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Aktualisiert: 20. Juni 2025
Als Herr von Klamm eben antworten wollte, stand Margarete Knoop vor ihnen. „Darf ich stören?“ fragte sie mit künstlicher Schelmerei im Ton. Sie hatte beide seit langem beobachtet und schon große Qualen empfunden. Auch sie hatte sich vorgenommen, heute einmal mit allem zwischen sich und Klamm aufzuräumen.
Sie nickte nur mit ernst stummer Miene, als sie Klamm fragte, ob sie schon wisse, daß er das Knoopsche Geschäft verlassen werde, und löste ihre Zunge erst auf seine eindringlich zuredenden Worte. Sie erklärte, daß sich Herr Knoop sehr scharf geäußert, daß er alles ausführlich erörtert und auch die vollständige Beipflichtung der Damen gefunden hätte.
Aber ich kann nicht geben, was ich nicht besitze.“ Adelgunde bewegte mit der Miene tiefster Bitterkeit das Haupt. Dann stieß sie heraus: „Ah! Ich begreife! Da du heute zu ihr reisen willst, nimmst du die Gelegenheit wahr, mich für immer zu verabschieden.“ Klamm sah seine Frau, mit sanftem Vorwurf im Auge, an. „Nein!“ entgegnete er dann. „Ich verband mit meiner Bitte gar keine Nebengedanken.
Auch ihr gefiel, wie Margarete, manches durchaus nicht an Arthur, aber seine Entschiedenheit, seine Männlichkeit, sein Selbstgefühl flößten ihr einen gewissen Respekt ein. Sie drängte die Empfindungen für Klamm, die in größter Stärke wieder erwacht waren, nachdem seine Verlobung mit der Witwe in Dresden bekannt geworden, mit aller Kraft zurück.
Herr von Klamm hat sich um sie bemüht?“ fiel Arthur, die starke Enttäuschung, die Margarete ihm bereitet hatte, vorläufig unterdrückend, ein. „Das ist ja etwas ganz Neues! Das habe ich ja gar nicht erfahren! Woher weißt du's? Hat sie es dir gesagt?“
„Und was soll mit Ihrem Herrn Bruder geschehen?“ wandte Klamm, nachdem er eine resignierende Miene angenommen hatte, ein.
Klamm hatte nichts erwidert, und die junge Frau war gesenkten Hauptes neben ihm hergeschritten. Nun aber blieb Klamm stehen, sah sich um, ob er mit Ileisa allein sei, und sagte: „Erinnern Sie sich noch, daß wir schon einmal so neben einander hergingen, gnädige Frau? Sie entwichen mir damals rasch.
Sechs Monate waren vergangen. Fräulein von Oderkranz befand sich als Gesellschafterin im Knoopschen Hause. Aber auch Herr von Klamm war ein Mitglied des Knoopschen Geschäftes geworden. Er schrieb Zeitungsartikel, für die er die Fähigkeit in sich fühlte, und übte nach anderer Richtung eine Thätigkeit au, die dem Unternehmen nutzbringend war.
Erst beim Wrangelbrunnen trennten sie sich, nachdem vorher noch für einen der nächsten Tage eine neue Zusammenkunft verabredet worden war, mit warmem Händedruck. Herr Knoop begab sich in die Behrenstraße, in eine von ihm täglich besuchte Weinstube, und Herr von Klamm fuhr mit der Pferdebahn nach der Bellealliancestraße.
Klamm wußte die Menschen für sich einzunehmen, und es war klug, nichts zu versäumen, sich dieser Familie Gunst zu erwerben. Von dem Wohlwollen des Herrn Ministerialdirektors hing die Entscheidung über die Vergebung sehr umfangreicher Druckaufträge ab. Bei Tisch warfen zwei Personen wiederholt forschende, von Eifersucht keineswegs freie Blicke zu ihm hinüber: Margarete und Ileisa!
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