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Aktualisiert: 20. Mai 2025
Christine von Holm war die Tochter des Ehepaars, bei denen Margarete in einer Abendgesellschaft Baron von Klamm kennen gelernt hatte. „Was sagt sie, was weiß sie von ihm?“ „Die wissen nichts. Sie haben ihn auf einem Ball beim Kommerzienrat Kügelchen kennen gelernt. „Vielleicht vermag der Näheres zu sagen! Papa könnte sich ja dort nach ihm erkundigen.
Und es würden sich diese beiden Ehen, wie so viele tausende andere, die im Grunde nicht glücklich sind, wohl miteinander ein- und ausgelebt haben, wenn nicht Ereignisse eingetreten wären, die so stark auf die Mitglieder eingewirkt hätten, daß ihr Wille und ihre Fertigkeit daran gescheitert wären. Alfred von Klamm befand sich bei seiner Mutter; sie hatte ihn gebeten, sie zu besuchen.
Als Klamm am nächsten Morgen erwachte, hatte er es schwer, seine Gedanken zu ordnen, insbesondere das Für und Wider, das sich ihm nüchtern aufdrängte, vernunftgemäß zu scheiden. Nun war der Augenblick gekommen, wo er eine bündige Erklärung abgeben mußte. Sollte er eingestehen, daß er gar nicht verlobt sei? Und wenn, welche Gründe für seine Behauptung sollte er angeben?
So sprach, weinte und schluchzte die junge Frau, und Klamm ging auch diesmal in allergrößter Unbefriedigung von ihr. Er wußte zwar, daß sie nach Paris reisen, daß er vorläufig Ruhe haben, und den Geschäften wurde leben können, aber es war doch nur ein Aufschub. Wenn sie zurückkehrte, hatten sie von neuem Kompromisse mit einander zu schließen.
Nachdem sich Friedrich entfernt hatte, brach Klamm das Schreiben auf, ließ sich in einen Sessel und las folgendes: „Ich will in Grünhagen nicht mehr wohnen. Ich will nicht neben der Person noch eine Nacht sein, die sich dort eingenistet hat, um Dich zu umgarnen. Die ganze Gegend weiß es, daß sie höchst unglücklich mit ihrem neugeschaffenen Baron ist. Da wirst sie natürlich die Netze wieder nach Dir aus.
Der wollte durchaus jetzt schon nach Berlin zurück. Er mochte im Auslande nicht mehr bleiben. Und wenn er wiederkehrte, wie würde sich das Verhältnis zu Klamm stellen? Das ging Herrn Knoop nicht minder durch den Kopf. Von all dem gelangte, während der Unterredung mit Klamm, etwas zum Ausdruck. Natürlich! Gehandelt mußte deshalb doch werden! Das gegebene Wort mußte eingelöst werden.
Klamm ging bei dieser letzten Verabschiedung mit dem Gefühl von dannen, daß er fortan nicht nur in dem Bruder Theodor, den er bisher noch geschont hatte, einen unerbittlichen Gegner haben werde, sondern, daß er sich auch das Wohlwollen des Herrn Knoop vollständig verscherzt habe.
Sodann begab sich Klamm in den Setzersaal und verhandelte mit den Setzern, die sich bereits die Hände wuschen und fortgehen wollten. Er bot ihnen eine angemessene Entschädigung, wenn sie nach einer Stunde zurückkehren, und einen Teil der Nacht durcharbeiten wollten.
Herr von Klamm hatte bisher nur den stummen Zuhörer gespielt. Es war um so mehr geschehen, weil er in dem Manne, der hier nächtlich eingedrungen war, einen nach der Beschreibung seiner Mutter nicht zu verkennenden Komplizen derjenigen Geschäftsleute zu erkennen glaubte, durch die seine Mutter, während seines Aufenthaltes im Ausland um ihr Hab' und Gut gekommen war.
Und er und die Familie standen in ihren durch mächtige strahlende Kronenerleuchteten Gemächern, und warteten vorn bei der Eingangsthür der Gäste, bis sich alle mit Ordensbändern geschmückten Herren, und alle in ihren kostbaren Gewändern einherrauschenden Damen eingefunden hatten. Nur Herr von Klamm fehlte noch. Er fehlte, obschon er die Anordnungen übernommen hatte.
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