieben.

Man mag menschlich alle Teilnahme haben für die, welche im Kampf zweier Wirtschaftsformen zwischen Hammer und Amboß geraten sind; dieses kann aber die Überzeugung nicht ändern, daß alle Versuche, für das Kleingewerbe noch etwas zu retten nicht nur die kleinen und die großen Kniffe, wie Schikanieren von Konsumvereinen, Zünftlerei, Judenhetze u. a. m., sondern leider auch die an sich verständigen und ehrenwerten Bestrebungen zur innern Hebung des Handwerks doch nichts weiter mehr sind als: Maßnahmen zur Verlangsamung eines Todeskampfes.

Jener äußere Aufschwung führte bald zu einem Mißverhältnis zwischen der inneren Organisation und dem Umfang der geschäftlichen Tätigkeit: hinsichtlich der ersteren stand die Werkstätte in allen wesentlichen Stücken noch auf dem Boden des kleingewerblichen Betriebs in der Gliederung der technischen Arbeit, der inneren Einrichtung und der kaufmännischen Verwaltung während der Umfang der Produktion, die Größe des Personals und die Ausdehnung der geschäftlichen Beziehungen längst dem Kleingewerbe entwachsen waren und schon durchaus dem Maßstab der Großindustrie entsprachen.

An diesem Urteil können auch Erwartungen mich nicht irre machen, die neuerdings von sehr beachtenswerter Seite ausgesprochen wurden im Hinblick auf die Hilfe, welche das Kleingewerbe von der erleichterten Benutzung der Naturkräfte infolge der raschen Fortschritte der elektrischen Kraftverteilung sehr bald zu hoffen haben werde.

Dies jedoch hätte die Verehrung, die ihm diese so verschiedenartigen jungen Leute zollten, noch nicht erklärt. Es muß noch gesagt werden, daß er alle nicht nur begleitete, sondern auch stieß und antrieb und tröstete. Tröstete, indem er sie stieß nirgends Schwierigkeiten sehend und mit der ihm angeborenen nebelhaften Energie gleich nach Erfüllung aller Wünsche langend. Es war eben seine eigentümlichste Eigenschaft, daß er, in Gesellschaft mit einem Freunde, ganz und freudig erfüllt von dessen Liebhaberei, unter allen Umständen weiterdrängte und in hellstem Optimismus sich und den andern für fähig zu allem hielt. War etwas in den Lehrbüchern beiden unverständlich, so war es falsch, eventuell ein Druckfehler. Stimmte eine Theorie nicht zu eigenen Beobachtungen, so verwarf er jedesmal ohne Gewissensbisse die Theorie, niemals die noch so flüchtige Beobachtung ... So kam es, daß er überall nichts als Reformbedürftigkeit sah. Die Philosophie sollte von Grund aus umgeformt werden, die Physik war lächerlich, die Welt des öffentlichen Lebens beruhte ebenso auf falschen Prinzipien wie das Rudertraining. Wieviel gab es da zu arbeiten, wie zum Verzweifeln wenig war eigentlich fertig! Und wie schön war diese Verzweiflung!... Arnold hielt sich nie mit Details auf, nur die großen Grundideen warf er über den Haufen und schrie: »Das ist überwunden. Da müßte so und so weitergebaut werdenMit erhobener Hand stand er über den Freunden, die in ihrem mühsamen ehrlichen Kleingewerbe befangen den großen Zug verlernt hatten und gern den frischen Hauch so freimütiger Weltgedanken hörten, wenn sie auf dem ersten Schritt zu diesem Luftzug hin über irgend ein ernsthaftes Kramzeug stolperten. Hatten sie aber auch nur einen kleinen vorsichtigen Schritt nach vorn getan, gleich war Arnold da und lobte, nannte das eine »tüchtige Leistung« und ließ das Kommende hochleben. Er verstand sich besonders darauf, gut und einschmeichelnd zuzuhören; und dies wieder, weil er das Zuhören nicht affektierte, sondern weil er ernstlich glaubte, von seinen in die Spezialstudien detachierten Freunden die reinste Essenz der Wissenschaft einziehn zu können, die fertigen Resultate, zu deren Erarbeitung er selbst keine Zeit hatte. So saß er andächtig, behielt immer die Einteilung ihrer ganzen Arbeit sicher im Kopf, wußte, wie weit man neulich gekommen war, konnte durch Ausbessern kleiner Flüchtigkeitsfehler oder Dispositionsabweichungen seine Aufmerksamkeit wohltuend dem andern beweisen ... Natürlich war er nicht so unliebenswürdig, mit der Türe ins Haus zu fallen, sondern nahm auch an den Familienverhältnissen der Freunde einen Anteil, an ihren Liebschaften und Verdrießlichkeiten. Immer aber wußte er, ihre fortschreitenden Fachkenntnisse und die besondere Richtung ihres Denkens als das Wichtigste an ihnen und an ihrem Verkehr mit ihm zu behandeln, wie es ja seiner Überzeugung entsprach, auf diese Facharbeit kam er nach jeder Einleitung zu sprechen, und da die Freunde bald merkten, daß aus ihrer Umgebung nur er stets und wirklich aus dem Herzen auf dem bestand, was sie selbst als das Edelste an sich, wenn auch manchmal als etwas Unbequemes, ansehn mußten, zogen sie ihn bald allen übrigen Kameraden vor. Zumindest hatte er eine Sonderstellung. Man plauschte mit ihm, aber es war kein leerer Zeitvertreib, es war eine Anspannung, seinem impulsiven Andrücken immer genügen zu können, man mußte sein Bestes geben. Abschweifungen in andere Gebiete lehnte er ab, indem er sich plötzlich (und ebenso ehrlich wie vorher interessiert) uninteressiert verhielt. Solche Laienhaftigkeit schien er nur sich selbst vorbehalten zu haben ... Doch arbeitete er auch selbst, vertiefte sich manche Tage lang in irgend eine Frage, die ihm im Gespräch mit einem Freunde gekommen war, schrieb er ein paar Klavierstücke, einen »Abriß einer neuen Werttheorie«, einen »Entwurf zur Kritik Spinozas vom Standpunkte der Rasse aus« lauter kleine Heftchen, vollgeschmiert mit flüchtigen, oft klecksartigen Schriftzeichen, Abkürzungen, Symbolen und mit großem Vergnügen las er dann die noch unfertigen Darlegungen dem betreffenden Freunde vor, für den er eigentlich die Arbeit unternommen hatte. Das Vorlesen war nämlich das Ziel der ganzen Arbeit; Arnold arbeitete mit Unlust und Ungeduld, unter tausend Ablenkungen, und was ihn während dieser Mühsale emporhielt, war nichts anderes als der Gedanke an die herannahende geisterfüllte Vorlesestunde. Und war sie da, dann erschütterte die Leidenschaft sein blasses Gesicht, seine zuckenden Hände mit aufschießenden Blutwellen, dann erst begann seine eigene Arbeit ihm sich zu färben und zu beleben, dann schrie er in melodischen Akzenten, hielt nur still, um neue Ausblicke einzufügen, entschuldigte sich, daß dies ja noch nicht die endgiltige Fassung sei, man möge mehr auf die Absicht sehn als auf das, was wirklich dastehe, schloß dann mit leuchtenden Augen in einer ausführlichen Skizze, was und wie es nun weiter zu machen sei: »also, lieber Krause, das überlasse ich jetzt dir. Da leg dich hinein und schau, daß was draus wird. Es ist ja so einfach

Auch gegenwärtig ist dieser Typus des alten Handwerksmeisters im Gewerbe und das ihm Entsprechende in Landbau, Handel und Verkehrswesen noch überall vertreten, wo Kleingewerbe irgend einer Art sich erhalten hat.

Also die gemeinsame organisierte Arbeit vieler gegenüber der Einzelarbeit des alten Kleingewerbes. Man braucht nur beides in seiner Eigenart klar sich vorzustellen, um auch sofort zu wissen, warum das Kleingewerbe von dem Großbetrieb zurückgedrängt ist und vor ihm immer weiter zurückweichen muß.

B. in der Landwirtschaft oder Forstwirtschaft, im Gegensatz weiter zur Arbeitsbetätigung im alten Handwerk, im Handwerk alten Stils nicht etwa was man jetzt Kleingewerbe nennt, nämlich die Wirkungen, welche die Arbeitsteilung herbeigeführt hat.

Die erste ist: Indem die neuere Wirtschaftsentwicklung unabänderlich das selbständige Kleingewerbe auf den meisten Arbeitsgebieten immer weiter zurückdrängt und damit unvermeidlich einen immer größer werdenden Teil des ganzen Volkes unter wirtschaftliche Abhängigkeit von den Industrieunternehmungen bringt, bedroht sie die Grundlagen eines gesunden Volkstums, wenn dieser Prozeß zur Folge hat, fortgesetzt eine immer wachsende Mehrheit des Volkes auch in persönliche und bürgerliche Abhängigkeit von der kleinen Minderheit der selbständig bleibenden Personen zu setzen, jene Mehrheit auch menschlich und bürgerlich unfrei zu machen und so den größeren Teil des Volkes auf eine Zwischenstufe zum Helotentum herabzudrücken.

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